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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Fünfter Haupttitul: Von dem Königreich Spanien
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Sechster Haupttitul: Von dem Königreich Frankreich
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0291

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O> 77
Fünfter Haupttitul.
Von dem Königreich Spanien.
AUiese Monarchie bleibet noch immer in ihrem einmal erwehlten Weg der Gleich-
gültigkeit be» allen Europa verwirrenden Unruhen. In dem sie, laut der von
Zeit zu Zeit eiulauffenden Nachrichten, die beträchtlichsten Seerüstungen macht, die
man seit etlichen hundert Jahren von derselben gesehen hat, so ermüden sich die
parthcyischcn Geschichtschreiber der neuesten Begebenheiten die Absichten derselben
zu erreichen. Bald soll es aus eine Theilnehmung an dem Kriege zwischen Frank»
reich uud Engelland, bald auf eine Ausführung der kurz vorhin erwehitten Verab»
revuigen mit der Krone Portugal angesehen seyn. Wäre es nicht am klügsten, sich
um vie Absicht nichts zu bekümmern und bloß die Entdeckung derselben von der Zeit
zu erwarten. Gnung ist eS -ko zu melden > daß Spanien bis itzo völlig aus dem
Spiel geblieben. Daß seine Rüstungen, so groß sie auch beschrieben werden, in dem
Schooße seiner Monarchie ruhig eingeschloffcn gewesen, und mit einem Wort dieses
g offe Königreich gleichsam der Welt entsagt zu haben scheint; indem auch derjeni»
gen Angelegenheiten, deren vor kurzem am meisten Erwehnung gethan worden, seit
geraumer Zeit gar nicht gedacht wird. Von der Vermählung des Jnfanten Don
Louis, dessen Nieverlegurrg des kardinalhuthes so vieles Aufsehen gemacht hatte,
ist es so still, als wenn weder der Jnfant, noch eine Prinzcßin, die seiner würdig wäre,
in der Wett levete. Kurz cs ist von Spanischen Sachen diesesmal nichts zuberichlen.
Sechster Haupttitul.
Von dem Königreich Frankreich.
H^ieser Staat ist in desto grösserer Bewegung, je weniger wir von Spanien er- Anstalten zur
wehncn können, überall ist er geschäftig, bald zu Vertheidigmiq seines Eigen- Erziehung des
thums; bald zur Befördern!.q fein-r Staats Absichten, Mr wollen nur der vor- Duc de Bour»
züglichstrn s-iner rhaten, in so fern sie unter di-ssen ritul gehören, erwehncn- Von gogne.
dem König!. Haine anzufangen; so ist bas Geschäfte der Erziehung des ältesten
Männlichen Enkels Sr. Allerchristlichsten Majestät von dem Dauphin im verwiche,
nen Frühjahr völlig eingerichtet und folgenden Personen übergeben worden. Dee
Graf de la Vauguyon, Gencralfteutenant der König!. Armeen und Ritter der Kö-
niglichen Orden, ward zumOömchofmeistcr; der Bischoff von Limoges zum rrnterwei-
ser; die Ritter re !a Fernere und ve Dealljeu zu itnterhofmeistern, der Abbe de Ra»
baue Siers zum llnterlehrcr; der Abbe dÄrgentre zum Leser, der Baron de Luppe,
der Marquis de M rrboeuf, ve Montesquiou und ve la Hape, zu Evelleuten de-
Hauscs dieses Prinzen ernannt. Gegen Ausgang des Aprils besichtigte die
ganze Hochlöbiiche Mebieinische Faculrät zu Paris den Prinzen, und untersuchte
dessen Gesund!) ils Zustand. Sie fand denselben unvergleichlich, und stellte eine or-
dentlich! Bescheinigung an dieErcfin von Marfan,Gouvernanrin der Kinder von
Frankreich, darüber aus. Man nahm auch die mündliche Aussage der Faeultät
schriftlich auf, und überlieferte eine Abschrift davon an itztbesagte Gräfin, und eine
andere an den Amte de Vauguvon, neu..» Odristhofmeister des Prinzen. B:gen
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