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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Siebenter Haupttitul: Von den Großbritannischen Königreichen
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Achter Haupttitul: Von den Nordischen Reichen
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0433

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Von den Großbritannischen Königreichs.

-7

In Folge dieser Aeufferungen ernannten Se. Großbritannische Mal- auch wirk-
lich ein Gericht von den Nechtserfahrenste» Männern de« Reichs, welches die «la-
gen und Einwendungen der Beklagten vernehmen und den endlichen Ausspruch er-
rheilen sollte. Die erste Verrichtung derselben fiel für dir Holländer nicht gar r«
günstig aus. Glich und r->. ihrer Schiffe wurde« vor gute Prisen erkläret/ und
b-ese Doctors kommuns wurden den Holländern so fürchterlich/ als die Armateurs.
Sie aMüirten allo sn den König selbst, und dieser Monarch ernannte eine Depatation
des gcheiNM Raths; welche eine neue Besichtigung der Acten vornehmen solle. Da wir
dieses schreiben ist es noch nicht kund wie der Ausspruch dieser neuen Instant ausge-
fallen- Indessen ersuchte der Holländische Minister Se. Maj. Namens der General-
staaten, daß Sie diesen Ausspruch von der Vollstreckung adhalten mogten, wenn man
Englischer Seit« noch einige Wege gütlicher Auskunft einzuschlagen gedenke. In dm
Holländischen Geschichten werden wir vielleicht naher berichten können, wat diese
Vorstellungen gewartet baden. Viele Nachrichten dieser Zeit lassen sich nicht un-
deutlich merken, daß man an manchen Orken gerne sähe, wenn diese Zwistigkeiten M.
schen Heiden Seemächten zu einem öffentlichen Bruch derselben unter einander aus-
schlagen sollten. Allein Eagelland scheinet zu einem Vergleich geneigt und Holland
tu einem Krieg gar nicht aufgelegt zu sevn- Muthmaßlich werden also die Sachen
von keinem Theile aufs höchste getrieben werden.
Dies sind nun auch die vornehmsten Begebenheiten von Engelland in dem Zeit-
raum, dessen Geschichte wir vor uns haben. Man hat nicht« sehnlicher zu wünschen,
als daß der Friede zwischen dieser und der Französischen Krone zu Stande kommen
möge. Ais diesen Winter einige Commiffarien beider Theile in Flandern zusammen
traten, um dar Auswechslung;. Geschäfte der beiderseitigen Gefangenen zu Stande
zu bringen: so glaubte man es fty darauf angesehen- Jederman freucte sich denen,
weil man glaubte, daß, so wie der Krieg dieser deisen mächtigen Volker des Kriegs»
feuer in Europa-besonders in Tentschland/angeründet: a so auch ihr Vergleich den Ver-
gleich der übrigen zünftigen Mächten nach sich ziehen würde. So sehr aber solches zu
wünschen wäre: so wenig ist es noch zur Zeit zu hoffen. Beide Thesis rüsten sich noch
mit Macht zum Krieg und eS scheinet, daß auf die Zeit bei diesjährigen Feldzugs
vieles arrkommrn werde.

Achter Haupttitul.
Von den Nordischen Reichen.
AAie Verbindungen zwischen Engel - und Rußland sind i» gegenwärtigen Zeiten auf RußischeSe-
diesem Papier genauer; als in der That. Es hat zwar der Englische Minister schichte.
Keith nichts umerlaffen den alten Zusammenhang beider Reiche wieder herzustellen:
allein cs hat ihm vermuthlich darum nicht glücken wollen, weil diese Vereinigung
unter itzigen Umstände« eine Trennung von Oesterreich erfordert hakte. Gleichwol
scheinet uns diese Ursache auch nicht hinlänglich; denn wir erinnern uns, daß im
vorigen Krieg eben diese Minister, in Betreibung des Beytrits von Rußland zur Oester»
reichischen Varthie, geraume Zeit eben so wenig vermogten, al« itzo- E« muß al-
so seine besonder- Ursache Haden, warum diese Uutirhandlungen nicht fort wollen,
und ist kehle natürlichere zu finden, als daß, äusser der Treue, mit welcher Ruß-
land seixe Bündnisse zu halten gewohnt ist, auch das unmittelbare Interesse deS Reich«
Oskrmesse »75?. R viese
 
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