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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Zehnter Haupttitul: Von Geschichten der Päbste und der übrigen Italiänischen Königreiche und Staaten
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Eilfter Haupttitul: Von Asiatischen Geschichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0321

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Von Besch, der Pabsts und übrigenJtaliänis. Könige, und Staaten. 107
päMichen Segen. Nachdem diese Cerimonie geendiget war, so legte er die po.'etifi«
calischen Kieioer ab; zog die täglichen «leider sä und ward unter der Begleitung
des Gouverneurs vn Rom, der Conse.vrtoren del Volks und einer Menge des do,
hen Adels u.ch fernen Zimmern im Var ean getragen. Diesen Abend und die bei»
den folgenden war ganz Rom prächtig illuminirt, in allen Straffes brannten Freu,
denftner, und der Venetiamsche Ambassadeur gab ein prächtige« Astiu, bey wel-
chem die Erleuchtung feines Pallast- mit ausserordentlichem Pracht in dis Augen fiel.
So bald sich der neue Pabst auf solche Att is dem Besitz seiner Wurde sah;
so ernannte er den Cardinal Archinto zum Sraattse.r-t.rr, den Herrn Erba zum
Kammerer und den Herrn Rezzonico, seimn Nev-u, zum Secrttar der Memoria,
iien. Seine Kröunng geschah den »6. Jul. mit allen daber- Muhen Feierlichkeiten;
in deren Beschreibung wir mns aber itzo, Kürze halben, nicht eiulaffen können, auch sol,
ches zu thun nicht nothig finden, weil diese Cerimomen immer einerlei) bleiben und
in vielen Büchern bereits beschrieben sind. Bald nach seiner WM erschiem bereits
eine grosse Deputation deS Senats vsn Venedig, welche aus 8 Mitgliedern dessel,
Sen bestund, um dem Pabst die Glückwünsche seines Vaterlandes abzustatten, und
zugleich alle Irrungen desselben mit dem Römischen Hofaus dem Grunde zu heben;
wozu sich auch Clemens ser XlH. möglichst bereit und willig erklärt hat- Nunmehr
erwartet man nächstens eine Cardinals Promotion von demselben; sintemal 1 s Stet,
len im H. Collegio erledigt sind; zu deren Ersetzung der letztverstorbene Pabst nicht
kvnte beredet werden, weil er, in seiner grossen Bedächtlichkeit, nur diejenigen, dis
wahrhaftig würdig seyn, zu dieser erstem Kirch mwürde zu erheben, mit sich selbst
nicht einig werden können, und ihn also der Lod vor seinerEntschlieffung übereilete.
Da wir uns biesesmal bey den pabstlichen Geschichten so lange aufhalten müs-
sen: so ist es ein Bortheil für uns, daß aus dem übrigen Italien nichts zu bemer-
ke» vorgekommen; daher wir auch Die Geschichte dieses Haupltituls hiermit füglich
beschliessen können.

Stifter Haupttitul.
Von Asiatischen Geschichten.
ANas vornehmste der unter diese Mfschrift gehörigen Reiche, nemlich das Türki«
sche, ist in dem Zeitraum, dessen Geschichte wir zu beschreiben haben, in solcher
Gleichgültigkeit gegen all. r geblieben, daß nichts Anmerkungswürdiges von dan-
nen vorzutragea ist. Der Sultan Hal die gewöhnlichen Gesandschasten mit der of,
fentlichen Bekanntmachung seiner Thronbesteigung nach Wien, Warschau und Pe-
tersburg abgekettiget, und die Neigungen seines friedfertigen Herzens gegen die
Christlichen Mächten auch sonst so deutlich offenbaret, daß es fast abgeschmackt lau,
tet, wenn man ihm kriegerische Gedankeo beymeffen will. Es rst auch nicht nöthig,
daß noch die Türken zur Verwirrung Teutschlandes das Ihrige beytragen; es ist
an sich verwirrt genug; unser« Herzens Wunsch rmd Flehen gehet dahin, daß es
bald zu einem Frieden in allen Landen gedeihen möge. Die Türken sind gegenwär-
tig in diesem Stück glücklicher, als wir. Ihr ganzes Reich sitzt in stolzer Ruhe;
den» die Stttiffereien der Araber auf die Earavanen von Mecca, muß man keinen
Krieg nennen. Dieses ausgelassene Gesindel tobet so für sich bin; bis es den Tür,
O a. ke»
 
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