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Franzius, Georg
Kiautschou: Deutschlands Erwerbung in Ostasien — 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.47948#0086
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man zu aller Sicherheit gegen die früher dort nicht seltenen Piraten
einen Säbel am Bett und Büchsen im Salon. Täglich fahren die
schönen Dampfer dreier Gesellschaften den Jangtse hinauf und wenn
ich mich nicht aus jungen Jahren einer Rheinfahrt mit Erdbeerbowle
und Männerquartett erinnerte, so würde mir die Iangtsesahrt mit dem
belgischen Violoncellisten Merk und meinem musikalischen Neffen viel-
leicht als die reizendste meiner Strvmfahrten erscheinen.
Am Lande ist die Beförderung weit unbequemer. Während der

Schubkarren


Wasserbau in früherer Zeit in China doch mit Geschick betrieben wurde,
sind Wege und Straßen aufs äußerste vernachlässigt. Im Süden giebt
es meist nur Fußwege, auf denen wohlhabendere Personen sowie Lasten
meistens von Menschen, seltener von Pferd und Esel, getragen werden.
Selbst die Straßen in den Städten — von der englischen Kolonie
Hongkong natürlich abgesehen — sind hier so schmal, daß nicht einmal
die kleinen Rickschas verwendet werden können. Das Tragen geschieht
meist mit Hilfe langer Bambusstangen, an denen die Sänfte oder das
Gepäck befestigt wird. Bei schweren Lasten, z. B. mächtigen Baum-
stämmen, wo sehr viele Men chen nötig sind, muß man die Geschicklich-
 
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