^6 Erster Haupttitul
Ob nrrn die andem in selbigen berührten Umstände jlwerläßtzek-feyir, «lögen ver.
künftige Leser selbst beurteilen. Weil indessen dieses Schreiben j„ vielen vffenllrchen
Nachrichten, als auf Autorität bekannt gemacht, erschienen; so legen wir es unfern
Lesern hiermit selbst vor-
Mein Herr! .
11m der von mir gegen Sie übernommenen Vervmduchkett ein Gmügsn zu leiste»,
H habe ich nicht ermangeln wollen, Ihnen von dem weitern Erfolg der Rriegs-
Operationcn in Schlesien, obgleich selbige nicht nach Wunsch a,i?g fallen sind, eine
aufrichtige Nachricht mitzutheilen. Sie wissen schon, baß, nachdem die O-sterrei-
chec mit ihrer überlegenen Macht in Schlesien eingedrungen, und der Herzog von
Bevern, seine ohnedem viel schwächere Armee, durch starke Dttaschemcms zur Ver-
stärkung der Besatzung von Schweidnitz, Neiß, Glatz, Brieq und Gloqau , noch
mehr schwächen muffen, derselbe weiter nichts thun können, als sich in ein vortbsil.
Haftes Lager vor Breßlau zu setzen, und daselbst dc-n Feind zu erwarten. Letzterer
fand nicht süc rathsam, uns hieseldst aniiigreiffen, sondern unternahm vielmehr die
Belagerung von Schweidnitz mit einem Theil seiner Armee und den Bayrischen und
WürtemSsrgischen Hü-fsvölkern. Diese Belagerung wurde von dem 17. Oct. an,
mit grossen! Eifer getrieben, wie denn auch mehrgedachtr Belagerung den Feind
bey 8000. Mann gekostet bat. Den - Um November tbat derselbe einen General
Sturm, welcher von der Garnison mit so vieler Tapferkeit abgeschlagen wurde ,
daß die Q-stcrreicher einige >°°c>. Mann dabey verlohren, und nur ein paar Re-
douten eroberten, ohne eine rechte Bresche gegen den Hauptwall zu Stande zu brin-
gen. Indessen fand die zu Schweidnitz commandirende Generalität für gut, den
ir. Nov. zu capituliceu, dergestalt, daß selbige sich milder Garnison, soohngeschr
4000. Mann ausmachte, zu Kriegsgefangenen ergab; und es ist nicht zu leugnen ,
daß die Oesterreicher einen grossen Vorrach an Lebensmitteln , Ammunikion und
Geld dort gefunden haben. Die Garnison, welche sich mit grossem Widerwillen zur
Uebergabe verstanden, und sich mehr denn einmal erboten, sich durch die Belagerer
burchzuschlagen, erfuhr auf dem Transport nach Böhmen, von ohngefehr die Nach,
dicht von dem grossen Siege, welchen Se- König!. Majestät beh Roßbach erhalten
hakten. Sie gerieth dadurch in solche Bewegung, daß der größte Tdeil bey der
schwachen Escorte, von welcher sie begleitet wurde, sich frei) machte, und sich wieder
bey den Königlichen Truppen einfand, so, daß nicht viel über roo. Mann von den
Kriegsgefangenen an Ort und Stelle gebracht worden. Da die Oesterrsicher nun
mit Schweidnitz fertig waren, und das zur Belagerung gebrauchte Corps sich wie.
decum mit ihrer Hauptacmee bey Liffa vereiniget hatte; so entschlossen sie sich , die
Armee des Herzogs von Bevern ohne Zeitverlust anzuqreiffen, ehe Se. Königliche
Majestät derselben zu Hülfe kommen konnten, indem sie wußten, daß Höchstviesel«
ben bereits im Anmarsch, und, ohngeachtet des Derselben entgegen gesetzten Mar«
schallischen und Haddickischen Corps, schon durch die Lausitz paßiret waren- Dieser
Angriff geschähe den rasten, des Morgens um 9. Uhr. Die feindliche Armee
war vollkommen ;mal so stark, als die unserige, wie solche Ueberkegenheit
in ben gegenseitigen Journalen und Zeitungen öfters gerühmet worden, und der
General Nadasti hatte sich mit einem blondem Corps auf die Flanque «nftrs linken
Flügels gesetzet. Die Attaque gerieth den Oesterreichern so Übel, daß ihr rechter
Flügel gäntzlich geschlagen wurde, und sich nach Neumark retirirte. Der General.
