DOI Heft:
Dritter Haupt Titul: Von den Churfürsten, Fürsten und Ständen des Heil. Röm. Reichs
DOI Heft:Vierter Haupt Titul: Von dem Königreich Portugal
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0034
;r Vierter Haupttitui- , -L
Mona oder sonst in königlichen Landen anzunehmen; ja al» derselbe die Urheber und
deren Alliirte Schustergesellen beym Kops nehmen und durch peinlichen Proceß unge-
säumt verfolgen ließ, so giengen die übrigen in sich : diese aber wurden u, letzt-
»erwichenem December durch ein Commando der Stadt Militz in das Zuchthaus ge.
bracht, wo sie gewisse Jahre für ihren Frevel buffen müssen.
Zu Ergänzung dessen, was wir vor einem halben Jahr auf unserer zrten Seite
von der zwischen Ehur Maynz und der Stadt Frankfurt, wegen des von jenem dieser
vorenthaltcnen und in Freiheit gesetzten treulosen Stadtbedientcn, entstandenen Ir-
rungen erwehnchist hier nachzuholen, daß besagter Mensch würklich auf bemeldte Art
seiner Banden entfchlagen worden, und die tolle Zuversicht auf seine elende Sache
gesetzt, sogar bey dem allerhöchsten Thron Kayserl Majestät Schutz zu finden- Ei-
nige wollen diese Einbildung aus verschiedenen wichtigen Empfehlungsschreiben be-
greiflich machen, die er mit auf den Weg nach Wien erhalten habe. Dem sey aber
wie ihm wolle; so lief gar bald die Nachricht von dessen Auffenthalt zu Wien hier
ein und von Seiten der Stadt geschah auch also gleich das allerunterthänigste Ansu-
chen UM die Festsetz und Auslieferung ihres Verbrechers. Ersteres geschah alsobald,
durch die sogenannte SicherheirsCommißion und das letztere gewahreten Kayserliche
Majestäten auch gleich nach eingezogener Kundschaft der Sache. Ja ehe man sichs
von Seiten des Volks versähe; so war der Herr Johann Ignatius Hörner, unter
Begleitung einiger von der Wienerischen Numorwacht, mit Erirapost vor dem Thore
zu Frankfurt und ward unter einem besonder» Zulauf der Neugierigen in das vor
ihn bereits ehemals zurcchtgemachte Behältniß geliefert. Mit der hohen Regierung
zu Maynz verstund man sich, noch vor dessen Ankunft auch ; denn seine Coffren und
sämtliche Bagage ward ebenfalls, gegen Erlegung der daselbst ausgelaufenen Unkosten,
der Stadt verabfolget. Weil nun Vieser Mensch seit anderthalb Jahren so viel von
sich reden gemacht; so war es kein Wunder daß auch diese seine Auslieferung eine
grosse Bewegung in Frankfurt erweckte; und die kleinen Geister, die eine Gabe zu
reimen hatten, seine Ankunft so gar mit ihren poetischen vel qusti Einfällen zu be-
singen nicht unterlassen konten.
Vierter Haupt Littst.
Von dem Königreich Portugal-
Mie Geschichte von Portugal-von dem nächstverwichenen halben Jahre hat zwar
freilich keine von den grossen und gewaltsamen Bewegungen aufznweifen, wel-
che die Nengierigkcit der Leser am meisten sättigen kan : dennoch aber fehlet es ihr
nicht an allerhand Begebenheiten, welche der Wfmerksamkeit derjenigen würdig sind,
die im Stand sind über die Begebenheiten der Welt ihre Betrachtungen anzustellen.
