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Floerke, Hanns
Studien zur niederländischen Kunst- und Kulturgeschichte: die Formen des Kunsthandels, das Atelier und die Sammler in den Niederlanden vom 15.-18. Jahrhundert — München, Leipzig, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.17471#0228
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— 210 —

von Menschen und Tieren Studien zu machen. (Martin: 124 f.;
Michel: Rembrandt: 123 f.)

286. Museum, No. 11. Dies Bild, bisher dem Job
Berckheyde zugeschrieben, wurde von Hofstede de Groot
wieder dem Michael Sweerts zurückgegeben. (Siehe O. H.
XIX, 137.)

287. Sandrart sagt hierzu: „Die Gewänder wohl zu be-
greifen pflegt man nächst fleissiger Beschauung des Lebens die
sogenannten kleinen Wachs-Modelle zu machen oder Glieder-
männer mit Röcken oder Mänteln von rauher Leinwand oder
nassem Papier zu bekleiden: welches dann angenehme Falten
macht und sich wohl erzeiget, wenn es mit guter Bescheidenheit
in und zu grossen Bildern benutzt wird." (I, 82.)

288. van Mander erzählt (160b), dass sein Lehrer Lukas
de Heere (1534—1584) in Gent mehrere Bilder religiösen
Inhalts von Frans Floris vor den Bilderstürmern rettete, sie
in seinem Atelier aufbewahrte und seine Schüler täglich danach
studieren, d. h. sie von ihnen kopieren Hess. — In der Werkstatt
von Bernaard de Rijckere (um 1535—1590) zu Antwerpen
befanden sich einige schöne Bilder alter und berühmter
Meister. Diese wurden von seinen Schülern kopiert. So fan-
den sich zwei Madonnen nach Quentin Matsijs, eine Land-
schaft nach Coninxloo, ein Wechsler nach Marinus von
Romerswale, fünfmal die vier Elemente von Frans Floris,,
zweimal Aktäon nach Marten deVos etc. Von den ca. 520
grossen und kleinen Bildern, die sich im Besitz des Malers be-
fanden, waren 385 so unbedeutend, dass sie nur packweise und
nach Mass verzeichnet wurden. Ausserdem standen in der Werk-
statt noch 9 nur untermalte und 14 erst mit Kreidegrund ver-
sehene Holztafeln nebst 141 Rahmen, die noch auf ihre Bilder
warteten, (van den Branden: 336f.) Also eine richtige Bilder-
fabrik. — Cornelis van der Voort (1576—1624) zu Amsterdam
hatte in seinem Atelier eine Reihe von Bildern, die er seine
Schüler kopieren Hess. Von den Bildern des Cornelis van
Haarlem: „Mopsus", „Kreuzigung", „Taufe Johannis" fanden
sich 5 bzw. 4 und 2 Kopien bei der letzten Auktion des Nach-
lasses vor. Auch der „Pfingsttag" von Pieter Aertsen, „Venus
 
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