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auf den sie sich am spätesten ausdehnt. Diese Verkümmerung ist nicht immer auf beiden Seiten
gleich; sie kann auch auf der einen Seite (links) weiter vorgeschritten sein als auf der andern
(rechten) Seite.

4. An den Extremitäten beginnt die Verkümmerung peripherisch an den Fingern durch
Wegfall der Endphalangen. Die Finger verkümmern in der Regel von aussen her, indem zuerst
der 5., dann der 4. u. s. w. wegfallen. Der Garpus und Tarsus neigen zur Umbildung in Knorpel,
während Mittelhand und Mittelfuss knochig bleiben. An der hintern Extremität (ob auch an der
vordem, müssen spätere Untersuchungen bestätigen) sind 2 Arten der Verkümmerung zu unter-
scheiden, eine abstumpfende und eine verschmälernde. Alle peripherischen Knochen, die nach
aussen hervorragen, können Nägel tragen. Diese sind nicht ausschliessliches Eigenthum der
Phalangen.

5. Am Brustschultergürtel erstreckt sich die Verkümmerung der Reihe nach über Epi-
sternum, Sternum, Clavicula, Pars coracoidea, Scapula bis zum gänzlichen Wegfalle aller Schulter-
theile. Vom Epistemum verkümmern zuerst die unpaaren Aeste, meist der vordere früher als der
hintere (ausser bei Seps), wodurch die Verbindung mit der Clavicula aufgehoben wird, später die
seitlichen Aeste bis zum vollkommenen Fehlen des Episternums. Das Sternum trennt sich zuerst
von den Rippen durch Wegfall.der Sternocostalleisten, von denen die seitlichen hinteren am späte-
sten verschwinden. Diese Sternocostalleisten verkümmern nicht gleichzeitig mit der vordem Extre-
mität, sondern können auch nach Wegfall derselben noch vorhanden sein (die atypischen Pygopus
und Ophiodes). Am Sternum selbst beginnt die Verkümmerung zuerst am hintern Ende, das von
der spitzen Form ausgehend der Reihe nach convex, geradlinig bis concav wird. Rudimente von
Sternocostalleisten, die aber von den Rippen entfernt sind, können auch noch übrig bleiben (Lialis).
Bei sehr zunehmender Verkümmerung theilt es sich in 2 paarige sehr kleine Knochen (?)-Platten
(Acontias meleagris). Die Scapula verkümmert vom Suprascapulare aus. An der Pars coracoidea
beginnt die Reduction an der Medianlinie. Die Verbindung des Coracoids mit dem Sternum. wird
immer lockerer bis zur völligen Trennung. Im vordem Theile greift es median bei den vollkomme-
nen Sauriern über das der Gegenseite; bei fortschreitender Verkümmerung rücken die medianen
Ränder zurück bis zur blossen Berührung, die dann oft mit Verschmelzung zu einem Knorpelstück
(Pseudopus, Ophisaurus) und zugleich mit bedeutender Verdickung (Acontias) verbunden ist, und
vollkommenen Entfernung von einander (Seps). Der Verkümmerung der medianen Theile geht eine
Umwandlung in Knorpel vorher. Die zahlreichen Fenster (bei Euprepes 3) schwinden bis zu einem
oder fallen ganz weg. Die Clavicula verkümmert von der Mitte aus, indem der mediane breite Theil
sich verschmälert. Bei Acontias hört sie auf ein selbstständiger Knochen zu sein. Die Gelenk-

Ad i. Th. I, Cap. I, § \ b, § 2 b, Cap. III, § 7 b, § 8 a 2—e 2. — Th. H, Cap. I, § I a, § 3 a.

Ad 5. Th. I, Cap.. I, § t a, § 2 a, § 3 a—i. — Th. II, Cap. h, § i b. Diese »Verkümmerung der Reihe nach«
bezieht sich auf den Wegfall; sie beginnt gleichzeitig und nicht erst bei den folgenden Knochen nach Wegfall des vor-
hergehenden.
 
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