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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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J. J. Erster Haupt Titul: Von dem Krieg in Teutschland, wie auch von Geschichten des Kayserlichen Hofes, und der Königreiche Ungarn und Böhmen auch übrigen Erblande disseits der Alpen
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0155
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Von dem Krieg in TeuWand. j?
Vie Bataille für verlohren, und sähe sich an den Mehresten Orken nach der Flucht
«m- Da aber auf unserm rechten Flügel einige Regimenter etwa! litten, so fand
der Herzog von Bevern für gut, nach dem wir den Wahlplatz bis um s- Ukr be-
hauptet, sich in sein La ter zurück zu ziehen, und in verfolgenden Nacht durch BKK-
lau über die Oder zu gehen. Da die Oesterrsicher sahen, daß alles bis Breslau le-
dig war, so kamen sie wieder, und bezogen den Wahlplatz, den wir zu ihrer eige-
nen Verwunderung verlassen hatten. Unser Verlust ist mittelmäßig. Dje Oester-
reicher aber haben, nach glaubwürdigen Nachrichten und aufgesimgen-m Briefen von
ihren eigenen Officiers, in dieser Schlacht über roooo.Mann an Tobten imd Bleßic«
«en gehabt. Den rzsten blieben wir hinter Breßlau stehen. Den ^sten ritte der
Herzog von Bevern des Morgens um 4. Uiw, ohne Bedeckung und Begleitung, und
blos mit einem Reitknecht recognosciren, und stieß auf einen Vorposten von den eroa-
ten, von welchen er gefangen genommen wurde. Da man den rasten die Zurück«
kunft de« Herzogs vergeblich erwartet hatte, so übernahm der Generallieutenant von
Kiow , nach seiE Anciennität, da» Kommando. Derselbe ließ eine Garnison von
8. Bataillons m Breßlau, und mar'chirte die Oder herauf. Der Generallieutenant
von Lestewitz, welcher auf König!. Ordre da» Commando zu Breßlau übernehmen
mußte, konnte diesen so weitläuftigen und so schlecht befestigten Ort gegen eine so
grosse feindliche Armee nicht lange halten, sondern er mußte sich begnügen, baßer ei-
nen freuen Abzug für die ganze Garnison und die sämirnlichen Kranken , welche sich
von unfern Truppen zu Breßlau befanden, erhielte, doch mit der Bedingung, daß
vie Garnison während dieses Krieges gegen die Kayserin Königin nicht dienen sollte.
Se. König!. Majestät, welche wegen der bazwijHen stehenden Feinde , von allen die-
sen Begebenheiten keine Nachricht haben konnten, waren indessen den rasten zu Naum-
burg am Queiß angelanget, und den rasten kamen Tie zu Parchw-tz an. Naser
Corps, welches nunmehro der brave Gcnerallieutenant von Ziethen commanviret, iß
wieder über die Oder gegangen, und hat sich den i sten dieses bet) Parchwitz mit des
Königs Armee glücklich vereiniget. Wir stehen nur zwei) Märsche von dem Feind
entfernet, welcher nunmehro bas vortheilhafte Lager, wo wir ehemals dey Breßlau
gestanden, bezogen hat. So groß die Unglücksfälle sind, welche.wir nicht durch
das Verhalten unserer Truppen, die sich allezeit ähnlich gewesen , sondern durch
solche Ursachen erlitten, welche die Zeit offenbaren wird; so groß ist dennoch der
Mutb bey der ganzen Armee, die für Begierde brennet, unter der klugen und Hel-
denmukhigen Anführung unser« grossen Königs, dem Feind entgegen zu gehen, und
alles wieder in den vorigen Stand zu setzen.
Sobald indessen diese grosse Veränderung und für die Kayserl. König!. Waffen, Rstirade der
chöchstglorrelche Begebenheit geschehen war; so zog sich die Preußische Armee inBeverischen
grosser Gsschwrndigkeit und ausnehmender Klugheit unter dem General Ziethen; oder Armee, An-
wie andere BerMe geben, dem General von Katt nach Großglvgau; wahrender z^g des Königs
Zeit die Kayserllchs bey Breßlau stehen blieb, und bereits zu der Belagerung Bri gs und Eimall
-uschreiten Mme machte. Allein der starke Anmarsch des König» von Preußendurch des Genera!
die Lausitz auf Breßlau selbst machte gar bald , daß man andere Anschläge fassen, Keith in Bob-
und sich demselben vor allen Dingen selbst entgegen stellen muste.. Dieser Anzug meu.
-und die darauf abermals bey Breßlau vorg. fAene HauptMacht änderte auch die
ganze Gestalt der Sachen, und erfordert also eine sorgfältige Betrachtung. DaS
korp», das der König aus Sachsen nach Schlesien führte, war etwa 17. Bataillons
Md a8 - Esquadrons stark- Ihm stund das Kayserl. König'. Corps, unter dem Ge-
neral Feldzeiigmeister, Baron Marschall, nebst dem miter dem General Feld-
OMmesse -758. H mar«
 
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