Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten (1753/1754; 1757/1758-1760)

1- l
Erster Haupt Tituk.
Von dem Krieg in Teutschland,
wie auch
Von Geschichten Des Kayserlichen Hofes, nnd der König»
reiche Ungarn und Böhmen auch übrigen Erb-
lande diesseits der Alpen.


k»ben nunmehr abermals durch göttliche Gnade und zwar an unser« h.,
? Lheil in beglücktem Ruhestand die Zeit erlebet, daß wir die Fortsetzung Wjnterca«.
7 unserer halbjährlichen Erzehlungen von den neuesten Staats-nnd Weltge. de»
schichten für die Hand nehmen müssen/und die ganz ausserordentlichen Be. s-tztvcrwiche.
gebenheilen die sich von der Mitte de» Augusts vorigen Jahres bis gegen Ausgang
des Jaimar» des itzigen zugetragen, nebst dem diesmaligen frühen Elntrik der Oster. ,7^.
messe nöthigen uns solches etwas früher zu thun, alt wir sonsten gewohnt gewesen.
Bey dem allen werden unsere Leser nichts verlieren und am Ende, wenn sie die
Menge und die Natur der Vorfallenheiten, die sie erzehlt gelesen, überdenken wol-
len, weder gewahr werden/ daß diese Geschichte kaum etwas über Monate Zett
erfordert habe, bi» sie ,uc Würklichkeit gekommen, noch, daß cs die Begebenhei.
ten der Herbst und Wintermonate eine» in Teutschland geführten Kriegs seyn, vle
sie vor sich haben. Drey grosse und blutige Schlachten , rwey wichttge Belagenm.
gen ; sind sonst Materien zu eben so vielen Feldzügen; und so viel starke Marsche
und Züge grosser Kriegsheere, ihre Treffen und Belagerungen sind so wenig bcy
teutschen Armeen das Werk der Monate vom October bis zum Februar gewesen, da»
wenn jemand unsrer Vorfahren von den Tobten aufferstünde und diese Erzehlungen
lesen sollte; er sich einbilden würde, es müsse ein ^rthum in den Zeitrechnungen
voraefallen, oder die Welt gänzlich umgewandt worden se»n, daß man solche Bege-
benheiten in den Erzehlungen der Winter Verrichtungen streitender Teutschen zu le-
sm bekommen- So wunderbar aber diese» alle» ist, so gewis ist es und so groß