Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs für Heidelberg und Umgebung [Editor]
Heidelberger Fremdenblatt: Stadt-Anzeiger ; amtliche Fremdenliste — 1909

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30255#0458
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

LmMilk kremäkiilikte.

tterauZAeZeben im

8taät- El ^nrei^er.

^uttraZe 6e8 8taciti'ate8.



i(o»rki't-?i'ogi's»inik.

Wsßwsissi' ciui'ok cias ^sekanlal, ciis Ssi-Zsti-asss unc! 6sn Ocjsnwaiä.

Lrsclieint välirenä äsr iVlonLls Nai di8 sin8slilie58licli Leptsrnder ^vöskentiick 6msl, i8t in sllen 0L8tköten unö ?en8ionen, Kgkfeekäu^ern uncl XVirt^ckstten verbreitet, ciisnt a>8 uu8-
scklie88licks8 urntlicks8 ?rr>8ismm kür ckie I(c>nrsrte cles 8tüciti8cksn Orcks8tsr8 uncl lisZt in clsn Usssrimrnern ruklreicksr Xurorts, uusxvürtiLSn IZuknkok8vvirt8cks.ktsn unü 0L8tköker
uuö 80N8tiLen dremäsnsuksntkultsorten uuk. — 6e2UL8prei8 kür ciie Zsnre Lrscksinunxsreit mit 2u8tei>un§ IVUc. 3.—. Ourck clis ?o8t bsLOLsn Nlc. 3.— au88ck>is88>ick kZsstellLelcl

-VnrsiZen 20 ?kennix clis 8eck8xs8pslt6ns petitrsils ocksr ösrsn Ksum. 6ei WiecksrkolunLen nsmkukter >1uLkIa58.

Nr. 103.

MittMStki, 1. Ssstsmbsr

1S0g.

Tiere als Musikfreunde.

Von musikalischen Mäusen erzählt ein Mitarbeiter
des „Naturaliste Canadien". Als eines Abends in einem
Theater eine Primadonna auftrat, konnte man kurz
nach ihrem ersten Erscheinen auf der Bühne eine kleine
Maus bemerken, die hinter einer der Kulissen hervor-
kam und sich in der Nühe der Sängerin niederkauerte.
Man versuchte von den Kulissen aus, das kleinc, sonst so
scheue Tier zu vertreiben; doch vergebens. Erst als die
Sängerin geendet hatte, verschwand die Maus blitzschnell
wieder in ihrem Loche. Die Primadonna erschien zum
zweiten Male hinter der Rampe und siehe da, plötzlich
entschlüpften zwei Mäuse dem Loch, und pflanzten sich
wieder in der Nähe der Sängerin auf, allen Bemühun-
gen, die sie verscheuchen wollten, zum Trotz. Dieses
Schauspiel wiederholte sich bei jedem Auftreten der Sän-
gerin; ja zuletzt lauschten sogar 7 oder 8 kleine Mäuse
dem Gesauge. Diese Mitteilung der amerikanischen
Zcitschrift will auf den ersten Blick seltsam, fast unwahr
erscheinen. Und doch gibt es eine große Anzahl von
sonst scheuen und ängstlichen Tieren, die bei den Klängen
der Musik alle Vorsicht vergessen. Beethoven, der im
Alter von 8 Jahren in einem kleinen Dachstübchen tag-
täglich Violine übte, bemerkte einst eine große Spinne,
die, sobald er zu geigen anfing, ihr Gewebe verließ, und
ihm nüher kam. Mit der Zeit wurden Spieler und Zu-
hörerin so vertraut, daß diese aus ihrem Winkel aus das
Pult, vom Pultd auf den Künstler, und endlich auf den
Arm kam, der den Bogen führte. Als diese Freundin
des jungen Künstlcrs von seiner Tante in seiner Gegen-
wart getötet wurde, fiel er in eine tiefe Ohnmacht. Hier-
,hin gehört auch die Spinne des französischen Geschichts-
schreibers Pellisson. Als dieser in der Bastille gefangen
saß und einen Dudelsackpfeifer als Stubengenossen hatte,
bemerkte er eine Spinne, die, sobald sein Kamerad zu
spieleu anfingsi näher kam unö die schließlich so zahm
wurde, daß sie auf seine Hand kroch und hier die für sie
gefangenen Fliegen entnahm. Auch der Wolf ist musika-
lischen Tönen nicht unzugänglich. Als im letzten Winter
zwei russische Musikanten, ein Klarinette- und ein Gei-
genspieler, die schneebedeckten Felder Südrußlands
durchwanderten, hörten sie eines Tages aüs der Ferne
das Geheul eines Wolfes, das schnell näher kam. Schon
nach wenigeu Minuten fanden sie sich zwei ausgehunger-
ten blutgierigcn Wölfen gegeuüber. Da sie ohne jcgliche
Waffe waren, schien ihr Schicksal besiegelt. Da hatte der
Geigenspicler im letzteu Augenblick eineu rettenden Ge-
danken. Er setzte seine Geige an und beganu zugleich
mit seinem Freunde zu spielen. Der Erfolg war über-
raschend. Jn den Augen der beiden Raubticre erlosch
das wilde blutgierige Flackern, sie blieben in einer Ent-
fernung von wenigen Metern von deu beiden Musikern
und folgten diesen, die im Weitergehcn nicht mit Spie-
len aufhörten, bis sie das nüchste rettcndc Dorf erreicht
hatten.

