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Frommel, Otto
Die päpstliche Legatengewalt im deutschen Reiche während des zehnten, elften und zwölften Jahrhunderts — Heidelberg: Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.54722#0016
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Gebehard von Salzburg erhielt einen scharfen Verweis, weil er es
versäumt hatte, dem Nachfolger Alexanders ein schriftliches Zeichen
seiner zuverlässigen Gesinnung zu gebens.
Vor allem aber gelang es Erzbischof Siegfried von Mainz nicht,
unter Gregor in ein freundlicheres Verhältnis zum römischen Stuhl
zu treten als unter Alexander II. Siegfried wurde mit sechs seiner
Suffragane auf die Fastensynode 1094 nach Rom geladen, um über
seine Amtsführung Rechenschaft abzulegen?). Auch der Bischof Gebe-
hard von Prag befand sich unter den Geladenen. Die Legaten
(s. S. 12) hatten Gebehard, gedrängt durch Kundgebungen des
Volks, seine amtlichen Funktionen wieder gestattet, ihm dagegen den
Bezug seiner Einkünfte dauernd verweigert. Gebehard motivierte
infolgedessen die Unterlassung der ihm vom Papst schon länger an-
befohlenen Reise nach Rom mit dem Mangel an den nötigen Reise-
mitteln. Gregor hob die Maßregel seiner Legaten auf, entzog
dagegen Gebehard von neuem seine Amtsbefugnisse und citierte ihn
auf den Palmsonntag 1094 nach Rom^).
Erzbischof Siegfried war nicht auf der Synode erschienen. Er
entschuldigte sich mit Krankheit, verharrte übrigens, wie aus einem
Brief Gregors hervorgeht"), bei seinem Entschluß, die Prager An-
°) Jahrbücher, a. a. O., S. 301.
') Jahrbücher, a. a. O., S. 305.
s) Lag. I, 44. Jaffe, Bibl. II, S. 62.-ns — al>8entationi8 tuae morain
vel oeea8ionem diutiua det'enders possis, neesWitatein, Pis, te urgeri in eiÜ8tola
tua eon<iu6stu8 ss, ei impsdimentuin ad no8 veniendi removers deerevimu8.
Ita^us praö8önti auetoritats tidl re8tituimu8 et tönend» eoneediinus, auae-
eungue a legati8 nv8tri8, Bernardo videlieet et (iregorio, praeter epieeopale
oküeiuin tibi interdieta 8nnt: iMoniam te, expoliatuin redns eeelö8iae tuae,
-ooncinerendo exeu8a8. — — ^.mmo»einu8 igitur st — praseipimu8, ut —
in ranÜ8 palmarum apv8tolica adire limina non praetsrmitta8. —
°) Jahrbücher, a. a. O., S. 360. Jaffe II, S. 78. Rex. I, 60. I'ervenit
ad aure8 no8tr»8 Piaedam de te indigna relativ eui neauac>uam lldem ad-
bidui88emn8, ni8i auod in Iittsri8 tui8, aua8 de can8a deromiri Lragen8i8 et
dobanni8 LIoraven8i8 epi8eoporuin noki8 direxiöti, idem in animurn tuum te
induxi88ö intellsximu8: videlieet, ut negotium, Huod ip8i liabent ad iuviesm —
 
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