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Schatzkammer befunden hat und später auf dem Wege über
die Sammlung des königl. preussischen Gesandten Baron
Werther in die Berliner Galerie gewandert ist.1)
So gut wie nachgewiesen ist das Geschenk in Form
eines kostbaren Gemäldes von Frans Mieris dem älteren an
den Gouverneur von Siebenbürgen Baron Bruckenthal. Mit
der Bruckenthal’schen Sammlung kam das erwähnte Bildchen
nach Hermannstadt.2 * * 5)
Eine Ausfuhr anderer Art aus Wien ist durch die Verschie-
bungen kaiserlichen Besitzes von der Hauptstadt auf die
Schlösser und in die Provinzsammlungen gegeben. Dabei blieb
eine neuerliche Einreihung in die Wiener Galerie gewöhnlich
Vorbehalten. Sie ist denn auch in einigen Fällen erfolgt.
Eine Besitzverschiebung, die einen derlei Export aus
Wien bedeutet, ist es auch, wenn z. B. aus der fürstlich
Liechtenstein’schen Galerie in Wien ab und zu Bilder nach
Feldsberg, Eisgrub und in andere fürstliche Schlösser gebracht
werden.
Hier sei als ein noch weiteres Beispiel erwähnt, dass
eine nennenswerthe Anzahl von Bildern im Winter 1896
1) Dieser Nachweis ist neu, ergibt sich aber unzweifelhaft aus
der Literatur über die Wiener Schatzkammern, besonders aus einem
Regest des rJahrbuchs der kunsthist. Sammlungen d. A. H. Kaiser-
hauses”, Bd. X, S. CCXLIV, im Zusammenhänge mit den Angaben der
Berliner Kataloge (zu Nr. 574A). — Auch der in jüngster Zeit von
der Berliner Galerie erworbene L. v. Leyden: Madonna mit musicirenden
Engeln stammt aus einer alten Wiener Sammlung und war 1821 in der
Galerie Angoisse, später bei Felsenberg.
2) Vgl. „Siebenbürgisch-deutsches Tageblatt” vom 29. Nov. 1894
(Nr. 6376) und Repertorium für Kunst-Wissenschaft, XIX. Bd., S. 112 f.
Ein ähnlicher Fall scheint bei einem römischen Bilde vorzuliegen, das
gleichfalls in der Bruckenthal’schen Galerie zu Hermannstadt bewahrt wird.
5
Frimmel.
Schatzkammer befunden hat und später auf dem Wege über
die Sammlung des königl. preussischen Gesandten Baron
Werther in die Berliner Galerie gewandert ist.1)
So gut wie nachgewiesen ist das Geschenk in Form
eines kostbaren Gemäldes von Frans Mieris dem älteren an
den Gouverneur von Siebenbürgen Baron Bruckenthal. Mit
der Bruckenthal’schen Sammlung kam das erwähnte Bildchen
nach Hermannstadt.2 * * 5)
Eine Ausfuhr anderer Art aus Wien ist durch die Verschie-
bungen kaiserlichen Besitzes von der Hauptstadt auf die
Schlösser und in die Provinzsammlungen gegeben. Dabei blieb
eine neuerliche Einreihung in die Wiener Galerie gewöhnlich
Vorbehalten. Sie ist denn auch in einigen Fällen erfolgt.
Eine Besitzverschiebung, die einen derlei Export aus
Wien bedeutet, ist es auch, wenn z. B. aus der fürstlich
Liechtenstein’schen Galerie in Wien ab und zu Bilder nach
Feldsberg, Eisgrub und in andere fürstliche Schlösser gebracht
werden.
Hier sei als ein noch weiteres Beispiel erwähnt, dass
eine nennenswerthe Anzahl von Bildern im Winter 1896
1) Dieser Nachweis ist neu, ergibt sich aber unzweifelhaft aus
der Literatur über die Wiener Schatzkammern, besonders aus einem
Regest des rJahrbuchs der kunsthist. Sammlungen d. A. H. Kaiser-
hauses”, Bd. X, S. CCXLIV, im Zusammenhänge mit den Angaben der
Berliner Kataloge (zu Nr. 574A). — Auch der in jüngster Zeit von
der Berliner Galerie erworbene L. v. Leyden: Madonna mit musicirenden
Engeln stammt aus einer alten Wiener Sammlung und war 1821 in der
Galerie Angoisse, später bei Felsenberg.
2) Vgl. „Siebenbürgisch-deutsches Tageblatt” vom 29. Nov. 1894
(Nr. 6376) und Repertorium für Kunst-Wissenschaft, XIX. Bd., S. 112 f.
Ein ähnlicher Fall scheint bei einem römischen Bilde vorzuliegen, das
gleichfalls in der Bruckenthal’schen Galerie zu Hermannstadt bewahrt wird.
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Frimmel.