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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0650
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63G

Moderne Gemälde.

Die Behandlung dieser Abtheilung der Galerie wird eine
andere sein, als sie oben für die Säle mit alten Bildern ge-
wählt worden. Verschiedene Gründe bewegen mich dazu, von
denen folgender am meisten ins Gewicht fällt. Ueber kurz
oder lang wird eine neue Anordnung der modernen Bilder
unvermeidlich sein. Würde ich, wie bei den allen Meistern
eine Art Führer geben, so wäre dieser Abschnitt meiner Arbeit
sofort veraltet, sobald eine Neuordnung platzgegriffen hätte.
Ferner ist es kaum zu verkennen, dass es dem Wesen einer
objectiv gefassten Geschichte der Sammlung vielmehr ent-
spricht, wenn das ältere, oftmals durchgesiebte Kunstgut
mehr betont wird, als die Erscheinungen der jüngsten Zeit,
denen noch allerwärts der Parteien Gunst und Hass eine
sichere Beurtheilung vorenthält. Ich gebe also keinen Katalog,
der gleichmässig alles verzeichnet, sondern nur knappe Mit-
theilungen über einige Hauptbilder oder Hauptgruppen aus
den Zeiten, die man gar nicht mehr mit vollem Rechte zur
modernen KunstbewTegung rechnet. Je näher der wogenden
Gegenwart, desto spärlicher werden meine Angaben sein. So
weit als thunlich, wird der Zeitpunkt der Erwerbung bei den
meisten Bildern angegeben. Auf die Aufstellung[) wird so

t) Ich schreibe im Spätherbst i8q8. Die Säle für moderne
Bilder sind gesperrt, da eine grosse Anzahl von Gemälden zur Jubi-
läumsausstellung ins Künstlerhaus gebracht worden ist, zum Miss-
vergnügen aller derer, die sich von der Jubiläumsschau verhältniss-
mässig neue Eindrücke versprochen haben. Bis ich zu den weiteren Ab-
schnitten der Geschichte unserer Wiener Galerien fortschreite, in denen
noch mehrmals von der Malerei des 19. Jahrhunderts zu sprechen sein
 
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