— 184 —
Tournay, Robert Davy und Jehan de POrtie darin einen
guten Ruf. (Baes: La peinture flamande et son enseignement
sous le regime des confreries de St. Luc. 1882. 116.)
5. Nach einem Schöffenerkenntnis von 1458 durften die
Behangmaler von Brügge zwar Bilder nach Art der Tafelmaler
malen, doch mussten diese ohne Beihilfe ausgeführt sein und
durften nicht zum Verkauf ausgestellt werden. Ferner durften
sie zu allen Arten von bemalten Tüchern von mehr als zwei
Ellen Grösse nur neue Leinwand verwenden und nur soviel
davon leimen, wie sie an einem Arbeitstag wirklich fertig be-
malen konnten. Auf alte Leinwand von mehr als zwei Ellen
Grösse durften sie nur malen, wenn sie solche von ihren Auf-
traggebern zu diesem Zwecke erhielten. Im Jahre 1463 wird den
Behangmalern erlaubt, auf ihrer Leinwand auch Bilder zu malen,
sich dabei von ihren Gesellen helfen zu lassen und diese Arbeiten
auszustellen. Die Verwendung von Ölfarben bleibt ihnen ver-
boten. — Während der Unruhen im 16. Jahrhundert (1566)
wanderte die recht beträchtliche Zahl der Behangmaler von Brügge
nach Antwerpen aus. — Keuren: 7 f., 28 f., 32. — In dem In-
ventar der Lohgerbergilde zu Brügge von 1479 kommt vor: „vor
dem Kamin ein leinener Vorhang bemalt mit einem Löwen, der
ein Fähnchen mit dem Wappen der Gewerkschaft hält." — Le
Beffroi: II, 270. Zur Zeit van Manders (1548—1606) war die
Behangmalerei, wie es scheint, sehr heruntergekommen. Ihre
Produkte wurden von Krämern, die von Markt zu Markt reisten,
verhandelt. Siehe Schilderboeck 167 b jn der Einleitung zum Leben
des Pieter Vlerick und 168a.
6. Noch weit ins 16. Jahrhundert hinein wurden namentlich
von den Mechelner Malern Leimfarbenbilder auf Leinwand
gemalt. (In Mecheln gab es zu van Manders Zeiten mehr
als 150 Werkstätten von Leimfarbenmalern. Schilderboeck: 177a.)
Hauptsächlich war dies Verfahren für Landschaften beliebt. Die
geringe Widerstandsfähigkeit dieser Malereien hat nur von späteren
Arbeiten einiges wenige auf uns kommen lassen. Dazu gehört
ein deutsches Werk — das Brustbild Jakob Fugger des
Reichen in der älteren Pinakothek zu München von Dürer
No. 249.
Tournay, Robert Davy und Jehan de POrtie darin einen
guten Ruf. (Baes: La peinture flamande et son enseignement
sous le regime des confreries de St. Luc. 1882. 116.)
5. Nach einem Schöffenerkenntnis von 1458 durften die
Behangmaler von Brügge zwar Bilder nach Art der Tafelmaler
malen, doch mussten diese ohne Beihilfe ausgeführt sein und
durften nicht zum Verkauf ausgestellt werden. Ferner durften
sie zu allen Arten von bemalten Tüchern von mehr als zwei
Ellen Grösse nur neue Leinwand verwenden und nur soviel
davon leimen, wie sie an einem Arbeitstag wirklich fertig be-
malen konnten. Auf alte Leinwand von mehr als zwei Ellen
Grösse durften sie nur malen, wenn sie solche von ihren Auf-
traggebern zu diesem Zwecke erhielten. Im Jahre 1463 wird den
Behangmalern erlaubt, auf ihrer Leinwand auch Bilder zu malen,
sich dabei von ihren Gesellen helfen zu lassen und diese Arbeiten
auszustellen. Die Verwendung von Ölfarben bleibt ihnen ver-
boten. — Während der Unruhen im 16. Jahrhundert (1566)
wanderte die recht beträchtliche Zahl der Behangmaler von Brügge
nach Antwerpen aus. — Keuren: 7 f., 28 f., 32. — In dem In-
ventar der Lohgerbergilde zu Brügge von 1479 kommt vor: „vor
dem Kamin ein leinener Vorhang bemalt mit einem Löwen, der
ein Fähnchen mit dem Wappen der Gewerkschaft hält." — Le
Beffroi: II, 270. Zur Zeit van Manders (1548—1606) war die
Behangmalerei, wie es scheint, sehr heruntergekommen. Ihre
Produkte wurden von Krämern, die von Markt zu Markt reisten,
verhandelt. Siehe Schilderboeck 167 b jn der Einleitung zum Leben
des Pieter Vlerick und 168a.
6. Noch weit ins 16. Jahrhundert hinein wurden namentlich
von den Mechelner Malern Leimfarbenbilder auf Leinwand
gemalt. (In Mecheln gab es zu van Manders Zeiten mehr
als 150 Werkstätten von Leimfarbenmalern. Schilderboeck: 177a.)
Hauptsächlich war dies Verfahren für Landschaften beliebt. Die
geringe Widerstandsfähigkeit dieser Malereien hat nur von späteren
Arbeiten einiges wenige auf uns kommen lassen. Dazu gehört
ein deutsches Werk — das Brustbild Jakob Fugger des
Reichen in der älteren Pinakothek zu München von Dürer
No. 249.