k. Ir.Hokliekersnt

/tnlsßs 16

l

Hodes et LonfeeNons.

Lrössts /tuswakl

?ari8er /^oäeI!-Lo8tume8, fertiZe Lo8tume8

jsZI. Lisnrss.

Zackenkleiclei', Lo8tümröc!ie etc.
LIsZunte u. einfaLke pgletots, Lonkeetions, ^ei8e-
:: uncl StAubmäntel, Seklsiröcke unck tVkutines. ::

-. Lloussn --

iu Lsicke, VVolls uncl OinLeris8
in enormer -Vu8vvskl.

Oro58S8 Sortiment In Seicks.VVollö- u. 8numvoll8tokken.
^nksrtiZunLvonl'ollettennsckk'srissrOcLinsImoäellen.
Lo8tume8-tgi>leur uncl Isquettes nuck
IVIN88 in vorrü^Iick Asleitstsn ^telisrs.
Vre88ö8 sncl closkc5 mucke to orcter ut tke 5korte8t notice.
0o5tume8 et mantesux ksit8 8vr me8ure.


Üvl6l U. 1l68l3U!'3ü1 2. KMs

8eken8cvllrciiZkeit I. llsnxe8. prZcktixer llrofrin
bsu su8 clem Oukre 1592. perle üeut8cke>
peng>88snce. peicksu8Aemsits Oiele su8 clei
2eit üer krbsuung. Kenoviert 1904/08. kteu-
einxericktete premclenrimmer, elekt. kickt
Dsmpfkslrunx. Lrosssrtixe kte8tsurstion8
Kllumlicklrsiten. Vein-2immet. 8cköne>
Osrten. /tlünckner kier clirekt vom Ps88, pi>8nei
>z,unll tkeiöelkerxer kier. kiske cler tteil,xxei8<-
öem 8cklo88 uncl cter kerxb-ikn. Ilslte
8te»e öer elektr. kskn. Omnidu8 ru s»en 2llxen

6I0U8SN in IZattist, sieinen, VVoIIe unü 8eiüe
6O8iumi"ÖQi(S in allen moüernen sigtzon8.
^laoltSNklSkciSk", ZröLte 4u8vvasil am stlatre.

i?k1otot8, Loi86-, 8tkub- unä kcumivi-AüutoI,
8obIllt'r8oIi6, Nu1tiuo8, Hutorröoko.

clOI-I. WIOI-IIVI^^

I-Iauptstk-aVs 20.

Miln-MiLLelülitter

^äZIiclie ^bfakrten.

/Vb IVlgnnkeim mitts^s 1V.40 Iä85t 8ick nuk deguem ein-
Lsricktstsn ?romsnuäsäeck8ckiiksn mit Zutsr I<e5tuulution
äis pakrt nnek Worm5, Oppenkelm, diier8te>n, Nulnr unä
rurück in einsm kalben 1086 au8tukrsn; itnkunlt m iVtunn-
keim sbsnä8 8.20.