In den vstentllchen Angelegenheiten von Europa pfleget Portugal gemeiniglich so weit
aus dem Spiel zu bleiben, als es nur möglich seyn will. Es ist dieses Reich mehr
aus die Handhabung seiner Verfassung und die Ausbreitung seiner Handlung, als auf
die Ausbreitung seiner Gränzen oder die Erhöhung seines Ansehens bedacht; Man
kan daher nicht sagen, ob und was Portugal gethan habe, als die Malthesische Ge-
sandte« demselben klagend in vernehme« gqh, -aß der Königs. Neapolitanische Hot
Mona oder sonst in königlichen Landen anzunehmen; ja al» derselbe die Urheber und
deren Alliirte Schustergesellen beym Kops nehmen und durch peinlichen Proceß unge-
säumt verfolgen ließ, so giengen die übrigen in sich : diese aber wurden u, letzt-
»erwichenem December durch ein Commando der Stadt Militz in das Zuchthaus ge.
bracht, wo sie gewisse Jahre für ihren Frevel buffen müssen.
Zu Ergänzung dessen, was wir vor einem halben Jahr auf unserer zrten Seite
von der zwischen Ehur Maynz und der Stadt Frankfurt, wegen des von jenem dieser
vorenthaltcnen und in Freiheit gesetzten treulosen Stadtbedientcn, entstandenen Ir-
rungen erwehnchist hier nachzuholen, daß besagter Mensch würklich auf bemeldte Art
seiner Banden entfchlagen worden, und die tolle Zuversicht auf seine elende Sache
gesetzt, sogar bey dem allerhöchsten Thron Kayserl Majestät Schutz zu finden- Ei-
nige wollen diese Einbildung aus verschiedenen wichtigen Empfehlungsschreiben be-
greiflich machen, die er mit auf den Weg nach Wien erhalten habe. Dem sey aber
wie ihm wolle; so lief gar bald die Nachricht von dessen Auffenthalt zu Wien hier
ein und von Seiten der Stadt geschah auch also gleich das allerunterthänigste Ansu-
chen UM die Festsetz und Auslieferung ihres Verbrechers. Ersteres geschah alsobald,
durch die sogenannte SicherheirsCommißion und das letztere gewahreten Kayserliche
Majestäten auch gleich nach eingezogener Kundschaft der Sache. Ja ehe man sichs
von Seiten des Volks versähe; so war der Herr Johann Ignatius Hörner, unter
Begleitung einiger von der Wienerischen Numorwacht, mit Erirapost vor dem Thore
zu Frankfurt und ward unter einem besonder» Zulauf der Neugierigen in das vor
ihn bereits ehemals zurcchtgemachte Behältniß geliefert. Mit der hohen Regierung
zu Maynz verstund man sich, noch vor dessen Ankunft auch ; denn seine Coffren und
sämtliche Bagage ward ebenfalls, gegen Erlegung der daselbst ausgelaufenen Unkosten,
der Stadt verabfolget. Weil nun Vieser Mensch seit anderthalb Jahren so viel von
sich reden gemacht; so war es kein Wunder daß auch diese seine Auslieferung eine
grosse Bewegung in Frankfurt erweckte; und die kleinen Geister, die eine Gabe zu
reimen hatten, seine Ankunft so gar mit ihren poetischen vel qusti Einfällen zu be-
singen nicht unterlassen konten.
Vierter Haupt Littst.
Von dem Königreich Portugal-
Mie Geschichte von Portugal-von dem nächstverwichenen halben Jahre hat zwar
freilich keine von den grossen und gewaltsamen Bewegungen aufznweifen, wel-
che die Nengierigkcit der Leser am meisten sättigen kan : dennoch aber fehlet es ihr
nicht an allerhand Begebenheiten, welche der Wfmerksamkeit derjenigen würdig sind,
die im Stand sind über die Begebenheiten der Welt ihre Betrachtungen anzustellen.
In den vstentllchen Angelegenheiten von Europa pfleget Portugal gemeiniglich so weit
aus dem Spiel zu bleiben, als es nur möglich seyn will. Es ist dieses Reich mehr
aus die Handhabung seiner Verfassung und die Ausbreitung seiner Handlung, als auf
die Ausbreitung seiner Gränzen oder die Erhöhung seines Ansehens bedacht; Man
kan daher nicht sagen, ob und was Portugal gethan habe, als die Malthesische Ge-
sandte« demselben klagend in vernehme« gqh, -aß der Königs. Neapolitanische Hot