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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Vierzehnter Haupttitul: Kurzer Nachtrag der währendes Drucks vorgefallenen Merkwürd. [etc.]
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Funfzehnter Haupttitul: Von hohen Vermählungen, Geburten und Todesfällen
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0214

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tertbane» wieder!» seiner Rcsidenz ein. Indessen haben d-e Franzose» nicht ermangele, für
die Rückstände ihrer in diesen Landen ausgeschriebenen Contribulttnen zn scrgen, indem sie
sowohl von Braunschweig, als Haimover,Geisseln mitgenommen haben, welche nicht ehe sol-
len loßgelassen werden, bis auch der letzte Heller bezahlt ist. Aus dem Stifte Hildesheim und
einen» Lheil des Heßischen erfolgte der Rückmarsch der Franzosen zu gleicher Zeit, mk Kit
gleicher Eilfertigkeit. Von dieser Seite rückte der Prmz Henrich von PreuAn «uf sie an ,
welcher--gleich die Hildesheimische« Lande in Contrrblit-on setzte, und -oc-ooc-. Rrhlr. hach


Fünfzehnter Haupttitul.
Von hohen Vermählungen, Geburten und Todesfällen.
LVZon Vermählungen haben wir durchaus nichts anzumerken, eben al« wenn das Elend der
Zeiten so groß wäre, daß die Menschen eher an Testamente,als Lheverbindungen ru dm»
ken hatten. Von Geburten merken wir folgende, den 18. Sept, gebar die Gräfin «on Lrbach
Fürstenau eiuen jungen Grafen Christian Carl; den -6 Sext, die Churprinreßin von Sachse»
die Prinzeßin Maria Amalia rc; den 8 Oct. die Prinjeßin von Conde, eine Prinz-ßin; de»
»ten die Dauphine den Grafen von Artois; den -7ten die Gräfin von Solms Barnth einen
Grafen Friedrich Sari; den rten Nov. die regierende Gräfin von Nsenburg Wächtersbach, einen
Sol » Christian Wilhelm; den I8ten Nov. die Herzogin von Sachsen Meinungen, den Prin-
ten Friedrich Wilhelm; den -sten die Herzogin von Wurtemberg OclS, einen Prinzen Fried-
rich Christian re, und den 4 Mar; die Trbprin;eßm von Sachsen Cobura,dcn Prinzen Friedrich.
HKgegcn stürben den 17 Sext. Isabella Charlotta, verwittibte Fürstin von Dillenburg;
Len roten Friedrich Lar!, Graf von Wartenberg; den s Oct. die regierende Herzogin von
Sachsen Hildburghausen; den 28 Oct. Oßmann der dritte, Türkischer Kayser; den 17 Nov.
die Königin von Pohlen; den 10 Dec. die verwittibte Landgrafin von Lichwegen, geborne Für-
stin von Bartenstcin; den izten Wilhelmina Christina, verwittibte Gräfin von Solms; den
ro die Gras«! von CaM; den »8 Dec. die dritte Tochter Königs Gesrg des uten von Engel-
land, und den r Febr. die Gemahlin Prinzen Wilhelms von Sachsen Gotha, geborne Her-
rvgin von Holstein Gottorp.

, 16 Funfzchnter Haupttitul. Von hohen Vermählungen re.
und der Herzog voll Braunschweig fand sich bereits den 28 Februar zu grosser Fronde seiner Ult-
....l....... s:i::cr R.fidss, Indessen haben d-e Franzosen nicht ermangelt,für
die Rückstände ihrer in diesen Landen ausgeschriebenen ContriburHnen zn scrgen, indem sie

len loßgelassen werden, bis auch der letzte Heller bezahlt »st. Aus dem Stifte Hildesheim und
einen, Theil des Heßischen erfolgte der Rückmarsch der Franzosen zu gleicher Zeit, und
gleicher Eilfertigkeit. Von dieser Seite rückte der Pnaz Hmnch von Preussen auf sie
in Goldu^alb'iiNZilbtt GeldI in Zeit von 8 Tagen; ,<0020. Rationen Heü un'd Stroh
j» ; Wochen bey Straffe der schärfsten Lxeeutivi, von denselben forderte, und durch seine
Husaren Geissel» aushcben ließ, um sich der Lieferungen zu versichern.
Die Französischen Berichte von diezen Begebenyeiten find ui der Hauptftche einstimmig,
»nr darin ist ein Unterscheid, daß sie ihren Verlust verengern und die auf sie angerückre CorpS
für stärker angeben, als die gegenjertigen Lrzehiungen lauten. Vernünftige Leser werden oh-
ne dem von beiden Seiten ab und zuzugeben wissen: aber das ist ein merkwürdiger Umstand,
daß verschieden- Französische Nachrichten gegeben : es würden sich die Französischen Trup-
pen , der Ordre ihres Hofes zufolge, nachdem Westrhälischen zurückgezogen haben, wenn
auch alarcl) der Anmarsch der Hannoveraner nicht erfolgt wäre. Es ist nun dahin zustellcn ,
wieweit dergleichen Aenfferungen Grund haben, denn es ist mit den neuesten Geschichten dahin
gekommen, daß man nach einer vielfältigen Bestätigung vou einerley Nachrichten, dennoch
in Gefahr stehet, durch falsche Berichte hinteraangeu zu jeyn. Um uns wenigstens unschuldig
zu zeigen, können wir daher auch nicht umhin, die oben auf der 8s Seite beygebrachre Nachricht
von der auf hoher» Befehl geschehenen Zerstörung der Brühlisch«, Güter zu wiedermffen, in,
dem währendes Drucks die Versicherungen bekant gemacht worden, ^aß mandawlbst nicht ei-
nen Nagel aus der Wand gezogen habe; und als» uochv^Iwcina-r eine gänzliche Jerstörmkg
ans höhccn Befehl geschehen sey. Eben so ist es mit dtt Uberkunjt der Engellauder «ach
Teutschland ergangen, welche einen Posttag als ganz zuverlaßlkch berichtet und den andern all
nie zu erwarten vorgestellt worden. Nunmehr sind die Sachen in Niedersachsen in voller Be-
ivegung. Minden ist an die Hannoveraner ubsrgegangen, und;?«>. Mann find ihre Gefangene
worden, und da sich die Franzosen vorbemeldtec maßen zurückzuziehen angefaugen, so gießt es
ss zu reden täglich Veränderungen, weiche anzumerken stünden: allein die Zeit erfordert hier
abzubrechen, und daS übrige der künftigen Meße.so GOtt will,vorznbehaiten. O daß nur die
Vorsehung die Sachen znm Herfürbruch eines erwünschten Friedens einleiten wolle; cs lech-
zet nunmehr schon alle Wett darnach, wie nach einem sanften Regen, wenn es im Sommer
dürre ist.
 
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