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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Zehnter Haupttitul: Von Geschichten der Päbste und der übrigen Italiänischen Königreiche und Staaten
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0320

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tzvS Schnier Haupttikus.
Key Zeiten auf die Studien und besonders die Rechtsgelahrheit- Er krachte ei stütz
in allen Arten der Wissenschaften weit, und trat stutze in den geistlichen Stand-
Er war noch jung, al« er rum Auditor« di Rota ernennt wurde, we.che Wurde er
»it vielem Devfalr verwaltete. Im Jahr 17)7. ernannte ihn Clemens der irte
rum C irdinatz auf den Vortrag der Republik? Venedig. Er ward darauf Bischoff
«onvadua und lag auch diesem Bisthum mit allem Eifer ob, der einem treuen Seel»
folger gebäret. Er bestieß sich einer nngeheuchelten Frömmigkeit, offenbarte eine
zärtliche Neigung für die Armen und Bedürftigen seiner Heerde, zu denen er sich
wir vieler Freundlichkeit herab lieS. Sein ganzer Wandel war ein Spiegel der De»
mmtz und einer sanftmüthigen Sinnes, welcher bey seinem durchdringenden Verstand
ihm Liebe und Hochachtung zugleich erwarb. Ali lbm die auf ihn gefallene Wahl
«röfnet ward; so bezeugte er zwar ein Gefühl seiner Unwurdlgkeit; doch erklärte er
sich der göttlichen Fügung zu folgen und nahm die Wahl, nebst dem Namen Cle»
mens de« xili. an. Sobald er diese Erklärung gethan batte; so suhrets man chn
für den Altar de« Vatikans, und nach einem kurzen Gebet legte man ihm die padst-
liche Kleidung an- In selbiger kam er abermals für den Altar, setzte sich in den
lragseffel, ließ die Cardinale zur Adoratioa, bey welcher sie ihm die Hand Meten,
und er sie umarmete. Der Cardinal Cämmertiog übergab ihm den Fischerring, wel»
chen er dem ersten Cerimonienmeister eintzäudigte, um seinen pabstlichen Namm
hineinstechen zu taffen; und alSvenn, nemlich um r- rmd ein halb llbr JtaliaNi.
schon Zeigers, begab sich der Cardinal Albani, unter Vertretung des Groß» Ceri-
wonienmeisters mit vem kreutze, auf die grosse Loge des Vatikans, und rief dem Volk
»it lauter Stimme zu : ^nnunrio vol»ik xLusti'E MÄznum. pspam lirkemu»
«minenriKmum Lc reverenciistimum Vvmmum, O-rolum, 1°nuli 8. IvlLrci,
keerbyrerum 8. lr. L. eartlioslen, kkt-rrc>mcc> > kpffcopun, psravinum, gui
LKi nomen jmpoluii: LlemeosXIH. Siehe! ich verkündige euch grosse Freude!
Wir haben einen Pabst! nemlich den ErlanchteLen und Hochwürdiqsten Herrn Carl,
des Tituli S- Marri Priester, der H. R. Kirch» Cardinaln Rezzonico, Bischoffen
von Padua, welcher den Namen Csimeüs der Xili ang nemmen hat. Sogleich
wurden dieCavonen der Enge'Sburgabgefmert, die Muramtiei von der Schweitzer»
garde und pabstlichen Gruppen machten eine Freudensalve, und das Gethone aller
Glocken in Rom schalitte durch das IublaMr y em-.s unzchligen »Volks. Gegen
r; Udr ward der neue Pabst in seiner ponsistralnchen Kleidung aul den Altar der
Sttt-mschen Capi lle getragen, und die Carvi- We in ihrer Purpurkleidung kamen zur
zweiten Ldoraiion, in welcher sie abermals dem Pabst huldigten, indem sie seine
Füsse Md Hänoe küss ten. AlSvenn trug man den'Pabst, unter Vorkragung des
Co utzes, und dem Aufzug der CapeSe, des Gsuvekinurs von Nom , des Groß Corr»
ststatule Colonna, des Ambassadeurs von Bologna, des Herzogs von Guadagnolo,
alt Großmeister des H- Off-cii, der Conservatoren und des Prior« des Römischen
Volks, der Prälaten, deS Adels und einer Menge vornehmer Fremden in Pie gros-
se Peterskirche; setzte ihn daselbst auf den Thron, welcher von den Cardinäken und
diese von der Schweitzergarde umgeben waren. Bey dem Eintrtt in diese Hauptkirche
musieirte die Capelle: Lcce LLce-isto; mgxnu«; der Pabst verrichtete gleich seineAn»
dacht für dem H Sakrament; that so denn sein Gebet für dem Beichtaltar; worauf
er denselben bestieg, sich auf ein sammetes Küssen niederlttß, und die zte zugleich
aber öffentliche Wöration der Cardinäle annabm, wahrender Zeit die Capelle das
Te D«um musikalisch absang. Endlich verrichtete der Cardinal Delci die gewöhn»
sichen Gebeter, der Pabst stieg vom Altar herab und ertheilete dem Volk den erste»
pabfl»
 
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