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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Siebenter Haupttitul: Von den Großbritannischen Königreichen
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Achter Haupttitul: Von den Nordischen Reichen
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0202

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r»4 Achter Haupttltu!.
land gehen oder ein Corps Dänen in englischen Sold treten werden, ist, da wir die«
ses schreiben, nicht ausgemacht. Mit einem Worte, es ist alles noch zukünftig und
folglich kein Gegenstand itziger, wohl aber, so GOtt will, künftiger Herbstmeß Erich,
. lungen.
Absteroen der Schließlich ist auch noch anzumercken, daß der König, Key allem Kummer über
Prinzeßin Ca-das Schicksal seiner lieben leutschen Churlande, auch noch das Unglück gehabt hat,
rolina, ;ter seine geliebteste )te Tochter, die Prinzeßin Carolina Elisabkth, durch den zeitlichen Tod
Tochter deS zu verlieren, welcher sie verwichsnen r, Dec. nach einem langen kräncklichen Zu»
Königs. stand dahin gerissen. Der König ward sehr darüber gerührt und die ga^e Ratio»
billigte seine Leiden; nur das stund ihr nicht an, daß eine General Landtraucr auf
6. Monate angeseht ward. Wie? hieß es! wo denkt der Patriot M hin? daß er
dieser gestattet. Will er da! bisgen Handel,das noch getrieben wird, gar ruinirey
lassen? Man hak die Königin von Dänemarck nicht so betrauert und die Höchstsel.
Prinzeßin hat so gar bey ihrer Beerdigung alles Gepränge verboten. Was soll also
eine so lange und so vielen Leuten schädliche Landtrauer. Indessen ist es dabei; ge»
blieben und man hat dergleichen Leute reden lassen, indeff-n aber getdan, was man
gewollt hat, welches auch endlich der General Trost aller Staatsminister ist. c^'il»
parier», pourvuczu'ile me lairtenl faire.

Achter Haupttitul.
Von den Nordischen Reichen.
RußischeGe- KWie Thaten der Rußischen Armee in Preussen und besonders die grosse Schlacht
schichte. MH derselben mit dem Feldmarschall von Lehwald haben wir oben unter dem zken
Haupttitul bereits gehörig beschrieben. Die Nachricht darvvn machte dem Rußischen
Hof ein besonderes Vergnügen und die Kayscrin ernante so gleich den Geucrat-
major von Panin zum Ritter des Alexander Newsky Ordens, machte ihm auch ein
Präsent von l ooooRublen zu einem deutlichen Zeugniß des über die von ihm über-
brachte Nachricht empfundenen Wohlgefallens. Kaum aber konte man sich über den
Verfolg der erhaltenen Vortheile recht besinnen, .als die unsermuthete Nachricht
eiulief, daß der General Felomarschall Graf Apraxm sich mit den siegenden Trup-
pen zurück gezogen; ganz Preussen bis auf die Festung Memel verlassen und auf dem
unbegreiflichen Rückzug den Cosäcken und Calmucken AuLschweiffungen gestattet habe,
welche ganz Europa für unerhörte Grausamkeiten angesehen. Die fremden Minister
sowohl,als der Hof, erstaunten über beides und der Sibilskische Brief an die Kayse,
rin, den wir ebenfalls oben mitgetheilhließ keinen Zweifel übrig. Die Kayserin er-
mangelte also nicht,zuforderst Dero Mißvergnügen zu erklären und die Minister der
Alliirten Höft zu versichern, daß ein so unerwartetes Betragen ohne Befehl gesche-
hen sey und dem standhaften Entschluß der Kayserin, ihren Verbindungen nachzukom-
men, keinen Abbruch thun sslle. Man gieng noch weiter und trat gleich mit besag-
ten Ministern in Unterhandlungen die bisherige Allianz aufs neue zu befestigen und
dahin zu erweitern, daß man die Waffen nicht eher niederlegen wolle, bis man den
König von Preussen zur Genugthuung an alle beleidigte Theile genöthigt habe; und
den - 6. November des vorigen Jahres ward die Acte dieser neuen Verbindung voll
Jhro Majestät der Kayserin Höchst eigenhändig, desgleichen den Römisch Kmsieru«
chen, wie auch Königlich Französischen undSchwedischen Ministern untMEier.
 
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