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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 5.1897

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Steiner, J.: Archäologische Landesaufnahme im Jahr 1896 und im Frühjahr 1897
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https://doi.org/10.11588/diglit.27823#0023
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17

Steinbruch deutlich zeigt. Am Südwestrand liegt noch ein kleiner
Wall, ähnlich wie beim Stürzel und Königsbühl.

Auf der Höhe 713,7, etwa 900 m südlich von Lauterburg,
ziehen sich auf 4—6 m Entfernung zwei kleine Wälle hin. Es sind
dies ohne Zweifel die Reste einer römischen Strasse.

Schloss L i n d a c h iiegt 4 km nordöstlich von Gmünd am An-
fang des Pfaffenbachthals und beherrscht die Strasse vom Lein- ins
Remsthal. Gegen Westen schützt es ein 20 m hoher, sehr steiler
Hang, gegen Norden und Osten ein breiter, 5 m tiefer Graben, der
sicherlich auch die Südseite abschloss.

Der Schlossberg bei Waldau schützt den alten Aufgang
vom Waldauer Tlial; er bildet ein Dreieck, dessen Grundlinie (Ost-
seite) 140 m und dessen Höhe 100 m beträgt. Erst später wurde
er in zwei Teile geteilt, indem man von Süd nach Nord durchbrach,
um Steine zu gewinnen. Gegen Osten schützt ein Wall mit 5 m
tiefem Graben.

Die Schanze in Pfersbach liegt hart am Rande einer
Schlucht, die ins Waldauer Thal führt, dem vorgenannten Schloss-
berg gegenüber. Infolgedessen zeigt die Südwestfront keine Befesti-
gung; die anderen Seiten sind mit einem Graben umgeben. Der
nördliche Teil des Werkes ist eingeebnet. Im Innern wurde eine
Mauer von 9 m Länge blossgelegt; sie scheint einem quadratförmigen
Turm anzugehören.

Der Landgraben schliesst die Hochfläche zwischen Adelstetten
und Pfersbach an ihrer schmalsten Stelle ab, ist aber nur noch irn
Süden erkennbar; der Hauptteil ist aufgefüllt.

1 km westlich von Alfdorf und jenseits der Lein, die hier einen
scbarfen Bogen beschreibt, liegt am Ende eines sanft sich senkenden
Bergrückens die Schanze Leineck. Im Westen und Noi'den schützen
20 und 26 m breite, 6 m tiefe Gräben. Der Ost- und Siidhang
wird in halber Höhe durch eine im Winkel nach Südost vorspringende
Ebene untei'brochen; am östlichen Rand derselben ist ein kleiner
Wall sichtbar. Der oberste Teil, 34 m lang, 23 m breit und 20 m
über der Thalsohle gelegen, trägt eine im Yiereck gepflanzte Hecke;
unter der Südseite derselben befinden sich Mauerreste.

Das Wäscherschlössle ist wohl eines der ältesten Bauten
unseres Landes. Es liegt 3,5 km südöstlich von Lorch am oberen
Rand des Beutenbachthals. Gräben (16 —18 m breit und 6—8 m
tief) und Wälle umgeben es in Form eines Fünfecks. Die Südfront
ist eingeebnet; die Nordfront, in welche das neue Strässchen ein-
gerissen ist, entbehrt des vorliegenden Walles, da der verschärfte
Hang hier Schutz gewährt. Der westliche Wall ist schon halb ab-
getragen; in demselben wird ein Steinbruch betrieben.

Ausser dem eigentlichen Schloss sind noch Reste von Mauern
vorhanden, ebenso von einer quadratförmigen Erdschanze, welche
dasselbe umgab. Es wurde im Jahr 1895 vom Bezirksbauamt Welz-
heim aufgenommen. Die Flurkarte hat Oberstudienrat Padlds in Yer-
wahrung.

Fundberichte. Y. 1897. 2
 
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