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Fremersdorf, Fritz
Der römische Gutshof Köln-Müngersdorf — Römisch-Germanische Forschungen, Band 6: Berlin, Leipzig, 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.42199#0022
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Außerdem zeigten sich im nördlichen Teil des östlichen Laubenganges 9 nahe bei der Südmauer des
nordöstlichen Risalites an mehreren Stellen Brandspuren, die ganz deutlich unter die römischen
Mauerzüge hinabreichten, also von einer vorrömischen Siedlung herrühren müssen; möglicherweise
gehören die erwähnten Scherben und die Feuerstellen zusammen.
Im südöstlichen Teil der Ostlaube 9 neben dem Keller: einfacher handgeformter Scherben,
außen rot, innen schwärzlich.
Aus der nordöstlichen Veranda (bei der Siidostecke des Saales): schwarzer handgeformter
Scherben, Rand schwach nach innen vorspringend (Taf. 25, 1). Wohl spätestes Latene.
Aus dem südwestlichen Risalit (Raum 29): Bruchstücke eines Hallstattgefäßes, Boden mit
deutlichem sauberem Standreif, Rand außen einfach auslaufend, innen verdickt, Außenseite z. T.
schwärzlich poliert.
Aus einem Suchgraben neben der Südmauer des südwestlichen Risalits: ein Stück Roh-
feuerstein, weißgraues Material mit dicker Außenrinde (Taf. 25, 24).
Aus dem Ententeich: großer Rundschaber aus grauschwarzem Feuerstein (Taf. 25, 16).
Bei der Gabelung des Abwasserkanals: Bruchstück eines Feuersteinmesserchens mit Mittel-
grat, außen weißlich blauer, innen graubrauner Stein (Taf. 25, 14).
Aus der näheren Umgebung des Herrenhauses.
Östlich der Gabelung des Abwasserkanals: graue, unförmige Stücke eines handgemachten
Topfes mit großen Kieselstückchen im Innern.
Drei Meter östlich des Ententeiches: kleines Feuersteinmesserchen mit erhöhtem Mittelgrat
und seitlichen Gebrauchsspuren (Taf. 25, 5), ferner ein Stück eines Gerätes mit Schleifspuren
(sog. roter Blutstein, Taf. 25, 23); er diente wohl zum Tätowieren oder Glätten.
Noch weiter östlich von dieser Stelle: Schaber aus weißgrauem Feuerstein, an der Spitze mit
Retuschen (Taf. 25, 15).
Nördlich der Zisterne vor der Westlaube: dreieckförmiger Bohrer aus weißgrauem Feuer-
stein mit vorstehender Spitze (Taf. 25, 8).
Westlich der Westlaube: ein kratzerförmiger Abspliß aus bräunlichschwarzem Feuerstein
(Taf. 25, 19).
Zwischen dem Herrenhaus und Gebäude III (Trockenspeicher) im ausgeworfenen Erdreich
eines Suchgrabens: Spinnwirtel aus grauem Ton, konisch, die Unterseite mit eingetieften kerb-
schnittähnlichen Dreiecken. Wohl Hallstattzeit (Taf. 25, 11).
Aus Gebäude III.
Aus einer Brandstelle an der Nordostseite: mehr als 1 cm dicker, handgeformter Scherben
eines Vorratsgefäßes, innen schwarz, außen weißgrau, mit Quarz und Tonstückchen im Innern.
Östlich des Gebäudes: Rundschaber aus schwärzlichem Feuerstein, ringsum mit Retuschen
(Taf. 25, 13).
Aus Brunnen 1: weißgraues Bruchstück eines Feuersteinmessers mit seitlichen Gebrauchs-
spuren (Taf. 25, 10) sowie ein Schaber (Taf. 25, 17).
Aus Gebäude I.
Unregelmäßiger weißgrauer Feuersteinknollen, Rohmaterial (Taf. 25, 12).
Aus einer Schuttstelle südwestlich von Bau IX.
Etwas gewölbter Bohrer aus weißgrauem Feuerstein (Taf. 25, 18), ferner dreieckiger Bohrer
mit Abnutzungsspuren aus schwärzlichem Feuerstein (Taf. 25, 22) und bräunlichgrauer Abspliß
(Taf. 25, 20).
 
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