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ist vielleicht Abraham Hondius der seltenste. Auch Verbeek,
Voorhout kommen vor neben vielen, weit bekannteren Meistern,
wie Bramer, Van Goyen, Slingelandt, Ryckaert, Sneyders,
deren Namen fast alle in ausgesuchter Weise verballhornt
sind. Jouvenet und Simon Vouet sind richtig angeführt. Pado-
vanino heisst „Baduanino”. Statt Van den Hoeck (spr. Huck)
liest man „Van der Höck” und was der Missverständnisse
mehr wären.
In den Zwanzigerjahren und späterhin nimmt die Zahl
der Gemäldeversteigerungen auffallend zu. Wie wir schon an
den Listen der Galeriebesitzer und Bilderhändler bemerken
konnten, gab es im ersten Viertel des Jahrhunderts einen
unverkennbaren Aufschwung im Wiener Sammelwesen, wenig-
stens so weit es Gemälde betrifft. Nach und nach stellt sich
eine sehr merkliche Bilderbewegung ein, die auch zu einem
starken Export Anlass gibt. Der Ausfuhr von Werken ein-
heimischer Maler wurde oben schon gedacht. Wir haben aber
noch vom Export im allgemeinen Sinne zu reden,
von einer Bilderausfuhr überhaupt, ohne Unterschied der
Nationalität und des Entstehungsortes. Sind eingewanderte
Bilder einmal jahrelange Bestandtheile von Sammlungen ge-
wesen und werden sie dann fortgeführt, so kann man sie in
keiner Weise mehr dem Transitverkehre zuweisen. Sie sind
dann Wiener Besitz geworden, und ihre Ausfuhr bedeutet
einen „Export”. Die Bilderausfuhr in diesem allgemeinen
Sinne ist in gar mannigfacher Weise erfolgt. So kamen
beispielsweise aus der Kaiserlichen Galerie im Laufe der
Zeiten viele Bilder fort, von denen man annehmen kann,
dass sie als Geschenke abgegeben wurden. Dies scheint der
Fall zu sein bei dem hochinteressanten Bilde des Lukas van
Leyden : die Schachpartie, das sich ehedem in der Wiener
ist vielleicht Abraham Hondius der seltenste. Auch Verbeek,
Voorhout kommen vor neben vielen, weit bekannteren Meistern,
wie Bramer, Van Goyen, Slingelandt, Ryckaert, Sneyders,
deren Namen fast alle in ausgesuchter Weise verballhornt
sind. Jouvenet und Simon Vouet sind richtig angeführt. Pado-
vanino heisst „Baduanino”. Statt Van den Hoeck (spr. Huck)
liest man „Van der Höck” und was der Missverständnisse
mehr wären.
In den Zwanzigerjahren und späterhin nimmt die Zahl
der Gemäldeversteigerungen auffallend zu. Wie wir schon an
den Listen der Galeriebesitzer und Bilderhändler bemerken
konnten, gab es im ersten Viertel des Jahrhunderts einen
unverkennbaren Aufschwung im Wiener Sammelwesen, wenig-
stens so weit es Gemälde betrifft. Nach und nach stellt sich
eine sehr merkliche Bilderbewegung ein, die auch zu einem
starken Export Anlass gibt. Der Ausfuhr von Werken ein-
heimischer Maler wurde oben schon gedacht. Wir haben aber
noch vom Export im allgemeinen Sinne zu reden,
von einer Bilderausfuhr überhaupt, ohne Unterschied der
Nationalität und des Entstehungsortes. Sind eingewanderte
Bilder einmal jahrelange Bestandtheile von Sammlungen ge-
wesen und werden sie dann fortgeführt, so kann man sie in
keiner Weise mehr dem Transitverkehre zuweisen. Sie sind
dann Wiener Besitz geworden, und ihre Ausfuhr bedeutet
einen „Export”. Die Bilderausfuhr in diesem allgemeinen
Sinne ist in gar mannigfacher Weise erfolgt. So kamen
beispielsweise aus der Kaiserlichen Galerie im Laufe der
Zeiten viele Bilder fort, von denen man annehmen kann,
dass sie als Geschenke abgegeben wurden. Dies scheint der
Fall zu sein bei dem hochinteressanten Bilde des Lukas van
Leyden : die Schachpartie, das sich ehedem in der Wiener