Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs für Heidelberg und Umgebung [Hrsg.]
Heidelberger Fremdenblatt: Stadt-Anzeiger ; amtliche Fremdenliste — 1909

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.30255#0554
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WeldkM fi'knillkndlstl

Lmtliede kimmllkiiliktk.


tierausZeZeben im

Ztaclt- Wf ^n^eiZer.

^uftrsZe cte8 8ta6tiate8.


ltoiirkrt'krogi'gmmk.

F

Wsßv/sissi' clui'eli clas I^sekactal, clis LsnZstcasss uncl clsn Ocjsnwalcl.

Lrsclieirit vvätii'enä äer Nonste IVIni bis einsekiiessIiLb Lsptembsr vöcbsntiiLb 6mn>, ist in siisn Onstböksn unc! ?ensionen, KnkksebLiissrn unä VVirtsckskten verbreitst, öient sis sus-
scbliesslickss umtlickss proxrumm kür öie Konrerts öes stüätiscksn Orckssters unö iiegt in öen kessrimrnsrn rukireicksr Kurorte, uusxvürtiLen Lgknkoksvirtsckuktsn unö Osstköker
unä sonstiZen Kremöenguksntkultsorten uuk. — ösLUZspreis kür öis ZsnLe Krsckeinunxsreit mit ^usteilunL IVIK. 3.—, Ourck öis Oost be^oLSn iVIIc. 3.— uusscklisssiick IZestellLelö

^nreizen 20 llkenni^ öie secks^LspsItene Ketitreile oöer öeren Ksum. Lsi VVieöerkolunLsn numkukter kigcklsss.

Nr. 127.

MULWsck, 29. Ssrttsmber

1999.

Bianco, die Geschichte eines Asfen.

Ein reinweißer Affe mit roten Augen, also ein echter
Albino, ist das neueste Schaustück des Zoologischen Gartens
in Frankfurt a. M. Bölliger Albinismus kommt bei Affen
nur in den allerseltensten Fällen vor und wurde über-
haußt nur einmal an einemgesunden, erwachsencn Exemplar,
eben dcm des Franksurter Gartens, beobachtet. Das Tier
ist aber nicht nur als zurzeit einzig in der Welt dastehende
Seltenheit interessant, sondern auch durch seine äußerst
bewegte Lebensgeschichte. „Bianco", so heißt der Affe,
stammt aus den Bergwäldern des südlichen Abessinien,
Er gehört zur Art der ein Herdenleben führenden, so-
genannten „graugrünen Meerkatzen", wurde aber als
einziger Weißling bereits als junges Tier von dcr Herde
ausgestoßen. Jn dem Einsiedlerleben entwickelte sich der
Charakter des Tieres durchaus abweichend von dem der
geselligen Artgenossen, und auch heute noch ist das Tier
mißtrauischer und bösartiger als andere Meerkatzen, Gegen
Ende 1903 wurde der weiße Affe erstmalig von Ein-
geborenen unweit Sydamo beobachtet. Unter den größten
Schwierigkeiten wurde er auf Befehl des Kaisers Menelik
cingefangen und nach der Hauhtstadt Adis-Abeba gebracht.
Dort lebte er eine Zeit lang als bevorzugter Liebling
des Negus am Hofe. Die Vertreter der Gesandtschaften,
besonders dic Engländer, suchten wiederholt, aber immer
vergcblich, das seltene Tier für ihre Länder zu erhalten,
Schließlich schenkte es der Kaiser der Gattin seines deutschen
Oberingenieurs Hentze, um die Dame über den Tod eines
von ihr gehflegten Aeffchens zu trösten, Unter der sorg-
samen, sachkundigen Pflege der neuen Besitzer entwickelte
sich Bianco vorzüglich. Nachdem es bekannt wurde, daß
Herr Hentze bei seiner Rückkehr nach Deutschland den
weißen Affen mitnehmen wollte, wurde das Tier hlötzlich
aus der Wohnung gestohlen, wie sich später herausstellte
im Auftrage des Nagaderas (Handelsministers), der das
Wertstück nicht aus dem Lande lassen wollte. Die Kaiserin
interessierte sich, der Besitzerin zu Gefallen, hersönlich für
die Aufdeckung des Diebstahls, und es gelang ihr, den
Affen durch ihre Soldäten wieder herbeischaffen zu lassen.
Seit Ende 1905 besindet sich Bianco auf dem Kontinent,
wurde zunächst von Herrn Oberingenieur Hentze, der in
Dresden Wohnung genommen hatte, im Hause gehflegt,
seit 1907 aber wegen Bösartigkeit im dortigen Zoologischen
Garten eingestcllt. Bei dem Umzug der Familie nach
Friedberg i. H. entschloß sich Oberingenieur Hentze, das
seltene Schaustück, das sich jetzt kolossal entwickelt hat
und einen hrachtvollen, schneeig-weißen, langhaarigen Pelz
trägt, auf Lebenszeit dem Frankfurter Zoologischen Garten
zu überweisen. Am letzten Mittwoch langte das Tier
hier an und wurde unter freundlicher Beihilfe seiner Be-
sitzer neben dem Schimpansen einquartiert, der sich in
der Verwunderung über seinen merkwürdigen Nachbarn
gar nicht genug tun kann. Es sei noch erwähnt, daß
Herrn Hentze durch den Londoner Varon Rothschild für
das Tier 5000 Mark und durch einen anderen englischen
Forscher sogar 8000 Mark geboten wurden.

