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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Eilfter Haupttitul: Von Asiatischen Geschichten
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Zwölfter Haupttitul: Von Africanischen Geschichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0322

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-c>8 Eilfter Haupttitu!. Von Asiatischen Geschichten.
kea ein rechter Ernst wird, ihre Naubbegierde zu straffen; ungeachtet nicht zu leug-
«en ist, daß sie zumal letzthin grossen Unfug getrieben. An sich hat das türkische
Reich mehr Ruhe al« es seit langen Jahren gehabt hat- Kein Brand oder Erd»
Leben hat Constantinopel verwüstet; die Pest achten sie nicht und ihre Seuche hat
auch diesmal nicht allzusehr um sich gefressen. Der Sultan sitzet ruhig im Serail-
Sogar der Großvezier ist nicht abgcsetzk worden. Rur einige Unterbedienten des tür-
kischen Staats haben ihren Stad weiter setzen muffen. Der Gri-ßvesier hat gar das
seltene Giück gehabt, ein Schwager des Sultans zu werden , welcher da« B-vlaqee
seiner Schwester mit diesem ersten Minister des Reichs durch eine prächtige Aus-
staltung und ein herrliches Hochzeikmahl unterschieden hat, und dieses ist das vor-
nehmste der türkischen Begebenheiten von diesem halben Jahre.
Der Persischen Unruhen ist, wie es scheint,bey den Teutschen gänzlich vergessen
Worden; denn wir erinnern uns nicht, in einer einzigen öffentlichen Nachricht etwas
»on Persischen Sachen gelesen zu haben.
In Ostindien mag wohl indessen mehr vorgegangsn ftyn, als man bisher ver-
nommen hat. Die Franzosen und Engelländer sind daselbst dckanllich, schon längere
Zeit aneinander geraihcn als in Europa- Für einem holden Jahr haben wir die
Wortheile beschrieben, welche die Engclländer daselbst davon getragen. Rach der
Zeit und ungefehr im Octoder des vorigen Jahres haben sich Vic Franzosen einiger
Massen gerochen, indem sie auf der Küste von Coromandel den Engelländern ein
paar Forte abgenommen, wovon sie sich grosse Vorlheile versprechen. Ihre dasige
Flotte bestehet aus -1 Kriegsschiffen und soll damtt umgehen Madras wegzunehmen.
Die Engelländer behaupten dagegen, daß sie mchrs zu befürchten hätten. Ihr Äd»
mira! Stevens Hy mit einer Flotte von - wohlgerüstcken Schiffen in selbigen Ge-
genden glücklich angekommen; ihr Madras besser als im vorigen Krieg befestiget,
"nd lhre Landtruppen im besten Stand; auch hätten sie sich abermals dreier Fran-
zoM-cn Festungen bemächtiget, und seyn also gnugsam im Stand, ihnen daselbst Ab
kruch zuthun; bey welchem Wiederspruch es wohl das beste seyn wirb, den Erfolg
fernerer Begebenheiten abzuwarten.

Zwölfter Haupttitul.
Vor, Micanischen Geschichten
-Progressen der A^-lich in diesem Welttheil liegen die Engelläudcr und Franzosen einander in den
Engellander ML? Haaren; und jene haben auch hier den letztem einen empfindlichen ^toß
am Flusse Se- beygrdracht- Im verwichenen März dieses Jahres ging eine kleine Englische Cxgua.
»egal. dre von 6 Sch-ffen, davon das größte 64. Lammen fuhretr, nach der Äsmaussch-n
Küste unter Segel, Die Kriegsschiffe commandirte der Capikain Marsh; 'die roö.
Mann Landtruppen, die sich drauf befanden, der Major Mason, und die Artilleri-
sten der Capitain Walker. Den ^4 April langten sie auf der Höhe des Fluss-s Se-
negal an; aber gleich beym Ankänden hatten die Landtruppen das UoMck, daß
die mit den Zelten und Kriegsbedürfnißen beladene Boote mnschlugen; so daß die-
selbe desgleichen etliche Canonen verloren gingen, und die Truppen sich genöthiget
saben, in der brcnmiiden Hitze selbiges Landes, 8 Tage lang, unter freu m Himmel,
auf dem Menden Sand zu liegen- Dis grossen Schiffe konten nicht in den Fluß
zommm i nur bloß eine Shaluppe, der Schwan genannt, segelte dem Strom hinein
und
 
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