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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

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Vorgeschichtliche Metallzeit
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Ringwälle
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Goessler, Peter: 2. Die prähistorischen Befestigungen auf dem Lemberg bei Feuerbach
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0040
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2. Die prähistorischen Befestigungen auf dem Lemberg bei Feuerbach.
Von Dr. Goessler.
Mit 2 Abbildungen.
Der Plan der Erstellung eines Reservoirs für die Strohgäu-Wasser-
versorgung der Gemeinden Korntal, Weil i. D. und Berkheimer Ho-
auf dem „Horn“, dem westlichen Steilabfall des langgestreckten „Lem-
berg, machte zu Beginn des Jahres 1908 weitere Kreise aufmerksam
auf die 3 Abschnittswälle und Gräben, welche diese Bergzunge in nord-
südlicher Richtung gen Osten abschnüren. Stadtpfarrer KAELEE-Feuer-
bach hatte vor einigen Jahren als erster die Wissenschaft darauf auf-
merksam gemacht, und so veranlaßte das K. Landeskonservatorium
im Jahre 1904 die Abb. 2 wiedergegebene Aufnahme seines archäo-
logischen Topographen (Major z. D. Steiner). Aus Anlaß der Ver-
handlungen derselben Behörde mit der Stadtverwaltung Feuerbach
betreffs des Platzes für das genannte Wasserreservoir1 entsprach der
Gemeinderat der Stadt Feuerbach bereitwillig unserem Antrag, für
eine archäologische Aufklärung der mancherlei auch in den Tages-
zeitungen lebhaft diskutierten Fragen über Zweck, Konstruktion und
Alter der Anlage ihre Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. Die
Grabung, in deren 1. Hälfte Dr. SONTHEIMER-Stuttgart dem Verfasser
assistierte, fand statt vom 22. Juni bis 4. Juli. Es wurde mit durch-
schnittlich 6 vom Tiefbauamt gestellten Arbeitern gegraben, zu denen
an den 2 letzten Tagen noch Verstärkung kam. Geometrische Auf-
nahmen (die mit einer Auswahl der gefundenen Scherben im Rat-
haus in Feuerbach aufbewahrt werden), besorgte Stadtgeometer
Frank. Die Kosten für 10 durch BERTHOLD-Feuerbach gemachte
photographische Aufnahmen übernahm Dr. Hauff (durch Vermittlung
von Stadtpfarrer Kali.ee). Allen diesen, vor allem dem Gemeinderat
und Stadtschultheiß Geiger, möchte Verf. hiermit den herzlichsten
Dank sagen.
A. Die allgemeine Situation2.
Drei Wälle mit Graben Überspannen den Westausläufer des
langgestreckten Lembergs, der von Osten her mit einer Erhebung
von 80—100 m (NN. 383 unweit des östlichsten Walls ist Maximum)
über dem Tale von Zuffenhausen her ansteigt; die Westkuppe, das
Horn, senkt sich nach dem Talgrunde bei Weil im Dorf, der seine Ge-
wässer zur Glems entsendet, in sehr raschem Fall um etwa 50 m. Die
1 Dasselbe ist jetzt etwas unterhalb des Horns an dessen Nordseite
im Wald der K. Hofkammer erbaut.
2 S. darüber Kallee, Die vorgeschichtliche Volksburg auf dem Lem-
berg bei Feuerbach. Scliwäb. Merkur, 22. Februar 1908, No. 58 (Sonn-
tagsbeilage).
 
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