133 HsuptgtrsKe 133

Aexenüber

öem OniversitStspIstre.
UllAlisk spoiten.

8perial§68cliäft

kvr

::: :: Lmgtöiir-
KLotonrziillie. ::

Zlotelrutsursnt rm» ?erkeo

Zleiöelderg, Zlsupirtrrrre 75

"reieplion 43. — /Vusscksnk von kellern u. öunklem
Alünckner lövvenbrSu u. ?ilsner kier. dlittsxstisck von
Atk. 1.50 sn. im /Vbonnement dtk. 1.20. IVsrme 8peisen
ru jeöer IsLe^reit. Keickksltixe Weinkeller, Nmmer
Mk. 1.50—2.50. vie kesitrer: Orsk K IVell-

Vormr,

slte, ssxenderükmte Stsöt sm Kkein, mit
kerrlicksm romsnisckem vome, üem de-
rükmtsn Kutkeröenkmsl unö öem sn vor-
Lesckicktlicken, römiscken unö krsnkiscken
tUtertümer» reicken vsulmuseum in öer
romsniscken vsuluskircke. —


^Är//?/§//'a§§s §r>u/ §-§ä^rs/ vs/r ^—/ rrrrr/

<5—<5 äl/ir' rrrrr/ s/r/^rr//s/r /rn2s^r'§/sr'r'§aäs, rch'mr'saäs,
-^v^s-'mrrrrr'saiö ^s-r-smrr/sr', -Aar//§^s ^////§z ////// ^-//s/-/rr-rrs<,

s/v» /v/'s-s ^rr//r/r//rr/r^ ^'rr/r^s/r/r-rr/»/' /^/tLks//rr/rs rr. 5. -v. Lr'7r/r-r'//§/rr'sr§ ^ r^/s.'r/rr'-, ssän

^sr-§srrs?r rr/rr/ rrrs-ir' /s Fl? ^orrrr/a^s /s ^

/77u§s's r/sä/s/§ r/rrr-/ s/ r/ ärr/r'^rrr'/§'§ r/rr /^rr/a/r'rra/, orrvsr'/ F—/ s/ >5—A
/7/rr§srrrrr rr/ rrr-/§ rrrrrt' rrrr/r'arrr/.-'ss rr/ /äs /^rr/rr/r'rrrr/s, ozrsrrsr/ ^—/ rr/rr/ 5

I

VON


Loiisffsliiaus-Walciliot'n ob cisi- Si-uekc

tiist. ?uti. ^smilisn-l-lotsl-psnsion unci Osts-
^ssisui-ant. — Hmmsr 2 lVIsi-k.

II

Uebk? 350 2vreig8vliulen. iskcegfi'equenr übei' 100 000 8vbllle?. ^ IVIsn veclange ??o8pel<ie.

II->^

sei-iOOi,

> Uebe

> MILKKI68I Oerman ^e880N8 a 8pecia!ity. KLIÜLIKLKK

> 8Ü6N Zpraelron. ^econ8ä'^IlLMZncl. 0

Auinsbme jsliei'reit. 6i-obe8lunllen vre^llen gi-stis uncl obne Vei-binlllioblikit ecteilt.

k. Ir.ttokliekersnt

«^icrk:i_s^kr6

-XnIsAs 16

Hobes et eonfeetions.

Snösst« /tuswsbl

?ai'i8el' ^octeiI-Lo8tume8, feitiZe Lo8tume8

jsZI. Ssnvss.

^ackenkleicfei', Lo8tümröcke etc.
kticZante u. einkacke eaIetot8, eonkeeti'ong, i^ei8e-
:: unck 8tnubmäntel, SLklskrÖLke unö iNat,nL8. ::

--' - Lioussri

in Seiöe, VVolle unö UinLei-ies
in enormer ^U8§vak>.

Orosse» Lortiment In 8eiöe,VVoIIe- u. Usumvvollstokken.
^nkertiZunAvonl'oilettennsckllsri^erOrxinglmoöelleii.
Lostumes-tsilleur unö äaquettes nsck
IVIs88 In vorrüslick Aeleüeten /Vteiier8.
Oresses snö closks msöo to oröer st tde skortest notiee.
Lostumes et mgotesux ksits sur mesure.

