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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Editor]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 7 Teil 2.1983

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Müller, Johannes: Zu methodologischen Problemen der rechnerunterstützten Erzeugnisentwicklung
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https://doi.org/10.11588/diglit.30601#0040
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konkreten Aufgabe und vom konkreten Objektbereich zu abstrahie-
ren, an bzw. in dem sie gewonnen wurden. Dazu benötigt man ein
allgemein anwendbares Modell des in der Konstruktion ablaufen-
den intelligenten Prozesses, auf das vorgefundene bzw. erworbe-
ne Erfahrung abgebildet und analytisch durchdrungen werden kann
/23/, /17/.

Wie in allen technischen Disziplinen, so können auch hier Ergeb-
nisse aus Naturwissenschaften bzw. Gesellschaftswissenschsften
nicht einfach entnommen werden. Notwendig ist ein s c h ö p -
ferischer Transfer, in dem tragfähige Erkenntnisse, auf
den spezifischen Gegenstand und auf den vorliegenden Komplex
bezogen untersetzt, entwickelt und in sine qualitativ neue Ein-
heit Integriert werden. Das ist untrennbar verbunden mit einem
grundlegenden Wechsel des Aspektes von objektorientierter For-
schung zu handlungsorientierter Rationaiisierung bzw. Denktech-
nologie (i.w.S.); von kausalorientierter exakt distinktiv fun-
dierter Abbildung zu teleologisch - orientierter den jeweils
hochkomplexen Zusammenhang nie völiig rational beherrschenden,
also mehr oder weniger ohänomenologisch fundierter genialischer
Antizipation und/oder Festsetzung.

Dieser Prozeß des schöpferischen Transfers wird hier, wie in
allen operationalen Disziplinen, nie abgeschlossen. Deshalb
können nur einige Beispiele exemplarisch herausgegriffen werden,
an denen die gewonnene Erfahrung besonders deutlich gemacht
werden kann.

E rkenntnistheoretisch haben vor allem
folgende Fragen eine wichtige Rolle gespielt:

- Darstellung der Besonderheiten der technischen Wissenschaftsn,

- Klarstellung der drei erkenntnistheoretischen Relationen, die
in ingenieurgemäßen intelligenten Abläufen eine Rolle spielen
/17/, /24/, und der daran gebundenen Bewertungskriterien (Wahr-
heit, technische Erfüllbarkeit und entsprachende Realisierbar-
keit) .

- Aufklärung des Wechselverhältnisses von Rationalität und
N'icht-Rationalität , Planbarkeit und Micht-Planbarkeit problem-
lösender Prozesse, das sich sus der Gegenläufigksit von Problem-
erkenntnis und Problemlösung /25/ und aus der damit notwendig
gleitenden , also bis zum Abschluß des Prozesses nur

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