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lich gerichteten Elemente bezweckt, was in diesem Augenblick um so
eher möglich war, als Heinrich IV., durch den Abfall seines Sohnes
Konrad in Italien festgehalten, an eine Sprengung dieses Bundes
nicht denken konnte. So kam es in Ulm zu dem wichtigen Beschluß
der schwäbischen Großen, daß man in weltlichen Dingen dem Herzog
Berthold, in geistlichen dem Bischof von Konstanz gehorchen wolle").
Endlich beschloß man dort einen Landfrieden, vom 25. November bis
Ostern und von da für zwei weitere Jahre. Ausgeschlossen davon
blieben Gebhards Gegner, Arnold und seine Getreuen. Dieser Land-
friede fand durch Herzog Bertolds energische Haltung eine Ver-
breitung über das ganze obere Deutschland, ja bis hinein nach
Ungarn*").
Au Stelle des kaiserlichen Regiments trat damit mehr und mehr
das der päpstlichen Partei mit ihren Führern, den Herzögen
Berthold, Welf und Bischof Gebhard von Konstanz. Das zeigte
sich besonders deutlich auf einer Synode zu Konstanz vom 2. bis
8. April 1094, der Gebhard präsidierte. Wer bei simonistischen
und nikolaitischen Priestern die Messe hörte, wurde mit dem Banne
bedroht. Ferner führte der Legat eine neue, in Konstanz bisher un-
bekannte Fastenordnung nach römischer Sitte in seiner Diözese ein.
Hier trat auch Adelheid, Kaiser Heinrichs zweite Gemahlin, mit
Klagen gegen ihren Gatten auf und suchte ihre Flucht aus Italien
vor der Versammlung zu rechtfertigen**). Im März 1095 weilte
Gebhard auf der Fastensynode zu Piacenza. Im Auftrage des
Papstes weihte er zusammen mit Erzbischof Diemo von Salzburg
und Bischof Ulrich von Passau den designierten Arnulf von Mailand,
der die Investitur von König Konrad genommen*?), dies Vergehen

2) Leruoläi Okroii. I. e. I» quo eonventu tirmissims Isu6g.tum sst, ut
Ovustsutisusi exiseoxo omuimoäis sseuuäum Statuts, esuonuin oüsäirstur, kt
ut äuei Lertüsläo st oomitidus seeunüurn leZem tAewsunoruin nüseeuuäsretur.
i») Lsrnoläi Obrou. N8. 458.
") Leruoläi Okrou. I. e.
>2) Giesebrecht, III, 655.
 
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