47] Friedrich Arnold. 47
Abbildungen an. Das Kapitel über den „Ursprung oder die Er-
zeugung des Menschen" bespricht die Zeugungsarten organischer
Wesen im allgemeinen, wobei eingehend über die ungleichartige
und die gleichartige Zeugung oder Fortpflanzung (generatio aequi-
voca und homogenea s. materna) gehandelt wird. Erstere müsse
als möglich angenommen werden, geschehe aber nicht mit einem
Schlage, sondern gestalte sich durch allmähliche Entwicklung,
gleich allen Organismen. Von letzterer werden verschiedene Arten
unterschieden: durch Teilung (wobei auf die Achsenrichtung Wert
gelegt wird), durch Sprossenbildung, durch Keimkörner oder Keim-
kugeln (Blastosphaerae), durch Eier (mit den Unterabteilungen der
Generatio monogenea, digenea, androgynea und sexualis). Dann
wendet sich Arnold zu den Bedingungen der Zeugung und macht
eingehende Mitteilungen über Geschlechtsreife, Samen und seine
Entwicklung, Eier und ihre Bildung. Dieser Abschnitt weist
manches Gute auf, während die Polemik gegen die von Schwann
u. a. durchgeführte Vergleichung der Eier mit Zellen, die von Arnold
gegebene spezielle Bildungsgeschichte der Eier und seine physio-
logische Beurteilung der Eiweißhülle nicht als glücklich zu be-
zeichnen ist. Vieles Vortreffliche enthalten die von guter Beobach-
tung und feiner Überlegung zeugenden Ausführungen über die
Triebfedern des Zeugens, den Hergang des Zeugens oder die Be-
gattung, die Befruchtung und Empfängnis und das Wesen der Zeu-
gung. — Das zweite Kapitel über die „Entwicklungs- oder Bil-
dungsgeschichte des Menschen" bildet den umfangreichsten
Teil des Bandes und gibt eine Darstellung der genannten Embryo-
logie des Menschen in bewunderungswürdiger Ausführlichkeit.
Die erste Periode umfaßt die Zeit von der Befruchtung bis zum Er-
scheinen der Frucht, die zweite die Zeit von dem Erscheinen des
Embryos bis zur Reife der Frucht, die dritte Periode die Zeit von
der Geburt bis zum vollendeten Wachstum. In der ersten Periode
macht Arnold auf Grund zahlreicher Untersuchungen an Am-
Abbildungen an. Das Kapitel über den „Ursprung oder die Er-
zeugung des Menschen" bespricht die Zeugungsarten organischer
Wesen im allgemeinen, wobei eingehend über die ungleichartige
und die gleichartige Zeugung oder Fortpflanzung (generatio aequi-
voca und homogenea s. materna) gehandelt wird. Erstere müsse
als möglich angenommen werden, geschehe aber nicht mit einem
Schlage, sondern gestalte sich durch allmähliche Entwicklung,
gleich allen Organismen. Von letzterer werden verschiedene Arten
unterschieden: durch Teilung (wobei auf die Achsenrichtung Wert
gelegt wird), durch Sprossenbildung, durch Keimkörner oder Keim-
kugeln (Blastosphaerae), durch Eier (mit den Unterabteilungen der
Generatio monogenea, digenea, androgynea und sexualis). Dann
wendet sich Arnold zu den Bedingungen der Zeugung und macht
eingehende Mitteilungen über Geschlechtsreife, Samen und seine
Entwicklung, Eier und ihre Bildung. Dieser Abschnitt weist
manches Gute auf, während die Polemik gegen die von Schwann
u. a. durchgeführte Vergleichung der Eier mit Zellen, die von Arnold
gegebene spezielle Bildungsgeschichte der Eier und seine physio-
logische Beurteilung der Eiweißhülle nicht als glücklich zu be-
zeichnen ist. Vieles Vortreffliche enthalten die von guter Beobach-
tung und feiner Überlegung zeugenden Ausführungen über die
Triebfedern des Zeugens, den Hergang des Zeugens oder die Be-
gattung, die Befruchtung und Empfängnis und das Wesen der Zeu-
gung. — Das zweite Kapitel über die „Entwicklungs- oder Bil-
dungsgeschichte des Menschen" bildet den umfangreichsten
Teil des Bandes und gibt eine Darstellung der genannten Embryo-
logie des Menschen in bewunderungswürdiger Ausführlichkeit.
Die erste Periode umfaßt die Zeit von der Befruchtung bis zum Er-
scheinen der Frucht, die zweite die Zeit von dem Erscheinen des
Embryos bis zur Reife der Frucht, die dritte Periode die Zeit von
der Geburt bis zum vollendeten Wachstum. In der ersten Periode
macht Arnold auf Grund zahlreicher Untersuchungen an Am-