Os8 Prük8sklkk 5,45 dietet >Vu8ckIu88 sn äis Znlonäampker
ub iVluinr in äsn KksinAsu, Köln etc.

dlükere8 äursk äis -VZsntur iVlsnnksim

Xssslsi-, lelepk. 240.

Sisbsnmüblsntbsl. L»-'

ort von tteiäelberx unä llmIebunss. — tisu ein^ericktets
premäenrimmer — pension von Mk. 4.— sn — OroKer sckst-
tiZer 6srten — tiebenrimmer — 6rosser pgviiion —> 6roöer
8ssl kür Vereine. — 8ekr ^esunäe ksZs. /<Vlt äer elektr. 8trsüen-
bskn von tleiäeiberA sus bequem in ^/s 8tunäe ru erreicken.

dlsusr Inksbsr: pb. IVsIlcsr.

/

H' /

. --

1?Sg1!<rti grosss


8 vLr.

penäer-vouspls!?. s»er tieiäelberx
besucbenclen prsmäen :: vorrllxllci
snSrk. xüte- Kllcke. prims'Kiere um'
tVoine. Om ^Uli^en kesucb bittet

8k!l8»8MlI'lIjgItkjt6N ükiäkIdkM.

ttsilikikeistkii'Lks, ^rosssrti^sr, spütLotissker
ttslisndsu. — Lt. Letsrskirske, ^oti^sk. re8tsuriert;
in äer8eibsn 2 Qemsläs von ttsn8 'pkoms. — äe8ui-
tenkircke, SU8 äsm 18. äskrk. — Os8tkot 2. Kittsr
<sm IVIsrkt), renoviert, im rsisken 8pst-Kensi88snse8tiI. —
Oniversitsts-iVuIs (sm kuävi^pistr). — Oro88er
Lssl im Kstksu8. — Ois slts ttesksrbrüsks
(1788) mit äsn Ltsnäbiläern äs8 Kurkür8tsn Ksrl Ikeoäor
unä äsr Ninsrvs. — Prisärisk8brüsks mit kerr-
licker /tu88ickt in8 ttscksrtsl unä sui äs8 Zcklo88. — Oie
LtsätksIIs sm äubiisum8pist2 im Ltii äer äsut5cken
Kensi88sncs nsusrdsut, mit Lro88sm Konrsrt- unä Ps8t8ssi,
prscktiLsm 6s»8ssl, Ksmmsrmu8ik8ssi unä xskireisksn
tlsbsnrsumsn.

8-lMmIunLen: Oniver8itst8-IZibIiotkek. /tu5-
8tsiiunL bsrükmter ttsnä5skrikten. IZs8icktik:unk. 8S8tsttst sn
VVsrktsLe» von 5—7 ttkr nsckm., Lonnts^s von 11—1 Okr.
/Vteläunk: bsim ttsu8mei8tsr. — ^rcksoioZisske
8 s m m I u n 8 äer Oiiiversitst (sm lluävi^splstr), ßieükkiiet
/Vtittxvosk, Lsm8tsj; unä Lonntsj; von 11—1 ttkr; ru snäe-
ren ^eitsn -Vnmeiäunx; deim ttsu8ms>8tsr. — 6 o t s n i -
8 s k e r 0 s i t e n äsr tlniversitst (tZsrsksimsr Ltrs88e 58).
7ooiox;i8cks Lsmmiunx; im nsusn 2oolo§i8sksn In-
8titut (Lopk,enstra85s 6). VVexisn äsr Ubrix;sn nsturvi88sn-
8cksktlicben ttnivsr8itst8-8smm>uii!ren unä In8titute xvsnäe
msn 8ick äursk äis ttsu^msistsr sn äis betrefkenäen Oirek-
toren. — Qrossk. Ltsrnvsrte (Köni88tukl), gsökk-
net jeäsn preitsx; von 3—5 ttkr. — Osusrnäs Os-
msläs - ^ussteilune äs8 Kuii8tvsrein8 >n äer Ltsät-
ksile. iVtittvock unä Lonntsx; von II—I nnä 2—4 ttkr. —
Stsätiscke Kunst- unä ^itertümsr-Ssmm-
InnL. — Stüätlsciis VolksisssksIIs unä
Volksdibliotksk (Lsminsrstr. t).