Der Roman ei,-cs Lords. Der Tod eines vor wenigen
Tagen im Londoner Armenhanse gestoibenen Orgeldrehers
gibt engliichen Zeitnngen Veranlassung, an den romanhaften
Lebenslauf dieses Mannes zu erinnern, dessen Vater, der
Lord Ponllet, einer der mächtigsten und reichsten Lords der
vereinigten Königreiche war. Es mögen jetzt 60 Jahre
her sein, als der spätere Lord Poullct auf der Heimfahrt
aus den Kolonien in einer lustigen Laune mit einem Kamera-
den die Wette einging, das erste junge Mädchen, das ihnen
nach der Ausschiffung begegnen wcrde, vhne weiteres zu hei-
raten. Als die beiden jungen Leute nun ihren Fuß ans
Land setzten, begegnete ihnen die Tochter eines Piloten, und
sofort machte ihr der Lord einen Heiratsantrag, der auch
ohne sonderliches Stränben von dem jnngen Mädchen an-
genommen wurde. Nach kurzer Zeit aber schon stellte sich
heraus, daß bei der grnndverschiedenen Erziehung und Lebens-
auffassung ein Zusammenleben beider auf die Dauer un-
möglich war, und gegen Festsetzung einer jährlichen Rente
trennte sich die junge Frau bereits nach sechs Monaten von
ihrem Gemahl. Den Sohn aber, den ihm seinc Frau bald
darauf gebar, weigerte sich der Lord anzuerkenncn, und nur
um lästige Auseinandersetzungcn in der Oeffentlichkeit zu
vermeiden, willigte er in eine karge Unterstützung, die er
dem jungen Manne von Zeit zu Zeit znkommen lietz. Durch

den Tod eines Obeims gelangte dcr Vater vor ctwa zwanziq
Jahren in den Titel und Besitz der Grafen von Poullct, und
nm diesen alten nnd vornehmen Adel nicht seinem erst-
geborencn Söhne, dem Enkel eines Piloten, vererben zn
müssen, schlug er ihm vor, gegen eine Jahrcsrente von tansend
Pfund alle seine Ansprüche an seinen jüngeren Bruder ans
zweiter Ehe abzutreten, Als der junge Mann sich dcssen
weigerte, kam es znni Prozeß, und die Lords des Ober-
hauses entschieden, daß dem Sohne aus nnebenbürtiger Ehe,
über deren Rechtmäßizkeit begründete Zweifel herrschen
könnten, das Erbe der Grafen von Ponllet nicht zustehe.
Daraushin griff der unterdessen nahezn vierzig Jahre alt
gewordene Mann wieder zu seiner Orgcl und befestigte daran
einen Zettel, auf den er die folgendcn Worte geschriebeu
hatte: „Jch bin der Viconite Hinton. Da mein Vater mir
meine Rechte vorenthält, ohne daß ich mir habe etwas zn
schulden kommen lassen, so habe ich mich entschlossen, mir
auf diese Weise mein Brot zu verdienen." Noch einmal
interessierte sich jetzt das große Publikum für den adeligen
Orgeldreher, der mit seinem Jnstrument durch die Straßen
Londons zog, dann aber erlahmte allmählich das Jnteresse
an ihm, neue Ericheinungen tanchten auf und drüngten ihn
in den Hintergrund, die Gaben flossen spärlicher, aus der
City wanderte er in die Vorstädte, bis ihn endlich das
Armenhaus anfnahm, wo er jetzt innde nnd lebenssatt ge-
storben ist.

SaiST', Ink.: Qnupp

« Wsissvi/Lrsn-, Wssolis- uncl
2 /^usststtunZs-Sssoliskt


8tets reickksItiLe8 OsLer in ksnöxestickten Hemöen,

^ 1s8ckentückern, Krsxen, Kis^en, 3s8cket8 u. 8. §v.

^nkerti^unx u. Lsxer von llanien-IVsscke, IZerlinsr-, A
s' >Viener- uaö?sri8er-ö1oöe>le, <ve>88s unö karbixe '
tlerrenkewöeo, ^rieotsxen, Kravvstten ete. ete. !!

Ikatel a. kaalallrsllt r. kllter

8eken8ivüröiAkeit I. Ksn^es. vrllcktixer?roksn-
bsu sus öem Oskre 1592. ?erle öeut^ckei
?ensi88snce. Keicksu^^emsite viele su8 äei
2eit öer ürbsuunA. Kenoviert 1804/08. beu-
einxericktete ?remöenrimmer, eiekt. lickt
Dsmpkkeirunx. Orossartixe Kestsurstions
bSumlickkeiten. Vein-2immei. 8ckönei
Osrten. ölllnckner kier öirekt vom ?S88, ?>>8iiei
unö kkeiöelkerxer kier. »ske öer kkeilixxei8<-
kircke, öem 8cklo88 unö öer kerxbskn. tkaite-
8teIIe öer elektr. kskn. Omnibus ru slien Hixen

kllkß-keatrllrM Vseliter

viv»rse kiere. Vorriixlicke Kücke.

sm klatre.
kk. IVeine. killsrö.
 
Annotationen