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Galerie Fischer <Luzern> [Editor]; E. Kahlert u. Sohn <Berlin> [Editor]
Auktion / Galerie Fischer: Schwerter-Sammlung des Herrn Dr. ing. h. c. M. Dreger, Berlin (Alt-Direktor der Friedr. Krupp-Werke, Essen, Major a. D.): [Versteigerung am 2. August 1927 in Luzern] — Luzern, [Nr. 19].1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.23984#0010
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1. BRONZEDOLCH. Die zweischneidige Klinge mit Mittelfläche ist ohne Angel mit dem oberen Griff
eingenietet. Dieser ist kurz, umfängt halbmondförmig unten die Klinge und oben einen Elfenbeinknauf
mit 2 Fenstern. Der Heftteil besteht aus 6 dünnen Spangen, die seinerzeit mit Steinen oder Knochen
ausgefüllt waren. Zwei dieser Füllungen am Knauf noch erhalten.

Ägypten, um 2000 v. Chr., Ausgrabung in Theben. Länge 30 cm.

2. BRONZEDOLCH MIT SCHEIDE. Klinge zweikantig blattförmig. Griff aus Elfenbein. Scheide aus
dünnem Bronzeblech, mehrfach zerbrochen.

Altgriechisch, um 400 v. Chr., Ausgrabung in Athen. Länge 39 cm. Siehe Waffensammlung Dreger
Nr. 1. (Siehe „Waffensammlung Dregercc in der Folge abgekürtzt: s. Dr. Nr....)

3. KUPFERNES MESSER. Die Klinge hat die kurze Angel in Verlängerung des Rückens; die Scheide
ragt messerartig seitwärts heraus. Die Seiten sind flach, die Gestalt doppelt gekrümmt.

Ausgrabung, um 500 v. Chr., Schwanenwerder bei Berlin. Länge 22 cm.

4. BRONZESCHWERT MIT BRONZESCHEIDE. Klinge zweischneidig blattförmig mit 12 feinen
Rillen. Heft und Knauf, die aus je zwei Teilen Holz oder Knochen bestanden, fehlen. Scheide aus
Bronzeblech gebogen und mit gleichlaufenden Linien verziert. Als unterer Abschluss dient eine Kugel.
Klinge vor Zeiten gebrochen und gelötet; die Scheide an der entsprechenden Stelle geknickt. Nach
(Naue Typus Ie der Bronzeschwerter.) Sammlung Messikommer.

Italienisch, um 1000 v. Chr., Ausgrabung. Länge 54 cm. s. Dr. Nr. 28.

5. BRONZESCHWERT. Klinge zweischneidig von ausgeprägter Lanzenform und auf der ganzen Länge
mit zwei feinen eingehauenen Linien versehen. Das Heft, ebenfalls aus Bronze, hat eine flach napfartige
Knaufscheibe, die mit eingraviertem Wellen- und Punktmuster geschmückt ist und ein Riemenloch trägt.
(Nach Naue Typus B XXII 4 der Bronzeschwerter.) Aus Sammlung Gimbel.

Ungarisch, 1000 v. Chr., Ausgrabung. Länge 69 cm. s. Dr. Nr. 27.

6. BRONZESCHWERT. Die Klinge ist doppelt geschwungen blattförmig, zweischneidig, mit stärkerem,
rund ausgebauchtem Mittelteil. Heft und Knauf fehlen; einer der Befestigungsniete aus Kupfer noch
vorhanden. Angel breit, ladet nach oben und unten in spitze Ohren aus. - Klinge besitzt eine wunderbar
gleichmässige, graugrüne Patina. Sammlung Messikommer.

Italienisch, 1000 v. Chr., Ausgrabung. Länge 66 cm. s. Dr. Nr. 29. Tafel 1.

7. BRONZENER DOLCHGRIFF. Dunkelgrüne Bronze, achtkantig mit kurzen Parierarmen, auf den
Seitenflächen Schleifenornamente, auf der Knaufplatte ein Ankerkreuz eingepunzt.

Fränkisch, (?), Ausgrabung. Länge 10 cm. s. Dr. Nr. 135.

8. MESSER MIT SCHEIDE. Klinge mit stark gekrümmter Schneide. Auf der breiten Angel sind höl-
zerne Griffbacken mit eisernen Hohlnieten aufgenietet. Die Form des Griffs die einer Klammer zum
Festhalten der letzten 3 Finger, während der Zeigefinger in die Aussparung der Klingenwurzel gelegt
wurde. Scheide aus Eisenblech höchst kunstvoll gebogen und gebörtelt mit Fenstern für das vom Moor
zerfressene Scheidenfutter (aus gefärbtem Leder?).

Keltisch, frühe La-Tene-Zeit, um 400 v. Chr., Ausgrabung bei Reutlingen. Länge 28 cm. s. Dr. Nr. 128.

9. DOLCH. Klinge zweischneidig, blattförmig, mit Blutrinnen und mit langer Spitze. Heft aus Eisenblech,
Knauf aus 2 Kugeln. Späte Hallstattzeit; (Literatur Dr. Schwietering Prähist. Zeitschrift. Sammlung
V. Gay in Paris, Abbildg. im Glossaire S. 533).

Keltiberisch, um 30 v. Chr., Ausgrabung. Länge 42 cm. s. Dr. Nr. 5. Tafel 1.

10. HALLSTATTSCHWERT. Klinge zweischneidig mit starkem Grat. Griff aus geschmiedetem Eisen

in Form der Bronzeschwerter mit Antennengriff; er trägt unten 2 und oben 4 Kugeln. Aus Sammlung
Victor Gay-Paris, (von Dr. Schwietering sowie von M. Jahn beschrieben). Erhaltung sehr gut.
Ostfrankreich, um 400 v. Chr., Ausgrabung. Länge 86 cm. s. Dr. Nr. 49. Tafel 1.

11. EISERNES SCHWERT. Klinge schlank blattförmig, zweischneidig. Rundlicher, knopfförmiger
Knauf. Vom fehlenden Heft sind noch einzelne Holzteile erhalten.

Italienisch, Hallstattzeit. Ausgrabung bei Torre Castello, Provinz Bari, Italien. Länge 74 cm.
s. Dr. Nr. 30.

12. SCHWERT. Die flache Klinge ist zweischneidig blattförmig mit abgebrochener Spitze. Flacher Griff
aus Bronzeblech mit breiter Parierstange und halbkreisförmigem Knauf. Typische Form des späteren
Gladius.

Römisch, um 50 n. Chr., Ausgrabung bei Andernach. Länge 79 cm. s. Dr. Nr. 43.

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