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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Fünfter Haupttitul: Vom Königreich Spanien
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0425

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Fünfter Haupttitul.
Vom Königreich Spanten.
KAleichwie Portugal durch die Gottlosigkeit der Menschen verwirret worden, sobat der Köm-
Spanien ein harter Schicksal; doch nur von der Hand GOttc« setrvssen. Die gm und grosse
viele Jchre' her krau ksich gewesen, -°ard K-ankhm des
Ade! l-tztabs-wich-nenJahre»dieser Zeitlichkeit entrissen. Et«« d x 3--M Königs,
atlerdisgs dem ihre persönlichen Lugenden verehrenden Komgrelch hart: allem er ward
ihm in seinen Folgen noch betrübter, al» man Mfangs hatte ^keu Men. Lcr
Köniz, ihr Gemahl, verfiel darüber in die allerschmcrzlichste AeMbmß. ^
in eine ftbrilische Krankheit und endlich m einen «ummer M aller m dem
menschlichen Leben erforderlichen Dinge, der mcht rnbeschreriMlst. Gttich nach
folgtem Ableben der Königin begab sich Se- m das Schloß M V.lla ÄE.
Eie nahmen nur wenige Bedienten mit und verschlossen sich allen Memchrn, breftmr
d n freiesten Zutrit ru ihnen gehabt hatten. Endlich brach die Krankheit au»
lud« Md M m, d--W<» dm» di- z-tt «ck!N» M<m »»»A
Krankheit des Leiber, alt der Kummer der Seelen ward täglich grosser. Darnieder
quälte den König täglich und aut Verdruß wolle derselbe oltert mchtreml^aleffen
oder trinken. Dieser stieg ft hoch daß Te. Mai- verschiedene malen etlich urch 6°. ,
Gründen keine Nahrung ru sich nahmen; nicht gestatten wollen em Neuster ihres ^e.
macht auftuthun j ja nicht einmal die zur Rem-gung dei Körper» gehörigen H^d»
i-.ingcn verrichten wolle. Ec litte nicht, daß man -bn entkleidete, mit süsser ga-
sche versah und Haar und Bart putzte, kurz, es war nichts, als Eckel und Verdruß
,u bemerken^ von Zeit zu Zeit schlimmer worden, und der König all- ^stammt de«
mäklig ft entkräftet ward, daß man sich unmöglich einen guten Ausgang vcrsprs. Ko.iig.r-
Ken konte: so lag man demselben inständig an, sem Testament zu machen, und so-
wohl die Reichs- als Haus. Angelegenheiten auf den Fall seines Absterbeos cmzu-
lickten Sluck dieses konte Se. Mai. lange nicht beredet werden, endlich aber ge-
wannen die Vorstellungen Platz, und der König lies seine« letzten WM»
gier Graf von Bal de Paraiso führete die Feder und der Herzog von Bejar, Groß«
8 Mas -« s-AL- D-I di-I-r E Wlllmlv-M».
na ist »war Nicht viel begannt worden: allein das Gerüchte brachte doch ft Vie! un-
t^r die Leute, daß Se. Maj. die Krone und Nachfolge dem Kv'Ag beider Sicilie«
ihrem ältesten Herrn Stiefsruder angewiesen, und i rvoooo. Stück von Achten sur
Seelimffen ftr nöthiger gewesen, wenn es sich bestättiget uuo Verschieden
erwiesen «hätte, daß bey diesen misiichen Umständen vornehrMeu Adsichterr auf
Adels theils auf die Seite des Königs beider Sicilien Mas. bald des Herzogs dki- den Fall de»
Ap von Parma, bald auf die von dem Infante» Don Louis getreten warm. MstA-ri»
Die Parthie des König» von Neapel und Sicilien war dabey allemal ^r stachl^ Gr. M«.
und cS kein Zweiffcl, daß dieses alles der Ordnung der Natur und de» Folgerecht»
iu Svanicn gemäß gewesen. Nur kam e» darauf an, wie es mit dein KolUgrei^ bei-
der Sicilien gehalten werben solle. Der König kari soll willens gewesen ',chn, sel-
biges auf seinen zweiten Prinzen den Herzog von Tarent zu verlege»; die vornehm-
Ostermesse 177-, M
 
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