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Galerie Fischer <Luzern> [Hrsg.]
Auktion / Galerie Fischer: Kostbare Waffen: Sammlung des Rittmeisters M. v. F. und des Barons M. v. K., Rüstungen aus italienischem Adelsbesitz, Jagdkammer des Fürsten Thun-Tetschen, 2. Teil u. a. ; [28. August 1934] — Luzern, Nr. 44.1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.8546#0014
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24. Sturmhaube, eisenvergoldet, mit hohem herausgetriebenem Kamm. Auf der Helm-
glocke sind in reicher Treibarbeit Taten des Herkules dargestellt. Die übrigen Helmteile
zeigen Porträtmedaillons, Ornamente und Trophäen. Die Wangenklappen fehlen. Her-
vorragende italienische Meisterarbeit.

Mailand, 1560.
Siehe Abb. Tafel 3.

25. Geschlossene Sturmhaube. Die Glocke spitz und kantig herausgetrieben. Kinnreff
mit Halsberge und fürfallendem Bart. Augenschirm, Federtülle.

Deutsch, 2. Hälfte 16. Jahrhundert.

26. Blanker Helm. Die Glocke mit getriebenem, geschnürtem Kamm. Kinnreffund Visier
aufschlächtig. Der Nackenschirm zweimal geschoben.

Nürnberger Beschau um 1600.

27a. Morion, geschwärzt, zweiteilig, geschnürte Ränder, blanker Kamm, auf der Glocke
beidseitig Lilie.
Ende 16. Jahrhundert.

27b. Zischägge, geschwärzt. Kappe mit angenietetem Augenschirm und vierteiligem Nacken-
schutz. Das Naseneisen mit Monogramm M. Wangenklappen.
Um 1620.

II. HARNISCHE UND HARNISCHTEILE

28. Spätgotischer Halbharnisch. Der geschlossene Visierhelm mit kugeliger Glocke
und dreimal geschobenem Nackenschutz. Das Kinnreff und das Visier mit Sehschlitz und
Luftspalten aufschlächtig. Die Halsberge mit kantigem Kragenrand viermal geschoben.
Die Harnischbrust, mit beweglichen Armausschnitten, Rüsthaken, Magenblech, drei
Bauchreifen und viermal geschobenen Beintaschen, trägt am obern Brustrand Meister-
marke. Hohe kantige Ränder. Das Armzeug mit fünfmal geschobenen Spangröls, Ober-
und Unterarmröhren, sowie Armkacheln mit aufgenieteten muschelartigen Meuseln.
Dazugehöriger Harnischrücken.

Vergleiche Zeitschrift für historische Waffenkunde, neue Folge, Band III, Seite 148, Abb. 5.
Deutsch, um 1500.
Siehe Abb. Tafel 5.

29. Ganzer Feldharnisch (Frührenaissance-Harnisch), geriffelt. Geschlossener Schembart-
visierhelm. Die Helmglocke mit getriebenem gezacktem Kamm und Riffelung. Das
Schembartvisier aufschlächtig mit weit vorgetriebener Fratze; Sehschlitze und Luft-
spalten. Die vorn durch einen Nietenzapfen zusammengehaltenen Wangenklappen öffnen
sich nach beiden Seiten. Messingnieten. Im Kragen umgehend. Die zweiteilige Halsberge,
geriffelt, ist viermal geschoben, kantiger Kragenrand. Harnischbrust mit kräftigen Schnür-
wulsten am Brustrand und an den beweglichen Armausschnitten, Magenblech, vier Bauch-
reifen, sowie angenietete fünfmal geschobene Beintaschen, Rüsthaken. Harnischrücken
mit viermal geschobenem Gesäßschurz. Komplettes Armzeug mit Spangröls, offene Arm-
kacheln und Unterarmröhren. Die Hentzen mit Schnürrändern und Knöchelwulst. Kom-
plettes Beinzeug mit geriffelten Diechlingen, getriebenen Kniekacheln mit grossen Muscheln.
Glatte Beinröhren und geriffelte achtmal geschobene Eisenschuhe. Der ganze Harnisch
ist eine hervorragende deutsche Plattnerarbeit und dürfte um 1510 geschlagen sein.
Siehe Abb. Tafeln 6, 7 und 8.

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