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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0077
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G3

gedrucktes Verzeichniss der Galerie Liechtenstein an die
Oeffentlichkeit. 1783 erschien der Mechel’sche Katalog der
Belvederegalerie. Als ältesten selbstständigen Wiener gedruckten
Au ctionskatalog muss ich nach dem mir vorliegenden Material
den Mechetti’schen Katalog von 1790 bezeichnen, der aber
jahrelang ohne Nachfolge geblieben zu sein scheint. Gelegent-
lich finden sich Verzeichnisse von Gemäldesammlungen, die
zu verkaufen waren, in der „Wiener Zeitung” mitgetheilt,
welche seit 1780, wie bekannt, das Wienerische Diarium
in seinem Berufe abgelöst hatte. Selten wird in diesen Ver-
zeichnissen mehr geboten, als eine trockene Reihe von Maler-
namen, die begreiflicherweise, weil ohne Angabe des eigent-
lichen Bildes, kaum von irgendwelchem Interesse ist. Auch
wenn man das Glück hat, zu irgend einer solchen Zeitungs-
ankündigung eine handschriftliche Ergänzung zu finden, bleibt
eine grosse Enttäuschung nicht aus. Zu dem Wenigen, das
man etwa aus den Verzeichnissen der Privatsammlungen jener
Jahre entnehmen kann, gehört die Beobachtung, dass damals
in Wien ungleich mehr italienische Bilder auf den Markt
gekommen sind, als einige Jahrzehnte später. Durch einen
verhältnissmässig vortrefflichen Katalog, der 1811 veröffent-
licht worden ist, zeichnete sich die Birkenstock’sche Verstei-
gerung (von 1812) aus. Das ansehnliche Bändchen, welches
die ganze Kunstsammlung umfasst, ist sogar illustrirt, freilich
nicht in Bezug auf die Gemälde. 1815 war „in der Schauflers
gasse im Arnfeldischen Hause Nr. 31 im 3. Stocke” eine
Versteigerung, die nicht ohne Interesse gewesen zu sein scheint
und für die ein gedruckter Katalog ausgegeben wurde. Leider
wurde der Gemäldebesitzer verschwiegen. Eine „heilige Fa-
milie” von Timoteo Viti fällt im Kalalog durch den seltenen
Namen auf. Unter den niederländischen Namen dieser Auction
 
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