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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0504
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498 Zwölftes Buch. Zweykes Kapitel,
er sehr verächtlich und nachtheilig von seiner
Frau gesprochen habe.
Nie war Emilie ihrem Manne in einem
so liebenswürdigen und erhabenen Licht er-
schienen, und er sich selbst nie in einem so
unwürdigen und verächtlichen als eben jetzt.
Als er den Brief gelesen hatte, betheuerte e?
ihr auf das feyerlichste, daß alles, was ihn
selbst darin beträft, schlechterdings falsch
Davon bin ich vollkommen überzeugt,
sagte sie; ich wollte um aller Welt willen
nicht den geringsten Verdacht vom Gegen-
«heile hegen. Ich versichere Dich, ich hatte
des Briefs fast ganz vergessen, bis mir ihn
wieder der gestrige Abend ins Gedächtniß zu-
rückrief; denn da ich wohl wußte, von wem
er kam, weil sie darin der Verbindlichkeit
erwähnte, die sie Dir einstmahls, wie Du
mir gesagt, erwiesen, so verzieh ich Dir schon
meist um des Zusammentreffens von Umstän-
den und um der bessndern Lage willen, in
der Du Dich damahls befandest, und ich be-
ruhigte mich um fo mehr, da nicht nur der
Brief selbst, sondern auch verschiedene andere
Umstände mich überzeugten, daß die Sache
nunmehr zu Ende sey.
Booth ließ jetzt sein Herz und seinen
Mund von der größten und innigsten Bewun-
derung und Zärtlichkeit überströmen, beglei-
 
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