Karl-Joachim Heinemann
Der Prozeß der visuellen G-estaltentwicklnng und die Beschrei'bimg
der Erschelnung industriell gefertigter Erzeugnisse als Gegen-
stand praktisch-gestalterischer üntersuchungen und erkenntnis-
theoretischer Erörterungen
0, Vorbemerkung über Aufgabenstellung, Zielriohtung und metho-
dische Verfahrensweise
Die Atrfgabe der Industrieformgestaltung ist es, die -vom Menschen
in der sozialen Praxis neu entwickelten Pormen des gegenständ-
lichen Seins, damit auch die des gegenständlichen Bewußtseins und
deren gesellschaftlichen Wert, in sinnlich-wahrnehmbaren Porm-
merkmalen auszudrücken, Bie Eennzeichnxing entsprechender Borm-
merkmale und notwendiger Eelationen, die den Gegenstandseindruck
bestimmen, erfolgt über den visuellen Gestaltentwicklungsprozeß.
Das Anliegen und der Inhalt der gestalterischen Arbeit ist keine
konstruktiv-technologische Prage, sondern verkörpert eine ge-
sellschaftliche Aufgabenstellung. Menschliche Tätigkeit zeichnet
sich dadurch äus, daß sie auf ein ideell vorweggenommenes Ereig-
nis gerichtet ist und zum Bedürfnis wird, Damit werden Bedürf-
nisse zur Produktivkraft und eilen der technischen Entwicklung
voraus. So können entsprechend emotionale Reaktionen und Ein-
stellungen eine Interessiertheit schaffen, die Bedürfnisse und
damit ein echtes ästhetisches Verhältnls zu den Dingen hervor-
rufen. Auf den Bereich der Arbeitsmittel übertragen bedeutet das,
daß eben diese entsprechend emotionalen Reaktionen und Einstel-
lungen eine Interessiertheit stimulieren, die den Wandel der
Arbeit in ein Bedürfnis und damit ein echtes ästhetisches Ver-
hältnis des Menschen zur Arbeit hervorrufen können.
Ziel unserer Bemühungen muß es daher sein, eine Grundlag© für
die Rationalisierung gestalterischer Entwicklungsarbeit zu schaf-
fen, um einem hohen Entwicklungsaufwand entgegenzuwirken bzw.
die zur Verfügung stehenden Entwicklungszeiten effektiver zu
nutzen und die Qualität der Produkte zu erhöhen.
Dazu muß eine entsprechende Theorie vorhanden sein, die nicht
nur den gestalterischen Entwicklungsprozeß erklärt, sondern auch
solche Schlußfolgerungen erlaubt, die als strategische Orientie-
rungen füx einen rationellen Verlauf des Prozesses ausgenutzt
119
Der Prozeß der visuellen G-estaltentwicklnng und die Beschrei'bimg
der Erschelnung industriell gefertigter Erzeugnisse als Gegen-
stand praktisch-gestalterischer üntersuchungen und erkenntnis-
theoretischer Erörterungen
0, Vorbemerkung über Aufgabenstellung, Zielriohtung und metho-
dische Verfahrensweise
Die Atrfgabe der Industrieformgestaltung ist es, die -vom Menschen
in der sozialen Praxis neu entwickelten Pormen des gegenständ-
lichen Seins, damit auch die des gegenständlichen Bewußtseins und
deren gesellschaftlichen Wert, in sinnlich-wahrnehmbaren Porm-
merkmalen auszudrücken, Bie Eennzeichnxing entsprechender Borm-
merkmale und notwendiger Eelationen, die den Gegenstandseindruck
bestimmen, erfolgt über den visuellen Gestaltentwicklungsprozeß.
Das Anliegen und der Inhalt der gestalterischen Arbeit ist keine
konstruktiv-technologische Prage, sondern verkörpert eine ge-
sellschaftliche Aufgabenstellung. Menschliche Tätigkeit zeichnet
sich dadurch äus, daß sie auf ein ideell vorweggenommenes Ereig-
nis gerichtet ist und zum Bedürfnis wird, Damit werden Bedürf-
nisse zur Produktivkraft und eilen der technischen Entwicklung
voraus. So können entsprechend emotionale Reaktionen und Ein-
stellungen eine Interessiertheit schaffen, die Bedürfnisse und
damit ein echtes ästhetisches Verhältnls zu den Dingen hervor-
rufen. Auf den Bereich der Arbeitsmittel übertragen bedeutet das,
daß eben diese entsprechend emotionalen Reaktionen und Einstel-
lungen eine Interessiertheit stimulieren, die den Wandel der
Arbeit in ein Bedürfnis und damit ein echtes ästhetisches Ver-
hältnis des Menschen zur Arbeit hervorrufen können.
Ziel unserer Bemühungen muß es daher sein, eine Grundlag© für
die Rationalisierung gestalterischer Entwicklungsarbeit zu schaf-
fen, um einem hohen Entwicklungsaufwand entgegenzuwirken bzw.
die zur Verfügung stehenden Entwicklungszeiten effektiver zu
nutzen und die Qualität der Produkte zu erhöhen.
Dazu muß eine entsprechende Theorie vorhanden sein, die nicht
nur den gestalterischen Entwicklungsprozeß erklärt, sondern auch
solche Schlußfolgerungen erlaubt, die als strategische Orientie-
rungen füx einen rationellen Verlauf des Prozesses ausgenutzt
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