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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 1.1977

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Frick, Rolf: Erste Ergebnisse bei der strukturellen Aufklärung des gestalterischen Entwicklungsprozesses
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https://doi.org/10.11588/diglit.30593#0085
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Als Endsustand liegen absdiließend vor:

a) industriell gefertigte Produkte die geeignet sind, materielle
und geistig-kulturelle Bedürfnisse zu üefriedigen;

b) abschließende Entwicklungsberichte - Entwurfs- und Realisie-
nmgserf ahrungen.

Werden diese Aussagen den in Bild 2 ezplizierten Operationen
der Grundstruktur des GAP gegenübergestellt, dann ergibt sich
unter Anwendung der Symbole:

Hl für: die Operation wird direkt genannt
|H für: die Gperation wird indirekt genannt
g für: die Operation wird weiter detailliert

eine Zuordnung, wie sie Bild 3 zeigt. (Dabei soll ausdrücklich
auf den subjektiven Einfluß bei der Zuordnung hingewiesen wer-
den!)

Daraus müssen folgende Schlußfolgerungen gezogen werden:

1. Der gesamte gestalterische Axbeitsprozeß (GAP) wird von den
meisten Autoren fast vollstMndig auf die antizipierende
Tätigkeit - also auf die Entwicklxmgstätigkeit - reduziert,
Auch bei Anerkennung des zentrierenden Charakters des ge-
stalterischen Arbeitsprozesses (GAP) kann einer derartigen
Einengung nicht vorbehaltlos zugestimmt werden. Und zwar
deshalb nicht, weil dadurch einmal die gesellschaftliche
Yerantwortung des Gestalters und zum anderen bestimmte
'Koppelstellen’ innerhalb interdisziplinärer kollektiver
Entwicklungsarbeit verwischt werden»

2. Die Prozesse der Aufgabenfindung (die prognostizierende
Tätigkeit) einerseits und der Entwu.rfsrealisierung (der
materialisierenden Tätigkeit) antjererseits werden nur von
wenigen Autoren direkt oder indirekt als zur Tätigkeit des
Gestalters gehörend genannt.

Es werden sehr selten Untersetzungen bzw. Detaillierungen
angeführt, wodurch der Eindruck der sekundären Stellung
dieser Tätigkeiten im Gesamtprozeß noch verstärkt wird.

Durch Invarianzbildung der zum Tätigkeitskomplex Antizipieren
vorliegenden literaturaussagen und Konfrontation mit den eigenen
Erfahrungen bei der methodischen Betreuung von Diplom- und

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