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Dritter Theil.

Ergebnisse.

1. Der Brustschultergürtel der Saurier besteht aus dem unpaaren Sternum und Epi-
sternum und der paarigen Scapula, Pars coracoidea (mit Procoracoid) und Glavicula. Zwischen
Brust und Schulter besteht eine doppelte Verbindung: die zwischen Brustbein und Coracoid und
die zwischen Episternum und Clavicula. Die Cavitas glenoidalis wird von der ohne Grenzen ver-
wachsenen Scapula und Coracoid gebildet. Die vordere Extremität besteht aus Humerus, Ra-
dius und Ulna, dem aus 9 Knochen gebildeten Carpus, den 5 Metacarpalien und den Phalangen,
die 21 für den ersten, 3 für den 2. und 5., 4 für den 3. und 5 für den 4. Finger zählen. Das Becken
besteht aus dem paarigen Os ilei, Os ileopectineum und Os puboischium, von denen die beiden
letzteren mittelst medianer Knorpelstücke zur Symphysis ileopectinea und pubica vereinigt sind; der
dem Os ischii homologe Theil des Os puboischium nimmt an der Bildung der Symphysis pubica
keinen Antheil. Das Acetabulum wird von den mit Grenzen verwachsenen Os ilei, ileopectineum
und puboischium gebildet. Die hintere Extremität besteht aus Femur, Tibia und Fibula, dem
aus 4 oder 5 Knochen zusammengesetzten Tarsus, dem Metatarsus und den Phalangen, die abge-
sehen von der Grösse nicht von denen der vorderen Extremität verschieden sind.

2. Diese Knochen sind bei den schlangenähnlichen Sauriern verkümmert, d. h. aus ur-
sprünglich vollkommeneren Bildungen zu unvollkommneren reducirt oder wenigstens an Grösse
oder Festigkeit der Theile vermindert.

3. Die Verkümmerung der Knochen beginnt an allen Theilen des Brustschultergürtels,
Beckengürtels und der Extremitäten, aber in sehr verschiedener Stärke: an den Extremitäten viel
bedeutender als an den centraleren Gürteln. Die Gegend der Gelenkhöhle ist der Centralpunkt,

Ad i. Theil I, Cap. I, § I, Cap. III, § 7.

Ad 2. s. p. 59, Anni. 2.

Ad 3. Betreffs der späten Verkümmerung der Gelenkhöhlengegend vergl. die Verhältnisse bei den Urode-
len. — Für die ungleichmässige Verkümmerung auf beiden Seiten, die mit der ungleichen Ausbildung der Lungen pa-
rallel geht, vergl. Humerus von Pseudopus p. 31, hintere Extremität von Lialis p. 40, Becken von Acontias melea-
gris p. 43.
 
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