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Filarete; Oettingen, Wolfgang von [Hrsg.]
Antonio Averlino Filarete's Tractat über die Baukunst: nebst seinen Büchern von der Zeichenkunst und den Bauten der Medici — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Neuzeit, Band 3: Wien: Verlag von Carl Graeser, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.51979#0021

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EINLEITUNG.

ntonio Averiino Filarete’s italienisch geschriebene
Abhandlung »Über die Baukunst« verdankt ihre
Entstehung hauptsächlich dem Verhältnis, in wel-
chem ihr Verfasser zu Francesco I. Sforza, Herzog- von
Mailand, stand. Filarete, ein Florentiner von Geburt, der
für Papst Eugen IV. die Erzthür der St. Peterskirche zu
Rom im Jahre 1445 vollendet hatte, war 1451 einem Rufe
Sforza’s nach Mailand gefolgt, um dort unter den Augen
des baulustigen Fürsten als Leiter der bildnerischen Aus-
schmückung von Staatsgebäuden, dann aber vorzüglich als
Architekt beschäftigt zu werden. Gegen mancherlei Angriffe
seitens übelwollender Genossen hatte die Gunst des Herrn
den Fremdling in Schutz genommen; der Beweis des
höchsten Wohlwollens aber war ihm durch den Auftrag-
zutheil geworden, den Entwurf für das im Jahre 1456
gestiftete »Grosse Spital« in Mailand anzufertigen und dem-
nächst an dessen Ausführung zu gehen. Diesem Unter-
nehmen hatte sich Filarete mit praktischem Verständnis
und mit Kunstsinn, soweit solcher innerhalb seiner Bega-
bung lag, eine Reihe von Jahren hindurch gewidmet:
schliesslich, am 16. August 1465, hatte er den Baudeputirten
erklärt, von nun an auf sein Gehalt verzichten und nur
noch gelegentlich, ohne eine Entschädigung dafür zu bean-
spruchen, seinen Rath in der Spitalsache ertheilen zu
wollen. Kurz vorher aber hatte er seinen »Trattato dell’
Architettura« vollendet, welchen er, wenn nicht auf Befehl


Quellenschriften f. Kunstgesch. N. E. III.
 
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