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51J Friedrich Arnold. 51

infolge von Wegberufung befreundeter Kollegen, durch das Zu-
sammenstoßen extrem-politischer Richtungen unter den Professoren
und andere Vorkommnisse sich minder angenehm gestaltet hatten,
so entschloß sich Arnold, dem Rufe Folge zu leisten, und schied,
wenn auch sehr ungern, im März aus dem schönen Freiburg und
von seinen Schülern, die ihm bei seinem Abgange begeisterte Huldi-
gungen darbrachten.12 Seine Stelle wurde, zunächst provisorisch
und als Extraordinariat, seinem verdienten Prosektor Kobelt über-
tragen, der im Herbst 1846 sein definitiver Nachfolger wurde.

VI. Professor und Direktor in Tübingen.

(1845—1852.)

Am 10. April 1845 trat Arnold in die neue Stellung ein.

Die Universität Tübingen verfügte als die einzige des König-
reichs Württemberg über reichere Mittel als die Freiburger,
auch war die Frequenz der medizinischen Fakultät eine größere
als an der kleineren badischen Hochschule.13 Gleichwohl befand
sich die anatomische Anstalt bei Arnolds Ankunft in einem
wenig erfreulichen Zustande.

Arnolds Vorgänger Wilhelm v. Rapp, ein tüchtiger Zoolog
und Zootom, hatte in seiner Professur außer diesen Fächern auch
die menschliche Anatomie und Physiologie, sowie die pathologische
Anatomie in sich vereinigt — eine Anhäufung von Disziplinen,
denen keine menschliche Kraft gewachsen ist. Seine Neigung zog
ihn zur Zoologie und vergleichenden Anatomie; auf diesen Ge-
bieten hatte er auch ein ganz ansehnliches Museum geschaffen.
Um so dürftiger stand es um die anthropotomische Sammlung,
als Arnold die Anatomie und Physiologie des Menschen übernahm,
während v. Rapp die Zoologie, vergleichende Anatomie und patho-
logische Anatomie behielt. Aber auch von einer freien und voll-
ständigen Benutzung des anatomischen und physiologischen In-

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