Lieutenant von Ziethen, welcher unfern linken Flügel commandirte, warf auch das
besonders stehende Nadastische Corps gänzlich-über den Haufen, und der Feind hielt
Ob nrrn die andem in selbigen berührten Umstände jlwerläßtzek-feyir, «lögen ver.
künftige Leser selbst beurteilen. Weil indessen dieses Schreiben j„ vielen vffenllrchen
Nachrichten, als auf Autorität bekannt gemacht, erschienen; so legen wir es unfern
Lesern hiermit selbst vor-
Mein Herr! .
11m der von mir gegen Sie übernommenen Vervmduchkett ein Gmügsn zu leiste»,
H habe ich nicht ermangeln wollen, Ihnen von dem weitern Erfolg der Rriegs-
Operationcn in Schlesien, obgleich selbige nicht nach Wunsch a,i?g fallen sind, eine
aufrichtige Nachricht mitzutheilen. Sie wissen schon, baß, nachdem die O-sterrei-
chec mit ihrer überlegenen Macht in Schlesien eingedrungen, und der Herzog von
Bevern, seine ohnedem viel schwächere Armee, durch starke Dttaschemcms zur Ver-
stärkung der Besatzung von Schweidnitz, Neiß, Glatz, Brieq und Gloqau , noch
mehr schwächen muffen, derselbe weiter nichts thun können, als sich in ein vortbsil.
Haftes Lager vor Breßlau zu setzen, und daselbst dc-n Feind zu erwarten. Letzterer
fand nicht süc rathsam, uns hieseldst aniiigreiffen, sondern unternahm vielmehr die
Belagerung von Schweidnitz mit einem Theil seiner Armee und den Bayrischen und
WürtemSsrgischen Hü-fsvölkern. Diese Belagerung wurde von dem 17. Oct. an,
mit grossen! Eifer getrieben, wie denn auch mehrgedachtr Belagerung den Feind
bey 8000. Mann gekostet bat. Den - Um November tbat derselbe einen General
Sturm, welcher von der Garnison mit so vieler Tapferkeit abgeschlagen wurde ,
daß die Q-stcrreicher einige >°°c>. Mann dabey verlohren, und nur ein paar Re-
douten eroberten, ohne eine rechte Bresche gegen den Hauptwall zu Stande zu brin-
gen. Indessen fand die zu Schweidnitz commandirende Generalität für gut, den
ir. Nov. zu capituliceu, dergestalt, daß selbige sich milder Garnison, soohngeschr
4000. Mann ausmachte, zu Kriegsgefangenen ergab; und es ist nicht zu leugnen ,
daß die Oesterreicher einen grossen Vorrach an Lebensmitteln , Ammunikion und
Geld dort gefunden haben. Die Garnison, welche sich mit grossem Widerwillen zur
Uebergabe verstanden, und sich mehr denn einmal erboten, sich durch die Belagerer
burchzuschlagen, erfuhr auf dem Transport nach Böhmen, von ohngefehr die Nach,
dicht von dem grossen Siege, welchen Se- König!. Majestät beh Roßbach erhalten
hakten. Sie gerieth dadurch in solche Bewegung, daß der größte Tdeil bey der
schwachen Escorte, von welcher sie begleitet wurde, sich frei) machte, und sich wieder
bey den Königlichen Truppen einfand, so, daß nicht viel über roo. Mann von den
Kriegsgefangenen an Ort und Stelle gebracht worden. Da die Oesterrsicher nun
mit Schweidnitz fertig waren, und das zur Belagerung gebrauchte Corps sich wie.
decum mit ihrer Hauptacmee bey Liffa vereiniget hatte; so entschlossen sie sich , die
Armee des Herzogs von Bevern ohne Zeitverlust anzuqreiffen, ehe Se. Königliche
Majestät derselben zu Hülfe kommen konnten, indem sie wußten, daß Höchstviesel«
ben bereits im Anmarsch, und, ohngeachtet des Derselben entgegen gesetzten Mar«
schallischen und Haddickischen Corps, schon durch die Lausitz paßiret waren- Dieser
Angriff geschähe den rasten, des Morgens um 9. Uhr. Die feindliche Armee
war vollkommen ;mal so stark, als die unserige, wie solche Ueberkegenheit
in ben gegenseitigen Journalen und Zeitungen öfters gerühmet worden, und der
General Nadasti hatte sich mit einem blondem Corps auf die Flanque «nftrs linken
Flügels gesetzet. Die Attaque gerieth den Oesterreichern so Übel, daß ihr rechter
Flügel gäntzlich geschlagen wurde, und sich nach Neumark retirirte. Der General.
Lieutenant von Ziethen, welcher unfern linken Flügel commandirte, warf auch das
besonders stehende Nadastische Corps gänzlich-über den Haufen, und der Feind hielt