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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Siebenter Haupttitul: Von den Großbritannischen Königreichen
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0304

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Stand der
Sachen mit
Rußland.

-o S'ebenter Haupttitul.
Betrachtungen sind ei also, Sire, welche den König, meinen Herrn, bewogen ha,
den, mir zu befehlen, Ew. Majestät mit der vollkommensten Unterwürfigkeit vorzu-
stellen, wie Se. Majestät der König, mein Herr, sich sehr darüber betreten fanden,
daß Sie genöthiget wären, ru erklären, daß Sie keinen Minister annehmen könten,
welcher von einer Reise, wie der Ritter Godericke gethan hätte, an Dero Hofkom-
men, und wahrscheinlicher Weise wenig günstige Einrichtungen , um zwischen dem
König», meinem Herrn, und Ew. Majestät eine aufrichtige und dauerhafte Freund»
schast zu unterhalten, mit sich dahin bringe» wurde. Se. Majestät der König,
mein Herr, sind überzeuget, daß die grossen Einsichten und die Billigkeit Ew.Maj.
Höchstderoselben zu erkennen geben werden, daß diese Bewegursachen zu der Sluischlies»
sungde» R'.ttcrS Godericke in Ansehung der Natur und Besvnderheitder Umstände, wel-
che oben erwehnet worden, d«S Recht», da» alle Souverams haben, und deSExem-
pelS der Weigerung gerechtfertiget sind, da» vor einigen Jahren dey Gelegenheit
der von dem Könige, meinem Herrn, geschehenen Ernennung nach dem Großdri-
tannischen Hofe von Ew- Majestät selbst authorisiret worden, und worüber
man sich damahl» nicht beschweret hat, wiewohl der Fall von dem gegenwärtigen
fthr unterschieden war. Der Unterzeichnete hat die Ehre, sich dem hohen Wohl-
wollen Ew.Maj. mit der vollkommensten Unterwerfung zu empfehlen ;r-
Diese» Memorial hatte indessen keinekwege» die Würkung, die man sich dem
Äusserlichen Anschein nach davon vorsprechen wollte; sondern e« erfolgte darauf fol.
sende Antwort -
Nachdem die Crone Schweden vergangenen Sommer ein Corp» Truppen nach
Pommern gesendet, so ließ dieselbe damals durch ihren am Loudner Hofe refwiren-
den Minister erklären; daß sie im geringsten nicht gemeynet sey, sich desselben zu
bedienen, um die Teutschen Lande Sr. Großbritannischen Majestät anzugreiffeir.
Der König machte sich diese freundschaftliche Erösnung, um die Correspoudenz und
da» gute Vernehmen zwischen beyden Höfen zu unterhalten, zu Nutze- Zu diesem
Endzwecke ward von Sr. Majestät der Ritter Godericke erkohren, und derselbe mit
Beglaubigungsschreiben versehen, die er bey seiner Anlaugung zu Stockholm ge-
«ähnlicher massen überreichet, und dabei) den Gegenstand seiner Sendung erkläret
haben würde. Allein, an statt baß der Schwedische Hofso chen heilsamen Absich.
ten die Hand bieten sollte, hat derselbe vielmehr den Entichluß ge,affet, in den ge-
senwärtigen Umständen keinen Minister von Seiten Sr. Majestät, unter eenem
unerheblichen und die Alliirten deS König« beleidigenden Vorwand anzunehmen,
womit er diese Weigerung zu beschönigen suchet. Er hat sogar durch seinen Envove
zu Copenkaaen dem Ritter Godericke zu verstehen gegeben, baß er ffeme,Reise nicht
fortsetzen möchte, indem sein Hof entschlossen wäre, ihn nicht anzunehmen. Diese«
oewaltfame und ungewöhnliche Verfahren hat Se. Majestät gleichfalls zu dem Ent-
schlüsse aebraLt, zu London keinem Schwedischen Minilur zu dulden. Höchfloie-
leiben Kaden daher dem Herrn Wunanz befohlen, sich unverzüglich zu Msernen-
' c«ndem nun die Sache« dieser Krone imt Schweden in gar mißliche Umstände
gelebt sind: so wird sich» bald zeigen, was ihre Anqckgenbeiten mit Rußland für
einen Gang nehmen werden. Aus einer in den Rußsichen Geschichten beyzubringen.
den Declaration der Kayftrin wirb da» Mißvergnügen der Kayserin von Rußland
über die Convention zwischen Engelland und Pnußen erhellen, und da uns unter
dem Auflatz dieser Zeilen die Nachricht zukommr, daß sich eine combinirte Rußifch und
Schwedische Flotts von 40 Kriegsschiffen und Fregatten dem Sund genähert habe:
so scheinet uns diese» einVvrfatt, der viele wichtige Folgen haben kan; deren CrffR'
 
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