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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 3.1926

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Fundberichte
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Römische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43774#0084
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72

fcA F OÄ3
Abb. 36. Amphorenstempel von Benningen.
'1-2 nat. Gr.

B ö c 1< i 11 g e n. 1. Beim Neubau Schober in der Nähe des Kastells
wurden im Mai 1924 etwa acht 1—1,3 m tiefe schutterfüllte Gruben an-
getroffen. Funde: Scherben, Bodenstempel IANVF, Nägel, bronzene Salben-
spachtel, Fibel mit vier runden Vertiefungen für Steine. Mitteilung von
Stadtpfarrer Plag.
2. An der Stelle des Kastellbades fand Karl Nagel im Mai 1926
unter Lesesteinen ein Bruchstück eines Hochreliefs. Dargestellt ist ein
stehender Gott von vorn. Es fehlen der größere Teil des Kopfes, die
beiden Hände mit Teilen der Unterarme und die Unterschenkel. Die Figur
ist bekleidet mit einem bis zu den Knien reichenden Gewand mit einem
Ueberfall an den Hüften. Ein auf der rechten Schulter geknüpfter Mantel
bedeckt die Brust und den linken Arm und fällt über den linken Unterarm
hinab. Die Oberarme liegen am Körper an, die Unterarme sind annähernd
wagrecht nach außen gestreckt. Da die von den Händen gehaltenen Dinge
sowie sonstige Attribute fehlen, ist eine gesicherte Deutung der Gottheit
nicht möglich.
Die Reliefplatte ist aus Schilfsandstein und oben im Halbrund ge-
schlossen. Die Breite beträgt noch 22 cm, die Höhe noch 39 cm.
Die Vorderfläche des Reliefs ist durch Feuer gerötet. Lapidarium
Z.V. 405.
Cannstatt, i. In der Sandgrube von E. Schauff eie auf der Altenburg
wurde 31. Oktober 1925 ein römisches Brandgrab gefunden. Die graue Aschen-
urne stand aufrecht in 1 m Tiefe in einer in den gelben
Sand eingetieften Grube. Sie enthielt verbrannte mensch-
liche Knochen, außerdem aber auch verbrannte Knochen
von Schwein und Rind, wohl Reste des Totenopfers.
A 2137. Reallehrer Rau hat sich um die Bergung des
Fundes verdient gemacht.
2. Eine beim Bau der Reiterkaserne 1908—10 ge-
fundene und in Privatbesitz gelangte Gemme ist erst jetzt
bekannt geworden. Sie ist 14 : 17 mm groß und aus
dunkelorangefarbenem durchsichtigem Stein (Glaspaste ?)
gefertigt. Die Darstellung (Abb. 37 nach einem Ab-
druck) zeigt einen Krieger von vorn. Er hält mit der
linken den auf dem Boden stehenden Schild, mit der
erhobenen Rechten stützt er sich auf den Speer.
Den behelmten Kopf hat er nach seiner Rechten ge-
dreht, wo soeben die geflügelte Viktoria herantritt,
hochgehobenen Lorbeerkranz zu schmücken. Abdruck
des Hauses „Am Steigfriedhof 35“ (J. Sauerwein) am
Sparhärmlingweg im Jahr 1924 wurden an der Südseite drei Töpferöfen
übereinander und an der Westseite ein Töpferofen angetroffen. Sie liegen
wenig nördlich von den N. F. I 76 genannten vier Oefen. Näheres unbekannt,
da der Fund nicht gemeldet wurde.


Abb. 37. Römische
Gemme von Cann-
statt (Abdruck).
5/s nat. Gr.
um ihn mit dem
A 2174.
3. Beim Bau
 
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