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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Siebenter Haupttitul: Von den Großbritannischen Königreichen
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Achter Haupttitul: Von den Nordischen Reichen
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0305

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Von den Großbritannischen Königreichen. 9 r
sich vielleicht noch vor dem Schluß unserer Arbeit offenbaren wird. Ueberhaupt
waren die Russischen Bewegungen seil dem verwichenen Julius gar nicht nach En-
glischem Geschmack. Man weite dieselbe französische« Subsidien und diese einem
in Engelland selbst erhaltenen Darlehen grosser Geldsummen an Frankreich begreif-
lich machen , welche einige englische Kaufleute dieser Krvr« geaen 10 pro Cent In-
teresse vorgsfchoffen hatten , wofür sie als Hochverräter angeklagt worden, indem
dergleichen Darlehn an den declarirtcn Feind von Großbritannien bey hoherStraf«
fe verboten ist.
Im königlichen Hause ist vom verwichenen halben Jahre anzumerken, daß der
ate Sohn des verstorbenen Printen von Wallis, der Prinz Eduard, von dem Köni-
seinem Herr« Großvater die Erlaubniß erhalten, der neuen und itzo da wir dieser
schreiben, nächst bevorstehenden Unternehmung gegen Frankreich mit beyzuwobnn.
Dieser Prinz hat sich so gleich in eine Uniform von der Marine gekleidet, und ia
dieser seiner neuen Tracht dem König für die ,bm ertheilte Erlaubniß die Hand qe.
Met. Solchergestalt ist denn der bisherigen Klage der Engelländer, daß die Prin-
ten des König!. Hauses, weder zum Krieg zu Wasser noch tu dem Krieg tu Lande
angeführet würben, ebenfalls adgcholfen, Indessen wird et gleichwohl an ander»
Klagen nicht fehlen; denn cjuersi» erunr ckonec Konkurs.

Achter Haupttitul.
Von den Nordischen Reichen.
SM je hohe Beträchtlichkeit und der mächtige Einfluß de» Rußischen Reichet in
KA die gegenwärtigen Weltläufte, kan aus nichts deutlicher abgenommen werden,
M aus den von thatlicher Mitwürkung desselben bald so, bald wieder ander« gelauf-
fenen Gerüchten. E« ist nicht zu sagen, wie man sich vom verwichenen März bi« in
dcn Jnmut Mit all(rhand Nachrichten den Marsch der Russen betreffend geschleppt
habe. Bald war nicht« unfeistbarer al- der Abstand der Rußischen Kayserm von
den bisherigen Maasregeln; bald nicht« unstreitiger al- die Beharrlichkeit dieserMo-
narchin m den einmal erwehlteu Wegen ; zu einem deutlichen Zeugniß, wie s he
man von beiden Seiten so eins, als das andere gewünscht habe und auf beide« sehe
vieles ankomme. Nunmehr haben alle diese Zwistigkeiten der Nachrichten ein En.
de und es ist nicht« g-wisset«, als daß d r würkliche Eintrit der grossen Rußischen
Hnlstarmeen in die Staaken des Königlich- Preußisch.« Churhause« Brandenburg.
Der Grund der so lange Zeit in diesem Stück obgewalleten Ungewi-Heit lag dejMßl-
wohl nirgends augenscheinlicher, al« in dem mit Ende der vorjährigen Campagne schxn Groß,
erfolgten Rückmarsch der gesamten Armee, davon niemand die Ursache ergründen kamlar« Gra-
konte Die erfolgte Absetzung de« Grafen Aprapin von dem Commando der Armee f-«
ward zwar bald eine Anzeige von dem höchsten Mißfallen der Kayseri» an diesem chef,
Vorgang; gleichwol blieb es noch immer ein Räkhsel, wie sich dieser General ohne
Ordre de« Hofes zu einem so hochwichtigen Schritt habe entschliessen können. End-
lich aber offenbarte sich die eigentliche Quelle dieser besondern Sache in der erfolg,
ten Ungnade der Käuferin gegen den bisherige.: Großkantzler de« Reichs, GrafenBe.
stuchef Rumin , welcher den rsten Februar dieses Jahres abgesetzt, seiner Würde»
und Ehren beraubt, nebst seiner Gemahlin und seinem Sohn , Russisch Kayseri.
M r General
 
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