Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
490 Max Fürbringer,

Pars scapularis s. Caput scapulare (Subscapu-
laris) (sbsc). Kleiner dorsaler Teil, der von dem hinteren Be-
reiche (Hinterrand und daran grenzender Innen- und Außensaum)
der ventralen Hälfte der knöchernen Scapula hinter der Anheftung
des Lig. sterno-scapulare internum entspringt und mit ziemlich
kurzen Fasern nach der Insertion zu verläuft, wobei er au
seiner Außenfläche von dem M. scapulo-humeralis posterior ge-
deckt wird1).

Pars coracoidea s. Caput coracoideum (Subcora-
coideus) (sie). Viel (5 bis 6mal) größere ventrale Portion, die
nahezu von dem ganzen, nicht von den Befestigungsstellen der Mm.
sterno-coraeoidei interni und coraco-brachialislongus eingenommenen
Teile der Innenfläche des Coracoides, d. h. reichlich von den
lateralen 3/5 desselben, entspringt (wobei sie von den durch das
Foramen supracoraeoideum durchtretenden gleichnamigen Nerven
und Gefäßen durchbohrt wird) und einen aus recht langen Fasern
gebildeten breiten Muskel bildet, der lateral völlig mit der Pars
scapularis verschmolzen ist und, stark konvergierend, über das
Schultergelenk (mit dessen Kapsel verbunden) hinweg an das Tuber-
culum mediale humeri geht, wo er kräftig sehnig-muskulös inseriert..

Innerviert durch den N. subcoracoscapularis (N.sbcsc), der
mit mehreren ziemlich früh selbständig werdenden Zweigen sich
an der Innenfläche des Muskels verbreitet2).

Der Muskel entspricht dem M. subcoracoscapularis der Lacer-
tilier und zwar am meisten jener Vertreter derselben, bei welchen
die Pars scapularis gegen die Pars coracoidea in Entwickelung
zurücktritt. Bei Sphenodon erreicht dieses Mißverhältnis zu Un-
gunsten der P. scapularis den höchsten Grad; dasselbe ist, wie
die Verkürzung der betreffenden Fasern und die Beschränkung

1) Damit deckt sich Nbwman's Beschreibung, der den Muskel
von der Innen- und Außenfläche nicht nur der knöchernen, sondern
auch der knorpeligen Scapula (Suprascapulare) entspringen läßt und
den Ursprung vom Coracoid gar nicht erwähnt, in keiner Weise.
Diese Angaben würden eher auf den Subscapularis der Crocodile
passen. — Osawa giebt eine richtige Beschreibung des Muskels.

2) Osawa läßt das Caput coracoideum (Caput coracoides Osawa)
außer durch den N. subcoracoscapularis (N. subscapulo - coraco-
brachialis Osawa) auch noch durch einen Ast aus dem N. coraco-
brachialis innerviert werden. Ich fand bei keinem der von mir
untersuchten Exemplare etwas derartiges und halte die reine Ver-
sorgung durch den N. subcoracoscapularis fest.
 
Annotationen