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Friedländer, Max J.; Rosenberg, Jakob; Cranach, Lucas <der Ältere> [Ill.]
Die Gemälde von Lucas Cranach — Berlin, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.11059#0011
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Textabb. 1. Ansicht von Kronach (Oberfranken)

EINLEITUNG

Dürer, Holbein und Cranach: das Dreigestirn der deutschen Maler in der überkom-
menen und überalterten Vorstellung. Die Kunstkritik machte sich gerade daran, der
populären Wertung Cranachs entgegenzutreten, als sie auf Werke stieß, die seinen
Ruhm erneuerten und belebten. In die Geschichte war Cranach eingegangen als der
sächsische Meister, als der Freund Luthers, der rechtgläubige Maler im protestanti-
schen Nordosten. Die bekannten Bilder von ihm, in allen Galerien der Welt, bieten
den Eindruck von einer handwerklich gediegenen Kunstübung, die nichts von der
seelischen Spannung des Reformationskampfes verrät. Sie sind leicht kenntlich und
werden überall mit gönnerhaft wissendem Lächeln flüchtig begrüßt.
Seit 1895 etwa trat die Wendung in der Beurteilung Cranachs ein, indem Werke auf-
gefunden wurden, die anders über sein Talent und seine Persönlichkeit aussagten
als die typischen Produkte der Wittenberger Jahrzehnte. Die Etappen dieser um-
wälzenden Entdeckung zeichnen sich mir in der Erinnerung so ab:
1895 publizierte Fr. Lippmann die besten Holzschnitte Cranachs, um die sich die
Bilderkenner bis dahin wenig gekümmert hatten.
 
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