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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 6.1910

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Münzel, Gustav: Der Dreikönigs-Altar von Hans Wydyz im Freiburger Münster
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https://doi.org/10.11588/diglit.2638#0027
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Münze], Der Dreikönig-Altar von Hans Wydyz im Freiburger Münster

21

den Aufenthalt des Wydyz in Freiburg ihre urkund-
liche Bestätigung.

Für die Qualifikation des weitern Inhalts dieser
Schreiberschtn Angabe ist seine Quelle sehr wichtig.
Es wäre nämlich sehr wohl möglich, dass er Kennt-
nis erlangt hätte von einer Stelle des Straßburger
Bürgerbuchs aus dem Jahre 1467: „Bartholome Widitz
vsz Missen der bildehoüwer . . . burger . . . von
Waltpurg siner husfrowen wegen Marx Döigers des
molers dochter" '. Nun könnte Schreiber auf Grund
seiner Meinung von der Gleichheit des Freiburger

lomäus Wydyz verwandtschaftliche Beziehungen zu
der Straßburger Künstlerfamilie Wydyz hatte2.

Auch wenn man von Schreibers angeführter Stelle
absieht, liegt bei der Gleichheit des Namens eine
Verbindung des Freiburger Meisters mit der Straß-
burger Familie Widitz sehr nahe. Deren erstes Mit-
glied war der im Jahre 1467 das Bürgerrecht er-
werbende Bartholomäus Widitz aus Meißen3. Als
dessen Sohn aus seiner Ehe mit der Straßburger
Malerstochter Walpurga Döiger hat Röttinger nun den
Holzschnittmeister Weiditz angenommen. Dass der

7. Drei Kreuze im Historischen Museum zu Basel. Bisher dem Wydyz zugeschrieben.

und des Straßburger Wydyz angenommen haben, dass
Bartholomäus Wydyz dessen Vater sei und mit dem
Sohn aus Meißen nach Straßburg gekommen wäre.
Dort hätte dann Bartholomäus Wydyz zum zweiten-
mal geheiratet. Verhält es sich so, so ist die Schreiber-
sche Stelle rein kombinatorisch und auf falscher
Voraussetzung beruhend, wertlos. Aber es ist durch-
aus nicht unmöglich, dass Schreiber nach einer Frei-
burger Quelle, die wir heute nicht mehr kennen,
vielleicht bei irgend einer Erwähnung des Altars,
seine Aussage gemacht hat. Wenn dieses der Fall
wäre, könnte man sagen, dass Wydyz vor 1467 ge-
boren sein muss und dass er als Sohn des Bartho-

1 Röttinger a. a. O. S. 19.

Freiburger Meister mit diesem identisch ist, wurde
schon aus stilistischen Gründen vorhin verneint4.

- Über die Familie Wydyz vgl. Fr(anz) R(ieffel), Zum Drei-
königsaltar im Freiburger Münster: Repertorium für Kunst-
wissenschaft. 22, 1899 S. 224, wo einige Straßburger Mitglieder
dieser Familie aufgeführt werden, mit denen nach der Über-
schrift dieser Notiz der Freiburger Wydyz in Verbindung ge-
bracht wird. Weiter Röttinger a. a. O. S. 19 ff. — S. 23 ein von
Röttinger gemutmaßter Stammbaum.

3 Nach Mitteilung der Archivverwaltung kennt das Meißner
Stadtarchiv den Namen Wydyz nicht.

1 Dazu kommt, dass er in den Freiburger Steuerregistern
ausdrücklich als Bildhauer in der Malerzunft aufgeführt ist, und
es ist nicht anzunehmen, dass dieser Bildhauer mit seiner Reife
und Sicherheit der Technik seinen Beruf wechselt, um Maler
und Holzschnittzeichner zu werden. Hätte er schon in seiner
Freiburger Zeit die Malerei ausgeübt, so wäre wohl die be-
sondere Bezeichnung „Bildhauer" in den Registern fortgeblieben.
 
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