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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 11.1942-1943

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Heft 9
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https://doi.org/10.11588/diglit.2782#0153
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öllHllMMnllchvkri

vunkel beslegen. U'« iind öie schopferiichen Kräfte, üie auch üen Tod Ubeswinden. »keichter
ilt für die zungen Solüaten* - fo fchrieb ein Solöat - ,der Lod fUrs vaterland als fUr die
INUtter üas llleiterleben." kber haben nicht MUtrer von je mit taufend 7reuden öas

3chichfal. TNUttern aber ill aufgegeben, das Kind, das sie einmal in fich wachfen fUhlren
und geboren haben, nun unter Schmerzen noch einmal in lich zu Ichaffen. nur tiefer
drinnen, unverlierbar unö unverletzlich. vielleicht ist das der Sinn von Iveihnachtrn

qeheimnisvoll kehrr alles, was wir ausflrömen, veröoppelt in uns zurUck. ttber ohne öen
(Zlauben an öen Sinn und die Zukunft, an öie ^iUrkkrhr des Lichtes, wUrde öas Herz
öennoch erlahmrn. INit unferem Herzen mUllen wir die ledenöige iMitte bilöen, dann

einsehen können, warum Papi ;ur Zeit so „arm" ist, einen kleinen haufen
Schleckereien und Spielzeug bringen, ober nicht mal das können wir tun, son-
dern müssen uns und sie auf svöter vertrösten, ihnen noch einmal zeigen zu
können, dah wir gar keine solchen Rabenoäter sind,

wir kommen mit nichtr ;u eurem Zeste, und kommen, in höherem Sinne,
üoch mit etwar: dah ihr ruhig in euern warmen Stuben sitzen könnt — nehmt
vorläufig dies als unser Geschenk, Slickt in euern Saum, Oatz die Lichter da
brennen und die Nacht weihen können — dafür steht euer Mann und vater
drauhen mit der Vaffe in üer hand, Oah ihr euch nachher in euern Setten
friedlich schlafen legen könnt — dafür ist er fort oon euch, Und wenn er dann
eines Tages einmal wieder für immer zu euch zurückkehren wird, wird er euch
zusammen mit allen seinen Nameraden das schönste und grötzte weihnachts-
geschenk mitbringen, das überhaupt ein Mann mitbringen kann: die Gewih-
heit eines grohen, reichen Zriedens mit einer goldenen Zukunst sür jeden «in-
zelnen von euch,

Sorgt euch nicht an diesem Zeste: wo wird e r jetzt sein? Wird er auch ein
wenig feiern können, oder wird er drauhen am Zeinde liegen in eisiger Nacht?
Und wenn er drauhen liegt — er wird es nicht die ganze Nacht, auch er als
vorderster Mann wird eine weihnachtliche Stunde verleben dürfen, Ls wird
nicht gerade überall ein Säumchen in unserer Mitte stehen können, aber irgend-
ein kleines bihchen Weihnachtsgewand werden wir auch dem grauesten und
jämmerlichsten Sunker anziehen, oerlaht euch drauf, Und wenn es geht, werden
wir in ganzer Nompanie eine richtige weihnachtsfeier feiern, sür jeden wird
da möglichst ein oolles Llas zum heben und eine Tüte zum Nnabbern sein,
und wir werden singen dieselben Lieüer wie ihr, nur eine Dktave tiefer (und
werden dabei so schmerzlich eure warme, gute Stimme und das Silberstimm-
chen unserer Nleinen oermissen), und wenn wir gar Zeit ;u einer kleinen vor-
bereitung hatten, wird sogar ein richtiger weihnachtsmann auftreten mit einem
Sack voll Spah und unr ein deutscher weihnachten mitten in die ruslischen
weiten zaubern,,.

Nuch diesmal wieder werden wir nicht, ,. was macht das aus, wie schmllzt
jeüe Nlage;u einem stummen Sichverneigen, wenn wir an die denken, die nie-
malr wieder ein weihnachtsfest mit ihren Zrauen und Nküttern unü Nindern
zu hause werden verbringen können, an unsere Gefallenen? wenn es einen
Schmerz gibt an diesem weihnachtsfest, dann nicht den der Trennung zwischen
üen Lebenden, dann gibt er nur üiesen einen: den Schmer; im Gedenken an

äufn,: -^o^dorr

die, die unter einem Nreu; am wege blieben, und an die Zrauen, die sie daheim
zurückliehen. Gemessen an ihrem Schmerz, hat der andere keinen Bestand, ge-
messen an ihm, könnte er sich nur umkehren in ein Gefühl der vankbarkeit dem
eigenen gnädigen Schicksal gegenüber,

varum: wenn wir feldgrauen Nkänner von allen Zronten am heiligen llbend
in Gedanken;u euch ins Zimmer treten und euch übers geliebte haar streichen,
dann treten wir in Gedanken gleichzeitig in die Zimmer, wo in einsamer
Nacht die Zrauen und Nkütter unserer gefallenen Nameraden sitzen, und
oerneigen uns voll Ghrsurcht oor dem, was da; Schicksal an Dpfer oon
ihnen forderte und was sie ohne Nnfechtung gegeben haben zum Zortbestanü
unsere; volkes,

Und nehmt dies mit ins andere Zahr hinein und bewahrt es für ein weiteres
Zahr als oerpflichtenües Siegel in eueren herzen: bleibt uns weiter die Ge-
fährten wie im vergangenen, bleibt liebende, mütterlich« Gefährten uns, die wir
euch unermehlich lieben und euer Leben unü eur« Treue und eure Lhre Tag und
Nacht mit unserem Leibe bedecken, kX, Nriegsberichter han; hufszkg

^sibnscbtsn bsi unssfsn Lolcislsn

/^ukn.: -Xtisntic

Liebe §rauen und Äcbeitskamecadinnen!

Snde des ^ahres 1942 treten w!r ln Gedanken alle noch einmal ln einem
geschlossenen Nlng zusammen und halten stllle Zwiesprache miteinandec. Mir
sehen, daß da und dork elne Lülke klafft, wo am letzten ^ahresende noch ein
Mensch fest im Kreise stand, nicht nur aus unseren eigenen §cauenreihen, son^
dern aus der gesamten Kameradschast unserer Bewegung und barüber hinaus
k unseres volkes.

Leshalb kann unser Gebot auch lmmer nur wledec lauten: die Lülken auszu-
füllen, unsere Krast und unseren Mllen stahlhart werden zu lassen und Immer
daran zu denken, daß dle Gemelnschast fanatischer Glaubenstrüger auch heute
noch Gerge versetzt.

^ch grüße alle Krauen, die draußen arbeiten für unser volk, und verbinde mit
meinem Oank für alles Geieistete die herzlichsten Nvünsche für das kommende
Arbeitssahr.

Unser Glaube hat uns lmmer zu unseren Giegen getragen — er muß auch wel-
terhin unsere stürkste klvaffe seln. Lao sei unser Nllille! k^eil kzitler!


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