Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Felix Fleischhauer <Stuttgart> [Editor]
Gemälde, Kunstgegenstände aus dem ehemaligen kgl. Schloss Wilhelma bei Stuttgart: Besitz des † Königs Wilhelm II. von Württemberg ; Versteigerung im Schloss Rosenstein: 10. Okt. und folg. Tage (Katalog Nr. 85) — Stuttgart, 1922

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.22314#0007
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
^liiiiiiimiiiiiimmiiiiiiim

um dritten Mal bringt die ehemalige Königliche Familie einen Teil ihrer reich-
C^j) haltigen Sammlungen von Kunstgegenständen zum Verkauf. Diesmal die
prachtvollen Kunstwerke des, dem württembergischen Staat gehörenden,
Schlosses Wilhelma, dieses Kleinods orientalischer Bauweise, das am Abhang des
Rosenstein-Hügels auf der Cannstatter Seite gelegen ist und schon seiner pracht-
vollen Gartenanlagen wegen, jedem Besucher Stuttgarts bekannt sein dürfte.

Erbaut von dem kunstsinnigen KönigWilhelm f., hat dieser Fürst das Schloss
mit Kunstwerken in einheitlichem, orientalischem Charakter prunkvoll ausgestattet.
Die Gemäldesammlung, zu deren Zusammenstellung er die namhaftesten Orient-
und Pferdemaler seiner Zeit mit Aufträgen bedacht hat, weist nicht nur Werke
deutscher, sondern auch französischer, italienischer, belgischer,Wiener undnordischer
Meister auf. So finden wir u. a. den damaligen bayerischen Hofmaler von Mayr
mit seinen typischen Orientbildern vertreten, den bedeutenden Münchner Pferde-
maler Theodor Horschelt mit rassigen Pferdebildern, Benjamin Roubaud, den Maler-
marokkanischer Szenen, mit einem prachtvollen Gemälde, einem maurischen Fest
bei Algier. Von dem bekannten Münchner Landschafter August Löffler enthält die
Sammlung stimmungsvolle Landschaften aus Kleinasien, von Joh. Jakob Frey
Karawanen- und Beduinenbilder, die wir auch in den deutschen und Schweizer
Museen finden. Der Darmstadter Hofmaler Frisch zeigt sein Hauptwerk, den Rück-
zug Ibrahim Paschas durch die Wüste, Michael Neher, der Münchner Genremaler
ein Prachtstück, Italienische Bettelmusikanten vor einem vornehmen römischen
Haus. Von schwäbischen Meistern sind der Sammlung reizende figurenreiche Genre-
bilder des Altmeisters Joh. Baptist Pflug, Soldatenbilder des Hofmalers Seele und
Landschaften von P. F. Peters angegliedert. Die italienische Schule Anf. 19. Jahrh.
ist mit Giuseppe Molteny und dem auch in den deutschen Museen bekannten Fran-
cesco Hayez vertreten. Bedeutende Werke des in Kairo verstorbenen Karawanen-
malers Theodore Frere bilden Hauptstücke der Sammlung. Der französische
Genremaler Auguste Francois Biard schildert in zarter Malerei die Sitten und
Gebräuche des Orients, Pierre Francois Lehoux das Leben und Treiben der
Beduinen. Neben den bekannten Flamen Jan Baptist Maes und J. Morenhout
sind es besonders die berühmten belgischen Maler Jacob Jacobs, Edouard de Biefve,
Godfroid Guffens und Jan Francois Portaeis, von denen die Sammlung Haupt-
werke enthält.

^imiiimmiiiiiimimiMiimmmmiHiiiimnimmmmmMjmimiMi^^
 
Annotationen