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Fritz, Rudolf
Ueber Verfasser und Quellen der altfranzoesischen Estoire de Seint Aedward le Rei — 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.53125#0008
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8

nach des Bekenners Tode, d. h. Harolds II. Thron-
besteigung, desselben Sieg über seinen Bruder Tos-
tin bei Stamfordebridge und seine Niederlage und
Tod in der von Wilhelm dem Eroberer gewonnenen
Schlacht bei Hastings (14. Okt. 1066). Dazwischen
flicht er Erzählungen von Wundern ein, die an
Edwards Grabe geschehen, und schliesst endlich
mit einem Bericht über die erste Oeffnung des
Sarkophages, in dem der König ruhte (im Jahr
11 O2)1)
b) Andere Biographien König Edwards und ihr
Verhältnis zur „Estoire“.
Derselbe Stoff ist äusser von dem Verfasser der
„Estoire“ noch von manchem Geschichtsschreiber
und Dichter bearbeitet worden:
1) Die 1. Lebensbeschreibung hat ein dem Namen
nach nicht bekannter Zeitgenosse des Königs ge-
dichtet, der mit seiner zwischen 1066 und 1074 ver-
fassten, aus Prosastücken und Hexametern zusam-
mengesetzten „Vita Aedwardi Regis, qui apud
Westmonasterium requiescit“, der Königin Edi-
tha, Edward’s Witwe, ein Geschenk machte2).
2) Dieses Werk hat Osbert (oder Osbern) von
Clare, Prior zu Westminster, als Grundlage für die
„Vita Sancti Edwardi Regis et Confessoris“
benutzt, die er gegen 1141 schrieb und dem päpst-
lichen Legaten Albericus, Bischof von Ostia, wid-
mete3).
') v. v. 4639 - 4686.
2) abgedruckt: Lives S. 387—435.
vgl. auch Lives S. XXXI ff.
3) O. v. Clare, Prior zu Westminster seit 1136, gestorben
ca. 1170. — Er verfasste die „Vita S. Edw. Reg. et. Conf.“ an-
lässlich einer Reise nach Rom, die er unternahm, die Heilig-
sprechung König Edwards des Bekenners zu erwirken. Er er-
reichte damals (ca. 1141) jedoch seinen Zweck nicht, sondern die
Heiligsprechung erfolgte erst 1161. Das Werk ist noch nicht
 
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