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Friedrich <II., Preußen, König> [Hrsg.]
Der unpartheyisch entworfene Hohe Character Sr. Königl. Majestät Herrn Friedrich des Andern, jetzt glorwürdigst regierenden Königs in Preussen ... — Köln, 1757 [VD18 14279509]

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https://doi.org/10.11588/diglit.25911#0033
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Gesetz ist: So ist unser König oft so gnädig, daß er sich in den öffentlichen
Edirten lentseelig erkläret, eö selten die Beschwerlichkeiten der Anlagen nur
so lange dauren, als es der allgemeine Nothstand des Vaterlandes unver-
meidlich erheische, und mir solcher Verändrung wolle Er auch Seinen Un-
terthanen der süssen Früchte des lieben Friedens theilhaftig machen. Da mm
der Apostel bestehlet, auch den diesseitigen Herrn zu gehorsamen, wie vielmehr
sind wir solches Unserm allerdurchlauchtigsten König schuldig, der Seine al-
lerhöchste Person und allertheuresteö Leben für unser Heyl, Wohl und Sicher-
heit mit unaussprechlicher Mühe und Sorge in Gefahr stellet. Davor gebüh-
ret euch Treue und Gehorsam. Zu beyden habt ihr die euch anvertrauten
Seelen mit Worten und Thaten insgeheim und öffentlich auch bey Verrich-
tung des Sacramentö der Busse treulich anzuführen. Von euch wird es ge-
fodert, jedermann zu fortfahrender Verbindlichkeit zu vermahnen, aber auch
zu warnen, daß sich niemand gelüsten lasse, mit Rath und That dem Feinde
Vorschub zu thun, wodurch auch nur einiger maßen Sr. Majestät Schaden
entstehen könnte. Was nur eure Kräfte vermögen, feyd ihr schuldig, zum
Besten und Erhaltung desselben allerhöchsten Nutzen beyzutragen. Und da-
ftrn ihr etwa einige Widerspenstigkeit mercket, fo sollt ihr ihnen, bis zu ihrer
Bekehrung den Ablaß oder Absolution, als ein Mittel ihres HeylS, sogar
versagen: inzwischen mit allem Eifer zu ermahnen fleißig anhalten, damit die
verstockten in sich gehen, und ihr von unserm Erzhirten desto reichlichere Ver-
geltung alles Guten; was ihr gethan, Belohnung erhalten möget. Wir
versprechen euch auch, nebst der Gnade unserö allergnadigsten Königs insbe-
sondere unsere Gunst und Zuneigung, und versichern, daß wir bey allen un-
seren Wohlthaten vornemlich an diejenigen gedenken, deren Eifer und Treue
wir am meisten in den Diensten unserö allergnädigsten Königs erkennen und
anmerken können. Welche sich aber, da Gott vor sey! untreu und wankcl-
müthig finden lassen, diesen soll aller Zutritt unserer Gnade verboten seyn.
Hatzt deswegen acht auf euch selbst; feyd standhafft, und hütet euch um Got-
tes willen, daß euch niemand in dein Gehorsam gegen den König müde ma-
chen möge. Bindet euren Schaafen die Befehle des Höchsten aus das schärf-
ste an die Gewissen, lauffet gemeinschaftlich zu einem Ziel/, damit die Gnade,
und die Liebe unsers Herrn IEsu Christi bey euch bleibe. Gegeben vor Bres-
lau in unserm Bischöflichen Pallaste, im Monat Nov. 1745. „

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