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Friedländer, Max J.; Rosenberg, Jakob; Cranach, Lucas <der Ältere> [Ill.]
Die Gemälde von Lucas Cranach — Berlin, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.11059#0103
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LUCAS CRANACH DER JÜNGERE

344. Bildnis eines bärtigen Mannes.

Rechts oben bezeichnet (Schlange mit liegen-
den Flügeln) und 1546 datiert. Darunter steht:
Anno Aetatis sue XXVIII.
Lindenholz, 0,645X0,49 m.

Breslau, Schlesisches Museum der
bildenden Künste, Katalog von 1926,
Nr. 1284.

Es sind nur Nuancen, die dieses Bild von den
Porträts der 30er und frühen 40er Jahre unter-
scheiden, aber sie lassen mit größerer Be-
stimmtheit als zuvor die Hand des jungen
Cranach erkennen. Was für seinen Stil nach
dem Tode des Vaters bezeichnend ist (der
dünne, energielose Charakter der Zeichnung,
die helle, blasse Färbung u. a.), tritt schon hier
deutlich hervor.

345. Bildnis des Herzogs August von Sachsen, des
späteren Kurfürsten.

Er hält in der Linken einen Brief mit der An-
schrift: Dem erbaren unsernn Lucas Ma-
lernn zu —.

Links über der Schulter bezeichnet (Schlange
mit liegenden Flügeln) und 1549 datiert.
Holz, 0,625X0,475 m.

1925 Amsterdam, Versteigerung
F. M u 1 1 e r & Co., 31. März, Nr. 1.
1924 Pariser Kunsthandel.

Gegenstück zum folgenden. Offenbar Bild-
nisse des späteren Kurfürsten August (geb.
1526, 1553 Nachfolger seines Bruders Moritz)
und seiner Gemahlin Anna von Dänemark
(geb. 1532) als jungvermähltes Paar. Sie hatten
am 7. Oktober 1548 geheiratet. Zu vergleichen
sind die ganzfigurigen Porträts beider von
L. Cranach d. J. (1564) im Historischen Mu-
seum zu Dresden. Zu dem Kopf des Herzogs
gibt es eine Bildnisstudie im Museum zu Reims
(Nr. 718. Vgl. Textabb. 14), die nur wenige
Jahre früher entstanden sein dürfte. Ebenda
auch die Bildnisstudie von Augusts berühm-
terem Bruder, dem Kurfürsten Moritz (Kata-
log von 1909, Nr. 719 „Portrait d'un inconnu")
von der gleichen Hand. — Bei dieser Gelegen-
heit sei vermerkt, daß sich unter der Folge
der 13 Reimser Cranachzeichnungen 3 Blätter
des Jüngeren befinden (die erwähnten Nr. 718
u. 719 sowie Nr. 717), die sich von den Zeich-
nungen des Alteren (vgl. Textabb. 13) durch
eine weichere malerische Behandlung und
Rosatönung deutlich abheben.

Die Gegenüberstellung mit dem folgenden
Bildnispaar v. 1546 (Abb. 347 u. 348) mag zeigen,
daß der spätere Stil L. Cranachs d. Jüngeren

aus der Zeit nach des Vaters Tode schon bei
diesen am Ende der 40er Jahre entstandenen
Bildern in der Behandlung der Köpfe sich
deutlich ausprägt. In der Anordnung der
Figuren und der Lichtführung ist in den spä-
teren Bildern allerdings noch ein wesentlicher
Wandel — dem Geschmack der Zeit entspre-
chend — zu bemerken.

34j. Bildnis der Anna von Dänemark, Gemahlin des
Herzogs August von Sachsen.

Um 1549. Holz, 0,625X0,475 m.

1925 Amsterdam, Versteigerung
F. M u 11 e r & Co., 31. März, Nr. 1.
1924 Pariser Kunsthandel.

Gegenstück zum vorigen. Vgl. die Bemerkung
dort. Die Aufschrift „Als in Eren*' auf den
Brokateinsätzen des Kleides deutet darauf, daß
die Dargestellte eine Angehörige des säch-
sischen Fürstenhauses ist.

347. Bildnis eines jungen Edelmannes.

Links unten bezeichnet (Schlange mit liegen-
den Flügeln) und 1564 datiert.
Lindenholz, 0,84X0,64 m.

Wien, Kunsthistorisches Museum,
Katalog v. 1928, Nr. 1469.

Sammlung Erzherzog Leopold Wilhelm (1659).

Gegenstück zum folgenden.
Vgl. die Bemerkung bei Nr. 345.

348. Bildnis einer Dame.

Gegenstück zum vorigen. Rechts unten be-
zeichnet (Schlange mit liegenden Flügeln) und
1564 datiert.

Lindenholz, 0,83X0,64 m.

Wien, Kunsthistorisches Museum,
Katalog v. 1928, Nr. 1470.

Sammlung Erzherzog Leopold Wilhelm (1659).
Vgl. die Bemerkung bei Nr. 345.

349. Adam und Eva.

Auf dem Stamm unten bezeichnet (Schlange
mit liegenden Flügeln) und 1546 datiert.
Lindenholz, 0,77X0,565 m.

Ehem. Innsbruck, S a m m l u n g v. O p -
p o 1 z e r , Katalog v. 1906, Taf. Va.
Sammlung Hasselmann (Versteigerung 1894).
Vgl. die Bemerkung bei Nr. 350.

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