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Friedrich Arnold.
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den Gefühlssinn, Geschmackssinn, Geruchssinn, Gehörssinn und
Gesichtssinn. Namentlich die Abschnitte über den Geschmacks-,
Geruchs- und Gehörssinn sind durch gründliche Behandlung und
eine Fülle feiner und richtiger Beobachtungen und Bemerkungen
ausgezeichnet; überall merkt man, daß sich mit dem Physiologen
ein hervorragender Anatom verbindet. — Das Kapitel über
„Inneres Seelenleben" gibt auf breitester anatomischer Basis
eine Darstellung 1. der Beziehungen der Seele zu den Sinnen und
Bewegungen, vermittelt durch die Tätigkeiten der animalen Nerven,
2. der inneren Vorgänge des Seelenlebens, bedingt durch die
Tätigkeiten des Rückenmarkes und Gehirns, 3. der Beziehungen
der Seele zu den somatischen Tätigkeiten, vermittelt durch das
vegetative Nervensystem, 4. der Wechselbeziehungen der Empfin-
dungen, Bewegungen und plastischen Wirkungen der Seele, Kon-
sense und Sympathien, und 5. der Zustände der Seele während
des Schlafs. Ein großer Teil dieser Ausführungen fußt auf Arnolds
speziellstem Arbeitsgebiete; dem entspricht die in jeder Hinsicht
genau durchgeführte und überwiegend originelle Bearbeitung.
Allenthalben werden wichtige Gesetze aufgestellt, von denen der
größere Teil noch heutzutage Gültigkeit besitzt. Verschiedene
Angaben, namentlich sub 2. und 4. haben, wie natürlich, durch
die weiter vorgeschrittenen hirn-physiologischen Forschungen man-
cherlei Korrekturen erfahren. Dem Sympathicus wird noch eine
zu große Selbständigkeit vindiziert, doch weist Arnold dabei aus-
drücklich und sehr richtig auf die gegenseitige Abhängigkeit des
animalen und vegetativen Nervensystems hin. — Das die „Äuße-
rungen der Seele" betreffende letzte Kapitel bespricht in der
Einleitung die freiwilligen und unfreiwilligen Bewegungen und stellt
eine Anzahl Gesetze über die Muskeltätigkeit auf, dann behandelt
es 1. die mimischen und physiognomischen Bewegungen, 2. die
Stellungen und Lageveränderungen des Körpers und seiner Teile
und 3. die Stimme und Sprache. Namentlich die beiden letzten
Friedrich Arnold.
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den Gefühlssinn, Geschmackssinn, Geruchssinn, Gehörssinn und
Gesichtssinn. Namentlich die Abschnitte über den Geschmacks-,
Geruchs- und Gehörssinn sind durch gründliche Behandlung und
eine Fülle feiner und richtiger Beobachtungen und Bemerkungen
ausgezeichnet; überall merkt man, daß sich mit dem Physiologen
ein hervorragender Anatom verbindet. — Das Kapitel über
„Inneres Seelenleben" gibt auf breitester anatomischer Basis
eine Darstellung 1. der Beziehungen der Seele zu den Sinnen und
Bewegungen, vermittelt durch die Tätigkeiten der animalen Nerven,
2. der inneren Vorgänge des Seelenlebens, bedingt durch die
Tätigkeiten des Rückenmarkes und Gehirns, 3. der Beziehungen
der Seele zu den somatischen Tätigkeiten, vermittelt durch das
vegetative Nervensystem, 4. der Wechselbeziehungen der Empfin-
dungen, Bewegungen und plastischen Wirkungen der Seele, Kon-
sense und Sympathien, und 5. der Zustände der Seele während
des Schlafs. Ein großer Teil dieser Ausführungen fußt auf Arnolds
speziellstem Arbeitsgebiete; dem entspricht die in jeder Hinsicht
genau durchgeführte und überwiegend originelle Bearbeitung.
Allenthalben werden wichtige Gesetze aufgestellt, von denen der
größere Teil noch heutzutage Gültigkeit besitzt. Verschiedene
Angaben, namentlich sub 2. und 4. haben, wie natürlich, durch
die weiter vorgeschrittenen hirn-physiologischen Forschungen man-
cherlei Korrekturen erfahren. Dem Sympathicus wird noch eine
zu große Selbständigkeit vindiziert, doch weist Arnold dabei aus-
drücklich und sehr richtig auf die gegenseitige Abhängigkeit des
animalen und vegetativen Nervensystems hin. — Das die „Äuße-
rungen der Seele" betreffende letzte Kapitel bespricht in der
Einleitung die freiwilligen und unfreiwilligen Bewegungen und stellt
eine Anzahl Gesetze über die Muskeltätigkeit auf, dann behandelt
es 1. die mimischen und physiognomischen Bewegungen, 2. die
Stellungen und Lageveränderungen des Körpers und seiner Teile
und 3. die Stimme und Sprache. Namentlich die beiden letzten