Vorwort.
Dieses Buch bietet zum ersten Male eine gedruckte
Ausgabe von Filarete’s »Trattato dell’ Architettura« : der
grosse Umfang des Werkes, seine Unübersichtlichkeit,
der verworrene Styl und die Weitschweifigkeit einzelner
seiner Theile haben seine weitere Verbreitung bis jetzt ver-
hindert und seine Benützung erschwert. Und doch durfte
es nicht übergangen werden, als in den »Quellenschriften«
die wichtigsten kunsttheoretischen und kunsttechnischen
Arbeiten älterer Zeit in handlicher Form vereinigt werden
sollten: denn schon als eine der ersten Darstellungen
ihrer Art verdient diese unsere volle Beachtung, zeichnete
sie auch eine originelle Einkleidung und ein beträchtlicher
Reichthum an merkwürdigen Einzelheiten nicht aus.
Aber um ihm zu seinem Rechte zu verhelfen, musste
man den Tractat schärfer redigieren, als es sonst wohl
philologische Forderungen zulassen und es die Gepflogen-
heit der »Quellenschriften« ist. Zunächst wurden bedeutende
Kürzungen des Textes angeordnet, für welche folgende
Grundsätze massgebend waren: weggelassen wurden
gewisse rhetorische, inhaltslose und deshalb störende Rede-
floskeln, tautologische Sätze, Fragen mit ausweichenden
Antworten, höfliche Umschweife u. dgl., wobei Punkte die
Lücken andeuten und die fortlaufend angegebene Pagini-
rung des Originalcodex den Umfang der Kürzung leicht
erkennen lässt; indessen ist nirgends ein bis dahin nicht vor-
Dieses Buch bietet zum ersten Male eine gedruckte
Ausgabe von Filarete’s »Trattato dell’ Architettura« : der
grosse Umfang des Werkes, seine Unübersichtlichkeit,
der verworrene Styl und die Weitschweifigkeit einzelner
seiner Theile haben seine weitere Verbreitung bis jetzt ver-
hindert und seine Benützung erschwert. Und doch durfte
es nicht übergangen werden, als in den »Quellenschriften«
die wichtigsten kunsttheoretischen und kunsttechnischen
Arbeiten älterer Zeit in handlicher Form vereinigt werden
sollten: denn schon als eine der ersten Darstellungen
ihrer Art verdient diese unsere volle Beachtung, zeichnete
sie auch eine originelle Einkleidung und ein beträchtlicher
Reichthum an merkwürdigen Einzelheiten nicht aus.
Aber um ihm zu seinem Rechte zu verhelfen, musste
man den Tractat schärfer redigieren, als es sonst wohl
philologische Forderungen zulassen und es die Gepflogen-
heit der »Quellenschriften« ist. Zunächst wurden bedeutende
Kürzungen des Textes angeordnet, für welche folgende
Grundsätze massgebend waren: weggelassen wurden
gewisse rhetorische, inhaltslose und deshalb störende Rede-
floskeln, tautologische Sätze, Fragen mit ausweichenden
Antworten, höfliche Umschweife u. dgl., wobei Punkte die
Lücken andeuten und die fortlaufend angegebene Pagini-
rung des Originalcodex den Umfang der Kürzung leicht
erkennen lässt; indessen ist nirgends ein bis dahin nicht vor-