^<><><><><><><><><><><><><><><^1><V^<><>K

SeiilosL-^ssiLUk'Ltion l-jsiöslbsk'g.

Im Scblosspsrk nsbsn risr Sobloss-ktuins.

IS^iick Konrerte. viners von 12—3 ttkr. Soupers von
6'/-—9 Itkr. Keickksltitze IsZesksrte.

.— VorrllAlicke ßiere unä IVeirie. -

V Sckloss-ttotel unä ttotel Sellevue gm Scklosspgrk nur
O .3 /Nin. pntkernunZ von äer 8ckIo88-Ksstsuistion.
«<><><><><><><><><><><><><><><><><><

Wornus dcr Mcnsch besteht. Der Staub, aus dem
der Menfch besteht, und zu dem er wiedcr wird, wie die
Bibel sagt, ist vou deu Chemikcrn längst aufs'Genaueste
uNtersucht; die trockenen Zahlen jedoch, die wir in jedcm
Lexikon finden, geben uns nicht ein anschauliches Bild
vöm Anfbau des menschlichen Körpers, wie es jüngst nach
einem Aufsatze im „Royal Magazine" cin französischer
Gelehrter entworfen hat. Tansend gewöhnliche Hsihner-
eier, so wird dort ausgeführt, enthalten fast genau die-
selben Stoffe, wie ein Mensch von Durchschnittsgröße.
Trennt man sie, so genügten die Mengen von Saner-
stoff, Wasserstoff und Stickstoff, um einen Luftballon zu
füllen, der einen Menschen bon Durchschnittsgröße be-
quem trageu könnte. Wollte man diese Gase zu Lencht-
zwecken verwenden, so licße sich eine Straße von einem
halben Kilometer Länge eine ziemliche Zcit lang erhcl-
len, deun das Leuchtgas hätte einen Wert von etwa 16
Mark. Der Kohlenstoff, den der menschliche Körper ent-
hült, hat etwa ein Gewicht von 10 Kilogramm. Darans
ließen sich, falls man ihn in Form von Graphit verwen-
dete, 66 Gros gcwöhnlicher Bleististe herstellcn! Der
französische Chemiker erzühlt hierbei übrigens, daß einer
seiner Freunde, dem ein Bein hatte amputiert wcrden
müsseu, tatsächlich spaßhalber hieraus den darin enthal-
tenen Kohlenstoff rein Larstellen hat lassen, nm ihu dann
wirklich in Form von Graphit zu Bleistiften verarbeiten
zu lassen. Das Eisen, das dem Blut seine rote Farbe
verleiht, ist in dem menschlicheii Körper in solchcn Men-
gen vorhanden, daß man sieben mittelstarke Hnfnägel
daraus herstelleu köuute; der Phosphor, den der mcnsch-
liche Körper enthält, genügte, um 820 000 Zündhölzer
mit Köpfen zu versehen, denn er belänft sich auf mchr
als 600 Gramm. Diese Mengen würden reichlich ge-
nügen, um in Form vou Gift gegebeu, 600 Menschen
ins Ienseits zu befördern. Die Fettsubstanzen des
mcnschlichen Körpers denkt der französische Chemiker sich
in Form von Lichtern nützlich aiigewendet. Man erhielte
etwa 6 Kilogramm, alfo rund 60 Kerzen. Das Kochsalz,
das dcr menfchliche Körper enthält, würde etwa 20 Tee-
löffel füllen. Kochsalz wird dem Körper ständig zuge-
führt, um wieder ausgeschieden zu werden und der Koch-
salzgehalt des Körpers ist gerade fo groß, daß bei nor-
maler Salzzuführung inuerhalb cines Monats der alte
Salzgehalt durch neues Salz crsetzt ist.
 
Annotationen